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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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offizielle Bezeichnung«, fügte Tibbet hinzu und gab dem Stapel von Aktenordnern einen Klaps.
    »Ich hatte eigentlich gedacht, die sind alle im Computer«, bemerkte Goodyear.
    »Falls Sie sich um den Job bewerben möchten …?«
    Aber Goodyear lehnte das Angebot mit einer Handbewegung ab. Clarke saß an ihrem Schreibtisch und klopfte mit einem Stift auf die Arbeitsfläche.
    »Was nun, Chefin?«, fragte Rebus und wurde mit einem bösen Blick bedacht.
    »Ich muss noch einmal mit Macrae reden«, sagte sie schließlich, obwohl sie sehen konnte, dass sein Büro leer war. »War er heute schon da?«
    Hawes zuckte die Achseln. »Nicht, seit wir hier sind.«
    »Kleine Fahrgemeinschaft?«, fragte Rebus, die Unschuld in Person.
    Diesmal war es Colin Tibbet, der ihn bitterböse ansah.
    »Das ändert alles«, sagte Clarke leise.
    »Es sei denn, es war ein Unfall«, erinnerte Rebus sie.
    »Erst Todorow, dann der Mann, mit dem er seinen letzten Abend verbracht hat …« Es war Goodyear, der gesprochen hatte, und Clarke nickte beipflichtend.
    »Könnte alles bloß ein entsetzlicher Zufall sein«, gab Rebus zu bedenken. Clarke starrte ihn an.
    »Herrgott, John, Sie waren doch derjenige, der Verschwörung witterte! Jetzt sieht es so aus, als ob wir eine Verbindung hätten, und Sie verpassen uns eine kalte Dusche!«
    »Ist es nicht das, was man mit einem Feuer tut?« Als er bemerkte, wie sich Clarkes Hals rot färbte, wusste er, dass er zu weit gegangen war. »Okay, nehmen wir an, Sie haben recht – dann müssen Sie immer noch Macrae überzeugen. Aber zuvor warten wir erst mal ab, ob die eine Leiche finden. Und wenn sie eine finden, warten wir anschließend ab, was Gates und Curt davon halten.« Er schwieg einen Moment. »Das ist die korrekte Vorgehensweise – das wissen Sie ebenso gut wie ich.« Er sah, wie sich ihre Schultern ein wenig entspannten und sie den Stift auf den Schreibtisch fallen ließ, wo er ein Stück weiterrollte und dann liegen blieb.
    »Ausnahmsweise einmal hat John recht«, sagte sie, an die anderen gewandt, »sosehr es mir auch stinkt, das zugeben zu müssen.« Sie lächelte, und er lächelte mit einer angedeuteten Verbeugung zurück.
    »Ein mal in meinem Bullenleben musste es ja passieren«, erklärte er. »Besser spät als nie, würde ich sagen.« Allseitiges Lächeln jetzt, und in dem Moment wurde Rebus bewusst: Die Untersuchung lief schon seit Tagen, aber jetzt hatte sich plötzlich alles geändert.
    Trotz der finsteren Blicke und der Sticheleien waren sie wirklich ein Team.
    Und so fand sie Macrae vor, als er in den CID-Raum trat. Selbst er schien die veränderte Atmosphäre zu spüren. Clarke erstattete ihm knapp und sachlich Bericht. Auf Hawes’ Schreibtisch klingelte das Telefon, und Rebus fragte sich, ob das eine weitere Reaktion auf ihren öffentlichen Aufruf war. Er dachte wieder an die Prostituierte, die versucht haben sollte, ausgerechnet in einer Sackgasse Freier zu finden, und an Cath Mills, die sich mit Rioja abfüllte. Todorow hatte auf Frauen anziehend gewirkt – und Frauen fraglos auf ihn. Konnte eine Unbekannte ihn mit einem entsprechenden Angebot in sein Verderben gelockt haben? In einem Le-Carré-Buch jederzeit …
    Hawes hatte aufgelegt und kam auf Rebus zu. »Sie haben die Leiche gefunden.« Mehr brauchte sie nicht zu sagen.
    Rebus klopfte an Macraes Tür und gab die Neuigkeit weiter. Clarke bat den Chef, gehen zu dürfen. Wieder im Hauptraum, erkundigte sie sich bei Hawes nach den Einzelheiten.
    »Vermutlich männlich. Unter einem Teil der eingestürzten Decke des Wohnzimmers.«
    »Das heißt, des Aufnahmestudios«, unterbrach Goodyear, um alle daran zu erinnern, dass auch er im Haus des Produzenten gewesen war.
    »Die Brandermittlung hat ihr eigenes Team, das Fotos macht und so weiter«, fuhr Hawes fort. »Der Tote ist unterwegs zum Leichenschauhaus.«
    Wo er in den Kompostraum wandern würde, da hatte Rebus keine Zweifel. Er fragte sich, wie Goodyear auf den Anblick eines Verbrutzelten reagieren würde.
    »Wir sollten da hin«, sagte Clarke zu ihm. Aber Rebus schüttelte den Kopf.
    »Nehmen Sie Todd mit«, schlug er vor. »Gehört alles zur Ausbildung …«

    Hawes rief die CR Studios an und gab die Nachricht durch, während sie sich bestätigen ließ, dass Riordan an dem Tag noch nicht erschienen war. Colin Tibbets Aufgabe bestand darin, Richard Browning vom Caledonian Hotel Feuer unter dem Hintern zu machen.Wie lange brauchte man schon, um die Bons eines einzigen Abends

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