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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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durchzusehen? Hätte Rebus es nicht besser gewusst, hätte er gesagt, Browning stelle sich ein bisschen tot, in der Hoffnung, das CID würde die ganze Sache vergessen. Als ein Gesicht in der Tür erschien, war Rebus der Einzige, der gerade nichts tat.
    »Da ist jemand unten«, sagte der diensthabende Sergeant. »Möchte eine Liste mit Russennamen abgeben … könnte das die Mannschaftsaufstellung der Hibs für nächsten Samstag sein?«
    Aber Rebus war klar, worum es sich handelte: Nikolai Stachow vom Konsulat brachte die Liste der in Edinburgh wohnhaften russischen Staatsangehörigen. Auch Stachow hatte sich Zeit gelassen, und Rebus bezweifelte, dass die Liste ihnen noch groß was nützen würde. Inzwischen hatte sich einiges geändert. Trotzdem, und da er nichts Besseres zu tun hatte, nickte er und sagte, er würde gleich runterkommen.
    Doch als er die Tür zum Wachraum öffnete, war es nicht Stachow, der die Fahndungsplakate an den Wänden betrachtete, sondern Stuart Janney.
    »Mr. Janney.« Rebus streckte die Hand aus und bemühte sich, seine Überraschung zu verbergen.
    »Detective Inspector …?«
    »Rebus«, half er dem Banker auf die Sprünge.
    Janney nickte, als entschuldigte er sich dafür, sich den Namen nicht gemerkt zu haben. »Ich bin lediglich hier, um etwas abzugeben.« Er zog einen Umschlag aus der Tasche. »Ich hatte nicht erwartet, dass jemand Ihres Kalibers sie in Empfang nehmen würde.«
    »Ebensowenig hatte ich gewusst, dass Sie Botengänge für das russische Konsulat erledigen.«
    Janney brachte ein Lächeln zustande. »Nikolai ist mir in Gleneagles über den Weg gelaufen. Er hatte zufällig den Umschlag in der Tasche … erwähnte, er solle ihn hier vorbeibringen.«
    »Und da haben Sie ihm gesagt, Sie könnten ihm den Weg sparen?«
    Janney zuckte die Schultern. »Eine Kleinigkeit.«
    »Wie war’s auf dem Golfplatz?«
    »Ich habe nicht gespielt. Die FAB veranstaltete in Gleneagles eine Präsentation, die zufällig mit dem Besuch unserer russischen Freunde zusammenfiel.«
    »Ein ziemlicher Zufall. Jeder andere würde vermuten, Sie stellen den Leuten nach.«
    Jetzt lachte Janney, den Kopf in den Nacken geworfen. »Geschäft ist Geschäft, Inspector, und nicht zu vergessen, gut für Schottland.«
    »Wie wahr, wie wahr – ist das der Grund, warum Sie auch mit der SNP kuscheln? Meinen Sie, die machen nächsten Mai das Rennen?«
    »Wie ich schon bei unserer ersten Begegnung sagte, muss die Bank ihre Neutralität wahren. Andererseits zeigen die Nationalen eine starke Leistung. Bis zur Unabhängigkeit mag es noch eine Weile dauern, aber sie dürfte wohl unausweichlich sein.«
    »Und gut fürs Geschäft?«
    Janney zuckte die Achseln. »Sie versprechen, die Körperschaftssteuer zu senken.«
    Rebus musterte das zugeklebte Kuvert. »Hat Genosse Stachow zufällig erwähnt, was hier drin ist?«
    »In der Stadt wohnhafte russische Staatsbürger. Er sagte, das hätte etwas mit dem Todorow-Fall zu tun. Ich persönlich kann den Zusammenhang zwar nicht erkennen …« Janney ließ den Satz unvollendet im Raum stehen, als könnte Rebus gleich eine Erklärung liefern, aber Rebus steckte sich nur den Umschlag in die Brusttasche.
    »Wie sieht’s mit Mr.Todorows Kontoauszügen aus?«, fragte er dann. »Sind Sie damit schon weitergekommen?«
    »Wie ich schon sagte, Inspector, es gibt Reglements. Ohne einen Testamentsvollstrecker können die Mühlen manchmal recht langsam mahlen …«
    »Und, haben Sie schon irgendwelche Deals abgeschlossen?«
    »Deals?« Janney schien nicht zu verstehen.
    »Mit diesen Russen, um die ich einen großen Bogen machen soll, und zwar möglichst auf Zehenspitzen.«
    »Von Zehenspitzen oder großen Bögen ist gar nicht die Rede – wir möchten lediglich nicht, dass sie einen falschen Eindruck bekommen.«
    »Von Schottland, meinen Sie? Ein Mann ist tot, Mr. Janney – daran können wir nicht allzu viel ändern.«
    Die Tür neben dem Empfangstresen öffnete sich, und DCI Macrae erschien. Er war in Mantel und Schal, bereit zu gehen.
    »Irgendwas Neues über den Brand?«, fragte er Rebus.
    »Nein, Sir«, antwortete Rebus.
    »Nichts von der Obduktion?«
    »Noch nicht.«
    »Aber Sie glauben nach wie vor, dass eine Verbindung zu diesem Dichter besteht?«
    »Sir, das ist Mr. Janney. Er arbeitet bei der First Albannach Bank.«
    Die zwei Männer gaben sich die Hand. Rebus hoffte, dass sein Chef den zarten Wink verstanden hatte, aber zur Sicherheit fügte er noch hinzu, dass Janney ihnen eine

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