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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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geredet?«, fügte Clarke hinzu.
    Cafferty verdrehte die Augen. »Er sagte, Edinburgh sei kalt, ich sagte ja. Er sagte, Glasgow sei wärmer, ich sagte: Kann sein. Sein Drink kam, und wir sagten beide Cheers … Wenn ich’s mir jetzt recht überlege, hatte er was bei sich.Was war das noch mal? Eine CD, glaube ich.«
    Ja, die eine, die Charles Riordan ihm gegeben hatte. Zwei Tote, die sich ein Curry teilten. Rebus ballte und lockerte die Fäuste. Ballte und lockerte sie. Cafferty, begriff er jetzt, stand für alles, was jemals schiefgelaufen war – für jede verpatzte Chance und jeden verbockten Fall, für fehlende Verdächtige und unaufgeklärte Verbrechen. Der Mann war nicht lediglich das Sandkorn in der Auster, er war der Stoff, der alles vergiftete, was in seine Reichweite kam.
    Und ich hab keinerlei Möglichkeit, ihn abzuschießen, oder?
    Es sei denn, es gab da oben wirklich einen Gott, der Rebus diese allerletzte, dürftige Chance gab.
    »Beim Toten wurde keine CD gefunden«, sagte Clarke.
    »Er hat sie mitgenommen«, erklärte Cafferty. »Hat sie in die Tasche gesteckt.« Er klopfte sich auf die rechte Hüfte.
    »Sonst noch irgendwelche Russen an dem Abend in der Bar gesprochen?«, fragte Rebus.
    »Jetzt, wo Sie’s sagen – es waren schon ein paar ulkige Akzente zu hören. Ich dachte, das seien Gälen oder was in der Art. Da hab ich mir geschworen, sobald die mit den folkloristischen Gesängen anfingen, würd ich ins Bett gehen.«
    »Hat Todorow mit einem von ihnen gesprochen?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Sie waren mit ihm zusammen.«
    Cafferty knallte beide Handflächen auf die Tischplatte. »Ein Glas hab ich mit ihm getrunken!«
    »Sagen Sie.« Hab ich dich wieder aus der Reserve gelockt, du Arschloch!
    »Woraus folgt, dass Sie der Letzte waren, der vor seinem Tod mit ihm gesprochen hat«, setzte Clarke noch eins drauf.
    »Sie wollen damit sagen, ich bin ihm gefolgt? Hab ihm die Rippen eingetreten? Schön, gucken wir uns doch Ihre Überwachungsbänder an … Holen wir den Barkeeper her, und fragen wir ihn, wie lange ich noch in der Bar war. Sie haben offenbar meinen Kassenbon gesehen – welche Uhrzeit stand da drauf? Ich hab mich bis nach Mitternacht nicht aus diesem Laden gerührt. Ein Raum voller Zeugen … unterschriebener Kassenbon … Überwachungsband.«
    Er hielt drei Finger triumphierend in die Höhe. Stille senkte sich über den VR 3. Rebus stieß sich von der Wand ab und machte ein paar Schritte, bis er neben Caffertys Stuhl stand.
    »Etwas ist in dieser Bar passiert, stimmt’s?«, sagte er mit einer Stimme, die nicht viel mehr als ein Flüstern war.
    »Manchmal wünsche ich mir, ich hätte Ihre Phantasie, Rebus, ganz ehrlich.«
    Plötzlich klopfte es. Clarke stieß den Atem aus, den sie die ganze Zeit angehalten hatte, und rief: »Herein!« Todd Goodyear steckte nervös den Kopf ins Zimmer.
    »Was wollen Sie?«, bellte Rebus. Goodyears Augen waren auf den Gangster gerichtet, aber die Botschaft, die er auszurichten hatte, war für Clarke bestimmt.
    »Die Brandermittlerin hat Neuigkeiten.«
    »Ist sie hier?«, fragte Clarke.
    »Im CID-Raum«, bestätigte er.
    »Frischfleisch«, sagte Cafferty gedehnt und musterte Goodyear von Kopf bis Fuß. »Wie heißt du, mein Sohn?«
    »PC Goodyear.«
    »Ein Police Constable in Zivil?« Cafferty lächelte. »Das CID muss ja aus dem letzten Loch pfeifen. Ist er Ihr Ersatz, Rebus?«
    »Danke, Goodyear«, sagte Rebus und nickte, um dem jungen Mann zu verstehen zu geben, dass er gehen könne. Cafferty sah das allerdings anders. »Ich kannte mal einen Blödmann namens Goodyear …«
    »Welchen?«, entschied sich Todd Goodyear zu fragen. Caffertys Lächeln verwandelte sich in ein Lachen.
    »Du hast recht – es gab den alten Harry, der einen Pub auf der Rose Street hatte. Aber ich dachte an die nähere Vergangenheit.«
    »Solomon Goodyear«, sagte Todd.
    »Den meine ich.« Caffertys Augen funkelten. »Jeder nennt ihn Sol.«
    »Mein Bruder.«
    Cafferty nickte langsam. Rebus versuchte die ganze Zeit möglichst unauffällig, Goodyear zum Verschwinden zu bewegen, aber Caffertys starrer Blick zog den jungen Mann in seinem Bann. »Jetzt, wo ich’s mir überlege, hatte Sol wirklich einen Bruder … schien aber irgendwie nie Lust zu haben, über ihn zu reden. Sind Sie etwa das schwarze Schaf der Familie, PC Goodyear?« Er lachte wieder.
    »Sagen Sie der Brandermittlerin, dass wir in einer Minute kommen«, unterbrach Clarke, aber Goodyear rührte sich nicht von der

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