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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Stelle.
    »Todd?« Dass Rebus ihn beim Vornamen ansprach, schien den Bann zu brechen. Goodyear nickte und verschwand.
    »Netter Junge«, sinnierte Cafferty. »Dann wird er also Ihr Lieblingsprojekt werden, sobald Rebus in die untergehende Sonne reitet – genauso wie Sie seins waren.« Als beide Detectives schwiegen, beschloss Cafferty, einen Schlussstrich zu ziehen, solange er noch im Vorteil war. Er drückte seinen Rücken durch, breitete die Arme aus und machte Anstalten aufzustehen. »Sind wir hier fertig?«
    »Vorerst«, räumte Clarke ein.
    »Sie wollen keine schriftliche Aussage von mir oder so?«
    »Die wäre das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben steht«, knurrte Rebus.
    »Bringen Sie Ihre Spitzen nur an, solange Sie noch können«, empfahl Cafferty. Er stand jetzt Auge in Auge mit seinem alten Gegenspieler. »Na dann vielleicht bis heute Abend – gleiche Zeit, selber Ort. Ich werde an Sie denken, wenn Sie sich in Ihrem Auto den Arsch abfrieren. Apropos frieren – war eine nette Geste, die Heizung hier drin abzudrehen, da wird’s in meinem Hotelzimmer umso gemütlicher sein.«
    »Apropos Caledonian«, entschied sich Clarke hinzuzufügen, »Sie haben an dem Abend eine ganze Menge Drinks bezahlt – elf, laut Kassenbon.«
    »Vielleicht war ich durstig – oder auch nur großzügig.« Sein Blick blieb auf ihr ruhen. »Ich kann durchaus großzügig sein, Siobhan, wenn die Umstände entsprechend sind. Aber das wissen Sie ja bereits, nicht?«
    »Ich weiß eine ganze Menge, Cafferty.«
    »Oh, da habe ich gar keine Zweifel. Vielleicht können wir uns ein bisschen darüber unterhalten, während Sie mich ins Zentrum zurückfahren.«
    »Der Bus hält direkt gegenüber«, sagte Rebus.

18
    »Irgendetwas ist in dieser Bar passiert«, wiederholte Rebus, während er mit Clarke zum CID-Raum zurückging.
    »Das sagten Sie bereits.«
    »Cafferty war nicht ohne Grund da. Er hat in seinem ganzen Leben nicht ein Pfund vergeudet, also, was tut er da mit einem Zimmer in einem der teuersten Hotels der Stadt?«
    »Ich bezweifle, dass er es uns erzählen wird.«
    »Aber sein Aufenthalt fiel rein zufällig mit dem der Oligarchen zusammen.« Sie sah ihn an, und er zuckte die Schultern. »Hab’s im Wörterbuch nachgeschlagen. Ich dachte, das hätte vielleicht was mit Öl zu tun.«
    »Das bedeutet eine kleine Gruppe von mächtigen Leuten, stimmt’s?«, tippte Clarke.
    »Stimmt«, bestätigte Rebus.
    »Die Sache ist bloß, John, dass es da auch diese Frau vor dem Parkhaus gibt …«
    »Cafferty könnte sie da postiert haben. Er besaß im Lauf der Jahre eine ganze Menge Bordelle.«
    »Es wäre aber auch möglich, dass sie nichts damit zu tun hat. Ich werde Hawes und Tibbet auf die Zeugen ansetzen, mal sehen, ob das Phantombild irgendwelche Erinnerungen wachruft. Aber vorerst hätten wir eine dringendere Frage zu beantworten – was, zum Teufel, fällt Ihnen ein, eine Ein-Mann-Überwachung von Big Ger Cafferty zu veranstalten?«
    »Ich würde lieber ›Vendetta‹ als ›Überwachung‹ sagen.« Sie schien etwas erwidern zu wollen, doch er hielt eine Hand in die Höhe. »Zufällig war ich letzte Nacht vor seinem Haus, und er war da.«
    »Und?«
    »Und das heißt, dass er ein Zimmer im Caledonian hat, aber nicht viel Zeit dort verbringt.« Sie hatten die Tür des CID-Raums erreicht. »Und das bedeutet, er hat irgendwas vor.« Rebus öffnete die Tür und trat ein.
    Katie Glass hatte einen Becher pechschwarzen Tee in der Hand und beäugte ihn argwöhnisch.
    »Den macht DC Tibbet immer so«, warnte Rebus sie. »Wenn Sie scharf auf eine Gerbsäurevergiftung sind, dann nur zu.«
    »Vielleicht passe ich lieber«, sagte sie und stellte den Becher auf die Ecke eines Schreibtischs. Rebus stellte sich vor und gab ihr die Hand. Clarke dankte ihr dafür, dass sie vorbeigekommen war, und fragte, ob sie etwas gefunden habe.
    »Wir stehen erst ganz am Anfang«, wich Glass aus.
    »Aber …?«, bohrte Rebus nach, da er wusste, dass noch etwas kam.
    »Wir haben einen möglichen Brandherd: kleine Glasflaschen, die mit irgendeiner Chemikalie gefüllt waren.«
    »Was für einer Chemikalie?«, fragte Clarke und verschränkte die Arme. Alle drei standen, während Hawes und Tibbet von ihren Schreibtischen aus das Gespräch verfolgten. Todd Goodyear lehnte an einem Fenster und starrte nach draußen. Rebus fragte sich, ob er Caffertys Abfahrt beobachtet hatte.
    »Das Labor sitzt dran«, erklärte die Brandermittlerin. »Wenn ich raten müsste, würde ich

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