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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Tresens sehen. Den Barhocker, von dem er gerade aufgestanden war – und auf dem an dem Abend Todorow gesessen hatte -, konnte er nicht mehr sehen. Rebus stand wieder auf und ging zurück zu Freddie.
    »Sind Sie sicher, dass es hier keine Überwachungskameras gibt?«
    »Wir brauchen keine.«
    Rebus dachte kurz nach. »Tun Sie mir einen Gefallen, ja?«, fragte er. »In Ihrer nächsten Pause machen Sie sich auf die Suche nach einem Computer.«
    »Es gibt einen im Business Center.«
    »Gehen Sie auf die Website des Schottischen Parlaments. Da finden Sie an die hundertneunundzwanzig Gesichter … Schauen Sie mal, ob Sie eins davon wiedererkennen.«
    »Meine Pausen pflegen nur zwanzig Minuten zu dauern.«
    Rebus ging nicht darauf ein. Er gab Freddie seine Karte. »Rufen Sie mich an, sobald Sie einen Namen haben.« Perfektes Timing: In dem Moment schwang die Tür auf, und ein paar Anzugtypen traten ein. Sie sahen so aus, als hätten sie gerade einen nicht ganz unvorteilhaften Deal über die Bühne gebracht.
    »Eine Flasche Schampus!«, bellte einer von ihnen, ohne sich um die Tatsache zu kümmern, dass Freddie gerade mit einem anderen Gast beschäftigt war. Der Barkeeper warf Rebus einen Blick zu, und der Detective entließ ihn mit einem Kopfnicken.
    »Ich wette, die geben nicht mal Trinkgeld«, meinte Rebus leise.
    »Vielleicht nicht«, räumte Freddie ein, »aber zumindest werden sie ihre Drinks bezahlen …«

19
    Clarke beschloss, den Anruf draußen entgegenzunehmen, damit Goodyear nicht hören würde, wie sie Rebus fragte, ob er allmählich senil wurde.
    »Wir sind schon verwarnt worden«, sagte sie leise ins Handy. »Was für einen Grund haben wir, ihn herzuzitieren?«
    »Keiner, der freiwillig mit Cafferty was trinkt, kann koscher sein«, erklärte Rebus.
    Sie stieß einen, wie sie hoffte, vernehmlichen Seufzer aus. »Ich will nicht, dass Sie näher als hundert Meter an die russische Delegation herangehen, ehe wir nicht was Konkreteres haben.«
    »Immer müssen Sie mir den Spaß verderben.«
    »Wenn Sie einmal groß sind, werden Sie das verstehen.« Sie beendete das Gespräch und ging zurück in den CID-Raum, wo Todd Goodyear ein Kassettendeck aus einem der Vernehmungsräume angeschlossen hatte. Wie sich herausstellte, hatte Katie Glass ein paar Plastiksäcke voll Material aus Riordans Haus geborgen. Goodyear hatte sie aus dem Kofferraum ihres Wagens nach oben geschleppt.
    »Fährt einen Prius«, hatte er mitgeteilt.
    Als die Säcke geöffnet wurden, breitete sich im Raum der Geruch von verbranntem Plastik aus. Aber einige Kassetten waren unversehrt, ebenso ein paar Digitalrekorder. Goodyear hatte eine Kassette eingelegt, und als Clarke hereinkam, drückte er auf die Abspieltaste. Der eingebaute Lautsprecher war nicht gerade spitze, und sie beugten sich von beiden Seiten über das Gerät, um mehr mitzubekommen. Clarke hörte leises Geklirr und Geklimper und ferne, nicht zu identifizierende Stimmen.
    »Ein Pub oder Café oder so«, meinte Goodyear. Die Geräuschkulisse plätscherte ein paar Minuten lang so dahin, lediglich unterbrochen von einem Husten, das weit näher am Mikrofon war.
    »Riordan vermutlich«, sagte Clarke.
    Da es allmählich langweilig wurde, ließ sie Goodyear das Band vorspulen. Selber Ort, selbes Durcheinander von abgehörtem Alltag.
    »Tanzen könnte man dazu nicht«, räumte Goodyear ein. Clarke forderte ihn auf, die Kassette umzudrehen. Jetzt schienen sie in einem Bahnhof zu sein. Es ertönte die laute Trillerpfeife des Bahnbediensteten, gefolgt vom Geräusch eines abfahrenden Zugs. Das Mikrofon kehrte dann in die Bahnhofshalle zurück, wo die Leute umhergingen, stehen blieben und wahrscheinlich auf die Anzeigentafel mit den Ankünften und Abfahrten schauten. Jemand nieste, und Riordan sagte: »Gesundheit!« Ein paar Frauen wurden mitten in einem Gespräch über ihre Partner erwischt, und das Mikro schien ihnen zu folgen, während sie zu einem Imbissstand gingen und sich darüber unterhielten, mit welchem Belag sie ihr Baguette am liebsten aßen. Nachdem sie bedient worden waren, ging das Getratsche über ihre Partner weiter, während sie an einem anderen Kiosk um Kaffee anstanden. Clarke hörte die Espressomaschine fauchen, dann eine Lautsprecherdurchsage, die das Gespräch übertönte. Sie filterte die Ortsnamen Inverkeithing und Dunfermline heraus.
    »Muss Waverley Station sein«, sagte sie.
    »Könnte auch Haymarket sein«, gab Goodyear zu bedenken.
    »In Haymarket gibt es keine richtige

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