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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Sandwichbar.«
    »Ich verneige mich vor Ihrem überragenden Wissen.«
    »Sie sollten sich so oder so verneigen, auch wenn ich unrecht haben sollte.«
    Er tat es mit der eleganten Handbewegung eines Höflings, und sie lächelte.
    »Er war besessen«, stellte Clarke fest, und Goodyear gab ihr mit einem Nicken recht.
    »Glauben Sie wirklich, dass sein Tod etwas mit Todorow zu tun hat?«, fragte er.
    »Noch ist es bloß ein Zufall … aber in Edinburgh passieren herzlich wenig Morde, und jetzt haben wir binnen weniger Tage gleich zwei davon, und rein zufällig kennen sich die Opfer.«
    »Im Klartext, Sie glauben nicht an einen Zufall.«
    »Die Sache ist nur, dass Joppa zu Abteilung D gehört, und wir sind Abteilung B. Wenn wir uns nicht auf die Hinterbeine stellen, wird sich das CID Leith die Sache unter den Nagel reißen.«
    »Dann sollten wir unseren Anspruch anmelden.«
    »Was bedeutet, DCI Macrae davon zu überzeugen, dass doch ein Zusammenhang besteht.« Sie drückte auf die Stoppund dann auf die Auswurftaste. »Was meinen Sie, ob die alle so sind?«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das rauszufinden.«
    »Das dürften Hunderte von Stunden von dem Zeug sein.«
    »Das wissen wir nicht; das Feuer könnte viel davon zerstört haben. Am besten hört sich das erst einer von uns ganz an und gibt dann etwaige Problemfälle ans Labor oder an den Tontechniker in Riordans Studio weiter.«
    »Stimmt.« Clarke teilte noch immer nicht Goodyears Enthusiasmus. Sie dachte an ihre eigene Zeit in Uniform zurück – eigentlich gar nicht so lange her, so im großen Ganzen betrachtet. Sie war aufs Haar so tatendurstig wie Goodyear gewesen, überzeugt, dass sie zu jeder einzelnen Untersuchung einen wichtigen Beitrag leisten würde – und manchmal sogar einen erkennbaren Beitrag. Ein paarmal war es ihr tatsächlich gelungen, aber den Ruhm hatte immer irgendein höherrangiger Kollege eingesackt – nicht Rebus, sie dachte an die Zeit vor dem Beginn ihrer beruflichen Beziehung. Daran, wie sie in St. Leonard’s eingetrichtert bekommen hatte, Polizeiarbeit sei Teamarbeit, da sei kein Raum für Egotripper und Primadonnen. Dann war Rebus gekommen, weil seine alte Wache abgebrannt war – irgendein Schaden in der Elektrik. Da musste sie kurz in sich hineinlächeln.
    Schaden in der Elektrik: Gelegentlich passte diese Diagnose auch auf Rebus selbst ganz gut. Der, als er nach St. Leonard’s gekommen war, sein Misstrauen gegen »Teamarbeit«, seine in mehr als zwanzig Jahren aufgelaufene Liste taktischer Mehrfachallianzen, überschrittener Grenzen und verletzter Vorschriften mitgebracht hatte. Und wenigstens eine höchstpersönliche Blutfehde.
    Goodyear schlug vor, es jetzt mit einem der kleinen Digitalrekorder zu versuchen. Sie hatten keinen Außenlautsprecher, aber die Ohrhörer von Goodyears iPod passten in eine der Buchsen. Clarke hatte keine große Lust, sich die Knöpfchen in die Ohren zu stecken, also trug sie ihm auf, das Abhören zu übernehmen. Doch nachdem er es eine halbe Minute lang mit verschiedenen Tasten und Tastenkombinationen versucht hatte, gab er auf.
    »Das hier ist was für unseren netten Spezialisten«, meinte er und nahm sich das nächste Gerät vor.
    »Was ich Sie fragen wollte«, sagte Clarke, »was war das für ein Gefühl für Sie, Cafferty zu begegnen?«
    Goodyear dachte nach, bevor er antwortete. »Man braucht ihn nur anzusehen«, antwortete er schließlich, »um zu erkennen, dass er voller Schlechtigkeit steckt. Das sieht man an seinen Augen, an der Weise, wie er einen anschaut, an seinem ganzen Auftreten …«
    »Sie beurteilen Menschen nach ihrem Aussehen?«
    »Nicht immer.« Er drückte wieder ein paar Tasten, die Knopfhörer noch immer in den Ohren, dann hob er einen Finger zum Zeichen, dass er etwas hörte. Einen Moment später sah er zu ihr auf. »Sie werden es nicht glauben.« Er zog die Stöpsel heraus und hielt sie ihr hin. Widerstrebend hielt sie sie sich an die Ohren, nah, aber doch so, dass sie nicht in Berührung mit ihnen kam. Er hatte ein Stückchen zurückgespult, und jetzt hörte sie Stimmen. Dünne, blecherne Stimmchen, aber Worte, die sie wiedererkannte: »Nachdem Sie sich getrennt haben, ist Mr. Todorow geradewegs zur Bar des Caledonian gegangen. Er ist dort mit jemandem ins Gespräch gekommen …«
    »Das bin ich«, erklärte sie. »Er hatte gesagt, er würde uns nicht aufnehmen!«
    »Er hat gelogen. Das tun die Leute manchmal.«
    Clarke warf ihm einen bösen Blick zu und hörte sich noch ein

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