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Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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braves Mädchen‹ wären. Und dann meinte er, Sie seien ein wenig verschroben, weil Sie nie mit Leuten Ihres Alters ausgehen würden.«
    Prima. Kate hatte den Verdacht, dass dieser Unsinn an Rob und nicht an die anderen Männer gerichtet war. Und, was noch schlimmer war, Rob schien denselben Verdacht zu hegen. Das Letzte, was sie im Moment gebrauchen konnte, war ein Großvater, der sich in ihr nicht vorhandenes Liebesleben einmischte. Insbesondere, wenn er Rob Sutter als geeigneten Kandidaten dafür ausgesucht hatte. »Ich bin nicht verschroben.«
    Er erwiderte nichts darauf, doch seine erhobene Braue sagte genug.
    »Wirklich nicht«, beharrte sie. »Mein Großvater ist nur ein wenig altmodisch.«
    »Er ist ein guter Kerl.«
    »Er ist dickköpfig.«
    »Wenn Sie meine Meinung hören wollen, stehen Sie ihm in diesem Punkt in nichts nach.«
    »Na schön.« Sie reichte ihm die Schneeschaufel.
    Ein Lächeln zuckte in seinen Mundwinkeln, als er seine Hand aus der Hosentasche zog und die Schaufel entgegennahm. Er legte seine bloße Hand um ihre behandschuhten Finger. Sie versuchte, sich zu befreien, doch er verstärkte seinen Griff noch.
    Sie hatte nicht vor, sich auf ein derartiges Spielchen mit einem Mann seiner Statur einzulassen. »Kann ich meine Hand wiederhaben?«, fragte sie. Finger für Finger löste er seinen Griff, bis sie sich befreien konnte.
    »Verdammt«, meinte er, »und ich hatte mich schon darauf gefreut, ein wenig mit Ihnen rangeln zu dürfen.«
    Sie wusste, dass das nicht stimmte. Betrunken oder nüchtern  – er hatte kein Interesse daran, mit Kate zu »rangeln«, wie er es nannte. Aber es war nichts Persönliches. Sie sagte sich, dass er unter irgendeiner Art Funktionsschwäche leiden musste, die ihn daran hinderte, sich auf eine »Rangelei« mit einer Frau, egal welcher Natur, einzulassen. Mit ihr war alles in bester Ordnung. Die Schuld lag bei ihm. Eigentlich sollte sie Mitleid mit ihm haben.
    »Und ich hatte gehofft, ich könnte bei dieser Gelegenheit einen Blick auf Ihr Tattoo werfen.«
    Es dauerte einige Sekunden, bis die Bedeutung seiner Worte in ihr Gehirn sickerte. Als die Botschaft angekommen war, verwarf sie schlagartig ihren Vorsatz, Mitleid für Rob Sutter zu empfinden. Sie holte tief Luft. »Sie erinnern sich also!«
    »Woran? An Ihr Angebot, mir Ihren blanken Hintern zu zeigen?« Er verlagerte sein Gewicht auf die Fersen und lachte leise. »Wie könnte ich das vergessen?«
    »Aber …« Unwillkürlich hatte sie die ganze Zeit den Atem angehalten und ließ ihn nun entweichen. »Aber Sie haben doch gesagt, Sie hätten mich noch nie gesehen.« Vor ihren Augen begannen kleine Punkte zu tanzen. Sie holte noch einmal tief Luft. »An diesem ersten Tag haben Sie … oh, mein Gott!«
    »Hätte ich Stanley erzählen sollen, dass wir uns bereits kennen gelernt hatten?«, fragte er und bückte sich, um die Schaufel im Schnee zu versenken. »Dann hätte er doch wissen wollen, woher wir uns kennen.«
    Großer Gott. Sie legte sich die behandschuhte Hand auf die Wange, während die Gedanken wild in ihrem Kopf umherwirbelten. Also hatte sie doch Pech, und er war kein Alkoholiker. Er erinnerte sich an alles. Wie vielen Menschen hatte er von
diesem Abend erzählt? In dieser Stadt würde schon ein einziger Bewohner ausreichen, um dafür zu sorgen, dass sich die Nachricht wie ein Lauffeuer verbreitete. Obwohl es ihr lieber wäre, wenn nicht jeder in der Stadt von ihrer Demütigung erführe, war ihr Großvater der Einzige, bei dem es eine Rolle spielte. Er ging jeden Sonntag zur Kirche und war ein strikter Gegner von Sex vor der Ehe – von seiner Meinung über Frauen, die sich Männern in Bars an den Hals warfen und ihnen unmoralische Angebote unterbreiteten, einmal ganz zu schweigen.
    »Ich wollte nicht derjenige sein, der seine Illusionen im Hinblick auf Sie zerstört.« Er schob die Schaufel in einen Haufen Schnee zwischen ihnen und schleuderte ihn zur Seite. »Hätte er die Wahrheit erfahren, hätte er wahrscheinlich genau den Herzinfarkt erlitten, vor dem Sie ihn anscheinend unbedingt bewahren wollen.«
    Sie hob den Kopf und musterte seine Strickmütze, unter deren Rand seine dunklen Locken hervorlugten. »Sie kennen mich nicht, und Sie wissen nichts über meine Beziehung zu meinem Großvater«, erklärte sie.
    »Ich weiß aber, dass Sie mit Ihrer Behauptung, Stanley sei ein altmodischer Knabe, Recht haben. Wahrscheinlich glaubt er, dass Sie sich Ihre Jungfräulichkeit für die Hochzeitsnacht

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