Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
Vom Netzwerk:
ihm riss ihn aus seinen Gedanken. »Was ist?«, fragte er.
    »Ich habe mich nur gerade gefragt, wie lange es wohl dauern wird, bis ich auf Kaution aus dem Gefängnis komme«, antwortete sie seufzend und ließ ihren Kopf gegen die Fensterscheibe sinken. »Ich will nicht, dass man meinen Großvater wegen dem hier aus dem Bett klingelt.« Ihr Haar fiel nach vorn und verdeckte ihr Gesicht. »Er ist alt und sollte nicht mitten in der Nacht von einem Anruf des Sheriffs aus dem Schlaf gerissen werden.«
    »Ich sorge dafür, dass wir auf Kaution freigelassen werden«, versprach er. Aus irgendeinem Grund tat sie ihm allmählich leid, und er hatte Mühe, sich daran zu erinnern, warum er sie anfangs nicht gemocht hatte. »Wie hoch wird sie wohl werden?«
    »Keine Ahnung. Hängt davon ab, was man uns vorwirft.«
    »Und wie läuft das ab? Gibt es irgendwo einen Geldautomaten? Oder soll ich einen Scheck ausstellen?«
    »Nein, es geht nur mit Bargeld.« Sie richtete sich auf dem Sitz auf und sah ihn an. »Sagen Sie bloß, Sie sind noch nie verhaftet worden.«
    »Nein.«
    Selbst in der Dunkelheit erkannte er, dass sie das nicht so recht glauben konnte. »Soll das ein Witz sein?«
    Wieso war das so schwer vorstellbar? »Nein«, antwortete er mit finsterer Miene. Er hatte ihr gerade angeboten, die Kaution für sie zu hinterlegen, und sie beleidigte ihn. Inzwischen war ihm wieder eingefallen, warum er sie nicht leiden konnte. »Wie oft sind Sie denn schon verhaftet worden?«
    »Auch noch nie. Aber ich bin Privatdetektivin. Beziehungsweise war ich das früher. Daher weiß ich, wie das abläuft.« Sie dachte einen Augenblick lang nach. »Zumindest in Nevada.«
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Eingangsbereich des Buckhorn zu. Was sie tat, interessierte ihn nicht mehr. Vielleicht hatten die Männer ja Recht mit dem, was sie über sie sagten. Sie war eine echte Beißzange.
    Er hörte, wie sie tief Luft holte und sie langsam wieder entweichen ließ. Der Sitz bewegte sich ein wenig, als sie ihr Gewicht verlagerte, um eine etwas bequemere Sitzposition zu finden.
    »Hey?« Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    Er sah zu ihr hinüber. Sie hatte sich abgewandt, ein Bein angezogen und auf dem Sitz abgestellt. Das von draußen hereinfallende Licht erhellte ihre Züge, und ihr Knie berührte beinahe die Außenseite seines Schenkels. »Ja?«
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Danke«, sagte sie mit leiser, leicht kehliger Stimme.
    Verdammt. Gerade als es ihm gelungen war, so etwas wie einen Widerwillen gegen sie zu entwickeln, musste sie alles ruinieren, indem sie sich von ihrer netten, mädchenhaften Seite zeigte. Ihre Stimmungsumschwünge trieben ihn noch in den Wahnsinn. »Bitte.«
    Sie beugte sich ein Stück nach vorn. »Was macht Ihr Kinn?«, fragte sie in die Dunkelheit hinein.
    »Tut verdammt weh, aber ich werd’s überleben.«
    »Tut mir leid, dass er Sie erwischt hat. Sagen Sie es mir, wenn Sie etwas brauchen.«
    Er betrachtete ihren Mund und fragte sich, ob sie ihm wohl anbieten würde, den Schmerz wegzuküssen. Nicht dass es eine gute Idee wäre, Kate zu küssen. »Was denn, zum Beispiel?« Andererseits wäre es eine gute Methode, dafür zu sorgen, dass sie beschäftigt war und den Mund hielt.
    »Einen Eisbeutel.«
    Ein Eisbeutel wäre sehr praktisch, weil er verhindern könnte,
dass seine Gedanken ständig darum kreisten, wie er ihren Mund beschäftigt halten könnte. »Wieso erzählen Sie mir nicht, wie dieses Schwulen-Gerücht zustande kam?«, schlug er vor, um sich nicht länger ihren Kopf in seinem Schoß vorzustellen.
    Sie lehnte sich zurück. »Ich glaube, damals war ich erst ein paar Wochen hier, und Sie waren noch nicht aus Sun Valley zurück. Ada kam eines Morgens in den Laden und fing an, mir vom Besitzer des Sportgeschäfts zu erzählen. Sie meinte, er interessiere sich für keine einzige Frau in der Stadt, also habe ich gesagt, Sie hätten vielleicht grundsätzlich nichts mit Frauen am Hut. Ich habe eher an einen Frauenfeind oder so etwas gedacht und konnte ja nicht wissen, dass sie von Ihnen geredet hat.«
    Ja, klar.
    Sie zuckte die Achseln. »Ich habe Sie nie für schwul gehalten. Nicht einmal nach dem Abend, an dem wir uns kennen gelernt haben. Das habe ich nie gedacht.«
    Tja, das ist doch immerhin etwas , dachte er, setzte sich auf und bemühte sich, eine bequemere Sitzposition zu finden.
    »Erektile Dysfunktion, ja. Aber schwul?« Wieder schüttelte sie den Kopf. »Nein.«
    Er erstarrte.

Weitere Kostenlose Bücher