Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)
hier ist deine Kampflesbe.«
Kate nahm an, dass die Frage damit hinreichend beantwortet war. »Das war aber nicht sehr nett.« Seufzend nahm Rob
seine Mütze ab und warf sie auf den Billardtisch. »Du schuldest Kate eine Entschuldigung.«
»Sonst passiert was?«
»Sonst sorge ich dafür, dass du dir wünschst, du hättest es getan«, antwortete Rob und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Vielleicht möchten Sie einen Schritt zurücktreten, Kate.«
Das brauchte er ihr nicht zweimal zu sagen. Sie quetschte sich zwischen die Queue-Ständer.
»Ich hab keine Angst vor dir«, erklärte Tuttle, während er wie ein Boxer zu tänzeln begann und die Fäuste hob. Rob stand da, die Hände in die Hüften gestemmt, und musterte ihn mit belustigtem Grinsen. Schließlich holte Tuttle aus, und Kate sah kaum Robs Faust nach vorn sausen, ehe sie in Tuttles Gesicht landete. Tuttle wurde nach hinten katapultiert, so dass Kate gerade noch rechtzeitig zur Seite springen konnte, ehe er gegen die Wand krachte, vor der sie gerade noch gestanden hatte.
Tuttles Blick war glasig, als er in Richtung Tür taumelte. »Dreckskerl, elender!«, dröhnte Victor und stürzte sich auf Rob, der unter der Wucht des Aufpralls von Victors kompaktem Körper ins Straucheln geriet.
»Dafür werde ich dir den Arsch aufreißen«, drohte Victor, schwang wild die Fäuste und traf Rob prompt am Kiefer. Robs Kopf flog nach hinten, ehe er Victor einen Doppelschlag verpasste, der den kleineren Mann zwar nicht von den Füßen riss, aber dennoch benommen machte.
Peirce kam in den Raum gestürmt und eilte an Tuttles Seite, aus dessen Mund nur unverständliches Gestammel kam. Peirce fuchtelte mit den Händen vor dem Gesicht seines Bruders herum, ehe er zum Ständer mit den Queues hinüberstürzte. Bevor er eine Hand ausstrecken konnte, vertrat Kate ihm den
Weg. »Sieht so aus, als wäre Rob gleich mit Victor fertig. Wieso wartest du nicht, bis du an der Reihe bist?«
»Und wie willst du es anstellen, dass ich das tue?«
»Kommt ganz darauf an.«
»Geh mir aus dem Weg, du kesser Vater.«
Kesser Vater? Diese Bezeichnung hatte Kate schon seit der Schule nicht mehr gehört. Die Worsley-Brüder sollten eindeutig häufiger aus ihrem Kaff herauskommen. Sie ließ den Queue keine Sekunde aus den Augen, als Peirce ihn anhob und, den Blick auf Rob geheftet, losstürmte. Rob versetzte Victor einen letzten Schlag, worauf dieser zu Boden ging. Als Peirce vorbeikam, streckte Kate ihr Bein zwischen seine beiden Cowboystiefel und rammte ihm den Ellbogen in den Rücken. Wie ein Sack fiel auch er um. Im Fall schlug er sich den Kopf an der Kante des Billardtisches an, ehe er zusammensackte. Er stöhnte auf, rollte auf den Rücken, den Queue noch immer in der Hand, und sah im düsteren Licht der Deckenlampen nach oben. Sein Blick war ebenso glasig und benommen wie der seines Bruders.
»Heilige Scheiße, verdammt«, stöhnte er, ehe seine Augen in den Höhlen nach hinten kippten und er das Bewusstsein verlor.
Rob musterte Kate mit funkelnden Augen. »Alles in Ordnung?«
Sie schluckte gegen den dicken Kloß in ihrem Hals an und nickte.
Im Raum neben dem Billardzimmer hatte jemand die Jukebox ausgeschaltet. Über das Hämmern ihres Herzens hinweg hörte Kate Stöhnen und Flüche und sah zerbrochene Tische, während Stühle und menschliche Körper durch die Luft flogen.
»Wow, verdammt«, meinte Rob, legte die Hand auf die rote Stelle an seinem Kinn und grinste, als amüsiere er sich göttlich.
»Habe ich etwas verpasst? War das nicht ein Spaß?«
Er schnappte seine Mütze und lachte – ein lautes, vergnügtes
Dröhnen, das sich mit dem Zerbersten von Glas und dem fernen Heulen der Polizeisirenen mischte.
Er hatte den Verstand verloren. War verrückt. Komplett durchgeknallt.
SIEBEN
Die Fassade des Buckhorn war beleuchtet wie zur Parade am 4. Juli. Rote, weiße und blaue Lichtkegel erhellten abwechselnd das Haus, vor dem sich die Stammgäste in einer Reihe aufgestellt hatten. Die rotierenden Lichter dreier Streifenwagen spiegelten sich in den Fahrzeugen auf dem Parkplatz und erhellten die Schatten des dichten Waldes dahinter.
Rob saß im Einsatzwagen des Sheriffs und betrachtete die Männer, die vor dem Buckhorn standen und von zwei Streifenbeamten auf ihren Alkoholgehalt im Blut überprüft wurden, ehe sie nach Hause gehen durften. Der Rücksitz des Chevrolet Blazer des Sheriffs bot keinerlei Beinfreiheit, und die Handschellen schnitten sich in die Haut an seinen
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