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Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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beziehungsweise es zumindest zu versuchen.
    »Warum kann er nicht herkommen und seine Sachen selber abholen? Er braucht doch nur über den Parkplatz zu gehen.«
    »Katie, wir beschweren uns nicht über unsere Kunden.«
    »Das sollten wir aber, wenn sie ihr Geschäft direkt gegenüber von uns haben«, grummelte sie, als sie den M & S Market verließ.

ZWÖLF
    Die Sonne stand am Himmel, und sie machte sich nicht die Mühe, eine Jacke über ihren limonengrünen Pullover und ihre schwarzen Jeans zu ziehen. Auf dem Weg über den Parkplatz warf sie einen Blick in die Einkaufstüte und entdeckte einen Druckbleistift, eine Tube Klebstoff und drei Müsliriegel. Sie hatte Robs Laden noch nie betreten. Ein Glockenspiel, das auf der einen Seite der Flügeltür angebracht war, verkündete ihre Ankunft.
    Als Erstes fiel ihr Blick auf das dunkel lasierte Holz und die dunkelgrünen Wandvertäfelungen. Kanus und Kajaks hingen an Haken von der Decke, und vor diversen Regalen mit Angelruten und Campingausrüstung waren mehrere Mountainbikes aufgereiht. Sie hielt nach dem Besitzer Ausschau, doch außer ihr schien niemand im Laden zu sein.
    »Kate.«
    Sie hob den Blick und sah zur Galerie hinauf, die über einer Wand mit Wanderausrüstungsgegenständen verlief. Rob stand dort oben und sah auf sie herunter. Seine Hände lagen auf der halbhohen Mauer, die sich durch die Galerie und an der Treppe entlang nach unten zog.
    »Könnten Sie die Sachen bitte nach oben bringen?«
    Das Geräusch ihrer Absätze auf dem Holzboden hallte von den Wänden wider. Er sah ihr zu, wie sie die Treppe heraufkam und auf die Galerie trat. Ein Eichenschreibtisch mit einem Flachbildschirm und einer Tastatur stand in der Mitte des
Raums, daneben türmten sich Papierstapel, Broschüren und Magazine.
    »Endlich. Mittagessen«, meinte er und kam auf sie zu. Er trug Jeans und ein Hemd in einem dunklen Beigeton mit aufgekrempelten Ärmeln. Er griff nach der Einkaufstüte, was seinen Hemdsärmel nach hinten rutschen ließ und den Blick auf die Schlange freigab, deren dunklere Schattierungen beinahe der Farbe seines Hemds entsprachen.
    »Als ich bei Ihnen zu Hause war, habe ich gar keine Schlange gesehen«, sagte sie und reichte ihm die Tüte.
    Er warf einen Blick hinein, ehe er sie wieder ansah. »Ich musste Chloe zum Züchter zurückbringen, nachdem Amelia aus dem Krankenhaus kam. Schließlich konnte ich nicht zulassen, dass ein knapp sechs Pfund schweres Baby im selben Apartment lebt wie ein Python.«
    »Nein. Eher nicht.« Die nächste Frage konnte sie sich beim besten Willen nicht verkneifen. »Wie lange waren Sie eigentlich verheiratet?«
    Er ging in den hinteren Teil des Raums, so dass sie zum ersten Mal Gelegenheit hatte, seinen Gang zu beobachten. »Alles in allem etwas über ein Jahr.« Seine weit ausholenden, anmutigen Bewegungen verrieten keine Behinderung durch irgendwelche Verletzungen. Stattdessen bewegte er sich so mühelos, als hätte er niemals einen Schuss aus einer .22er Beretta abbekommen, der seine Kniescheibe zertrümmert hatte. Er stellte die Tüte auf die ramponierte Oberfläche der Werkbank, auf der Unmengen von Federn, Drähten und Fäden lagen.
    »Ziemlich kurze Ehe.«
    »Wir waren davor über vier Jahre immer wieder zusammen und getrennt. Eigentlich hätten wir nie heiraten dürfen, aber Louisa wurde schwanger, also haben wir es eben versucht.« Er nahm den Druckbleistift und den Klebstoff aus der Tüte und
legte beides auf die Werkbank. »Kommen Sie hier herüber. Ich will Ihnen etwas zeigen.«
    Für Kates Begriffe war Fremdgehen alles andere als ein Versuch, eine Ehe zu führen, aber sie wollte kein vorschnelles Urteil über ihn fällen. Schließlich hatte sie keine Ahnung, was vorgefallen war. Vielleicht relativierte sie sein Verhalten auch nur, weil er heute so unglaublich attraktiv aussah.
    Sie durchquerte den Raum und blieb neben ihm stehen. Er hatte sich über die Werkbank gebeugt und musterte etwas eingehend durch ein Vergrößerungsglas, das vor einem kleinen Bindestock von der Größe einer mittelgroßen, nadellosen Spritze befestigt war. »Ich bin gerade mit dieser Elchhaar-Caddis fertiggeworden. Die Forellen im Big Wood River werden ihr nicht widerstehen können. Ist sie nicht wunderschön?«
    Sie wusste, dass es ein Angelköder war. Von der Art, wie man sie zum Fliegenfischen verwendete, aber schön? Nein. Das Silberarmband von Tiffany, das sie gerade mit der Post bekommen hatte, war schön. »Woraus besteht sie?«
    Er griff nach

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