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Ein Ring aus Asche

Ein Ring aus Asche

Titel: Ein Ring aus Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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zu können, wie ich es bislang getan hatte.
    Aber mir war klar, dass ich sie, bei allem was gerade vor sich ging, mehr denn je brauchen würde, auch wenn mein Verhältnis zu ihr nie wieder dasselbe sein würde.
    Außerdem musste ich mich von diesem ganzen Mist hier ablenken.
    »H ey, mir ist etwas klar geworden«, sagte ich Samstag früh zu Thais. »M ein Kleiderschrank hat sich gerade verdoppelt. Wir haben die exakt gleiche Größe. Damit habe ich zweimal so viele Kleider.« Tja, so war ich eben. Immer positiv eingestellt. Na ja gut, vielleicht nicht immer. Aber das hier war definitiv ein Vorteil.
    Oder auch nicht.
    »W er hat denn deine Klamotten gekauft?«, fragte ich, während ich den Inhalt von Thais’ Schrank kritisch musterte.
    »I ch mir selbst«, sagte sie, und es klang, als wolle sie sich verteidigen.
    »M hm.« Ich trat einen Schritt zurück und schloss den Schrank. »W ir müssen dir ein paar Teile besorgen, die ich mir auch tatsächlich ausleihen würde.«
    Thais warf mir einen beleidigten Blick zu. Allerdings würde sie heute mit einem raffinierten Tanktop aus der »C lio Collection« in die Schule gehen. Sie wusste also genau, was ich meinte.
    In der Schule wartete ich, bis Thais ihre neue Adresse ans Sekretariat weitergegeben hatte.
    Mit einem Lächeln drehte sie sich zu mir um. »J etzt ist es offiziell.«
    Wir drückten unsere Fäuste gegeneinander und trennten uns anschließend, um zu unseren jeweiligen Organisationsstunden zu gehen. Ihr Nachname begann mit einem »A «, meiner mit einem »M «. Ich fragte mich, ob eine von uns ihn ändern sollte.
    7
    Also gut, ja, wir waren Zwillinge, und nun lebten wir sogar zusammen, aber die Mittagspause verbrachten wir trotzdem noch mit unseren jeweiligen Cliquen. Racey, Della, Eugenie, Kris und ich hockten draußen auf dem Bürgersteig unter einem kleinen Vordach, das uns vor der Sonne schützte. Thais saß mit Sylvie, deren Freund und noch ein paar anderen Leuten drüben auf dem Rasen des Gartens, der sich seitlich neben der Schule befand. Mir fiel auf, dass sich der Typ, den wir im Botanika getroffen hatten, neben Thais gesetzt hatte. Kevin irgendwas.
    »Y o!«, sagte Trey, der auf uns zukam. Er ließ sich neben Racey auf sein Knie sinken.
    Racey schob sich ein paar Chips in den Mund. »S elber yo.«
    »A lso. Collier Collier«, unterbrach Della mit bedeutungsschwerer Stimme. Sie zog ihren Minirock ein Stück herunter und lehnte sich gegen das Gebäude.
    »H ast du Geld?«, erkundigte sich Trey bei Racey.
    »F ürs Mittagessen?«, fragte sie zurück, und er zuckte die Schultern.
    »N a, red schon«, sagte ich zu Della. »S puck’s aus.«
    Racey kramte in ihrem Geldbeutel. »I ch hab nur einen Zehner.«
    Trey rupfte ihn ihr behände aus den Fingern. »D anke. Bis nachher!«
    Racey seufzte und sah zu, wie ihr kleiner Bruder in der Menge verschwand.
    »W enn der mich noch einmal um Geld anhaut…«
    »R ace, Della will uns erzählen, was mit Collier Collier passiert ist«, sagte ich nachdrücklich.
    »O ooooh!«, rief Racey und setzte sich aufrecht hin. »N a dann mal los. Wie ist es so, sich an Kleinkindern zu vergreifen?«
    Della zog eine Grimasse und Racey hob die Hände. »W as denn? Er ist jünger als Trey!«
    »T rey ist ja auch nur elf Monate jünger als du!«, sagte Della. »B ei euch ist es schlimmer als bei den Karnickeln!«
    Racey verdrehte die Augen. »N a komm, schieß los. Ich bin ganz Ohr.«
    »E r ist total süß«, sagte Della etwas lahm, jetzt, da sie unser aller Aufmerksamkeit hatte.
    »S üß?«, fragte ich.
    »J a. Er ist einfach… echt süß. Und er setzt nichts als selbstverständlich voraus«, erwiderte Della. »E r bedankt sich für alles, was ich tue.«
    »D arauf wette ich.« Kris grinste.
    »N ein, ich meine die kleinen Dinge, wenn ich ihn zum Beispiel fahre oder ihn frage, ob er etwas trinken möchte. Er nimmt unsere Beziehung nicht als gegeben hin. Das ist echt… mal was anderes. Schön.«
    Wir blickten sie schweigend an.
    Della seufzte. »J a okay, und außerdem ist er ziemlich heiß.«
    »N a also, wer sagt’s denn«, erwiderte Eugenie. »B ringst du ihm alles bei?«
    »E r kann alles«, sagte Della trocken. »W enn es das ist, was man gemeinhin unter Instinkt versteht, dann steh ich da voll drauf. Der Junge wurde geboren, um Freude zu schenken. Er ist… sagenhaft. Wie für mich geschaffen.«
    Ich wusste, wie sich das anfühlte. Denk nicht drüber nach.
    »H m«, sagte Racey und musterte Della nachdenklich. »H ört sich

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