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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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inständig auf einen beruhigenden Anruf des Gesundheitszentrums der Uni gehofft, das unter anderem Schwangerschaftstests durchführte, und dann war da noch der kleine Vorfall auf Ibiza mit der Prise Kokain gewesen, der es erforderlich gemacht hatte, einen erstklassigen Anwalt einfliegen zu lassen... Damals war ihr das Warten auch nicht leicht gefallen. Aber das hier war ein anderes Kaliber: Sie wollte so unbedingt gute Nachrichten von Marie Claire hören, dass sie kaum noch an etwas anderes denken konnte.
    Wobei sie natürlich davon ausging, dass es nur gute Nachrichten sein konnten; wenn das gestrige Treffen mit der Chefredakteurin irgendetwas zu besagen hatte, war sie sich sicher, einen guten Eindruck hinterlassen zu haben, aber diese Zeitschriftenredakteure waren unberechenbar. Was Adriana nervös machte, war nicht ihr Outfit (welche Frau, die halbwegs bei Verstand war, würde den reizvollen Kontrast zwischen einem fließenden Kleid von Chloe, hochhackigen Lacklederpumps von Sigerson und einem ganz leicht taillierten Lammfellmantel in Antikoptik nicht zu würdigen wissen?) oder der Verlauf des Treffens (sie beide hatten sich bei einem Gläschen Pellegrino über die besten Schönheitschirurgen der Stadt ausgetauscht),
sondern die Frage, warum Elaine Tyler sie überhaupt hatte kennenlernen wollen.
    Wie versprochen hatte Mackenzie ein paar Tage nach der Dinnerparty bei Adriana angerufen und gefragt, ob sie nicht eine Proberatgeberkolumne über Sex und Beziehungen schreiben wolle, die Mackenzie sodann mit einer eigenen Schilderung von Adrianas Naturtalent im Umgang mit Männern garnieren würde. Wenn alles wie geplant lief, würde Elaine ihre Zustimmung erteilen, die Kolumne auf der Website der Zeitschrift zu veröffentlichen, und dann die Reaktion der Leserinnen abwarten. An einem einzigen Nachmittag hatte Adriana ein halbes Dutzend Artikel verfasst (wer konnte sich bei dem Thema schon auf einen Beitrag beschränken?), deren Titel von »Sex ja, Übernachten nein« bis »Ich war doch nur freundlich und andere blöde Ausflüchte« reichten. Ihrer Ansicht nach war es ihr durchaus gelungen, ihre schwer errungenen Weisheiten leicht und unterhaltsam rüberzubringen. Also warum in aller Welt hatte Elaine darauf bestanden, sich mit ihr zu treffen? Oder genauer gesagt, warum hatte Elaines Büro sich noch nicht bei Adriana gemeldet? Dummerweise hatte sie bei Elaines Assistentin ihre Festnetznummer angegeben, und als sie den Fehler berichtigen und ihre Handynummer mitteilen wollte, hatte das Mädel abgewinkt. Es war schon fast sechs, und dazu noch Freitag! In ein paar Stunden musste sie sich unter ihrer Lieblingsnerzdecke hervorquälen und sich für das Date mit Toby fertigmachen. Gingen die wirklich davon aus, dass sie bloß dasaß und auf ihren Anruf wartete?
    »Ö-de!«, krähte Otis. »Ganz öde!« Er hockte auf Adrianas zugedecktem Knöchel und starrte sie an, während sie auf die Glotze starrte.
    »Okay, okay, das war bloß Werbung. Da, schau. Jetzt geht es wieder los.« Otis ließ seinen Kopf zum Fernsehen herumschnellen und verfolgte gebannt den weiteren Verlauf von The Hills .
    Adriana strich über seinen seidenweichen Rücken. Otis genoss
die Massage und drückte sich an ihre Hand. Adriana lächelte vor sich hin; sie freute sich, welche Fortschritte der Vogel gemacht hatte. Nach endlosem Gekreisch, zu vielen schlaflosen Nächten und nicht weniger als einem halben Dutzend Ferngesprächen mit Emmy, in denen Adriana drohte, Otis in seine Einzelteile zu zerlegen, wenn sie ihn nicht auf der Stelle abgeben könne, hatten sich Vogel und Mädchen zusammengerauft.
    Gott sei Dank war ihr ein Licht aufgegangen - wer weiß, was sonst aus dem armen Otis geworden wäre. Erst letzte Woche hatte sie diese hochwillkommene, überraschende Entdeckung gemacht, als sie ihr Nachtgewand ablegte und Duftsalz in ihr morgendliches Badewasser streute; Otis saß neben der Toilette im Käfig und plärrte: »Fette Schnecke!!« Adrianas Blick schoss zum Spiegel, um sich zu vergewissern, dass sie nicht über Nacht zu einer Elefantenkuh mutiert war. Erleichtert, dass ihre Schenkel so straff wie eh und je aussahen, nahm sie Otis ins Visier. Er hockte auf der Stange, ließ den Kopf hängen und hatte einen eindeutig sorgenvollen Zug um den Schnabel. Und der Clou war, dass er sein Spiegelbild betrachtete; in eben dem Moment, als Adriana dieser wichtige Punkt klar wurde, gab Otis einen langen, traurigen Seufzer von sich und krächzte in stiller

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