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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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kleinen Zusatz, es sei auch für ihn nicht leicht gewesen. Dann die so ganz nebenbei fallen gelassene Bemerkung, dass besagte »Situation« ja vorbei sei, was Emmy seiner Meinung nach wohl bereits wusste, da sie doch sein Leben sicherlich bis ins letzte Detail verfolgte. Und schließlich der größte Kracher von allen: Duncan saß in ihrer Wohnung, an einem kalten Freitagabend, den er normalerweise mit seinen Freunden in der Kneipe verbringen würde, und schlug sichtlich nervös vor, sie könnten »das aufarbeiten«. Emmy wusste, dass sie zu Übertreibungen und wilden Phantasievorstellungen neigte - und natürlich war hier noch weitere Bestätigung vonnöten -, aber es klang für sie eindeutig so, als fragte er sie, ob sie nicht wieder zusammenkommen könnten.
    Sie hatte Millionen von Fragen an ihn (Warum hatten sie sich getrennt? Von wem ging es aus? Und, vor allem, warum wollte er zurück zu ihr?), aber die Genugtuung wollte sie ihm
nicht gönnen. Stattdessen lehnte sie sich an den Tisch, verschränkte die Arme und starrte Duncan durchdringend an.
    »Na, willst du denn gar nichts dazu sagen?«, fragte er, um im nächsten Moment auf der Nagelhaut seines Zeigefingers herumzukauen. Nummer achthundertachtzehn auf der Liste der Dinge, die ich nicht an dir vermisse, dachte Emmy.
    »Mir ist heute Abend nicht groß nach einem Plausch zumute«, sagte Emmy seelenruhig, den Blick weiter auf ihn gerichtet.
    Er seufzte, wie um anzudeuten, dass ihm das Ganze steinschwer auf der Seele lastete. »Em, hör zu, ich bin echt ein Idiot, okay? Ich weiß, dass ich’s vergeigt habe, und ich will’s wiedergutmachen. Das ganze Ding mit Brianna - das war ein Ausrutscher, ein Buckel auf gerader Strecke, etwas völlig Bedeutungsloses, was überhaupt nie hätte passieren dürfen. Du und ich, wir zwei sind füreinander bestimmt. Das wissen wir beide. Also, was sagst du? Ich stehe hier vor dir, den Hut in der Hand« - er nahm symbolisch eine Kappe vom Kopf und präsentierte sie ihr - »und flehe dich an, zu mir zurückzukommen.«
    Er ging auf sie zu, umarmte sie und drückte ihr einen hauchzarten Kuss auf die Lippen. Emmy genoss das so vertraute wie tröstliche Gefühl, sich von ihm küssen zu lassen, bis Duncan von ihr abließ, ihr sacht das Haar aus dem Gesicht strich, sie ansah und fragte: »Und? Was sagst du dazu?«
    Zugegeben oder nicht, sie hatte zehn Monate auf exakt diesen Moment gewartet. Jetzt war er da - und fühlte sich genauso irre an wie in der Phantasie. Emmy begegnete seinem Blick mit dem süßesten Lächeln, zu dem sie fähig war. »Was ich dazu sage?«, säuselte sie mit einem betörenden Augenaufschlag. »Dass ich mir selbst das beste aller denkbaren Geschenke zum dreißigsten Geburtstag mache und dir hiermit sage - hier, jetzt und unwiderruflich zum letzten Mal -, dass du dich verdammt noch mal aus meiner Wohnung verpissen sollst. Das sage ich dazu.«

    »Ist nicht wahr!«, quiekte Adriana und schlug die Hände zusammen.
    »Doch«, sagte Emmy und grinste von einem Ohr zum anderen.
    »Nein!«
    »Doch. Und du willst gar nicht wissen, wie gut es mir dabei ging.«
    Adriana schloss Emmy so fest in die Arme, wie der Winztisch in Alice’s Tea Cup in der Upper East Side es erlaubte, an dem sie, eingezwängt zwischen Dutzenden, wenn nicht Hunderten von Frauen jedes nur erdenklichen Alters, Emmys triumphalen Moment noch einmal durchlebten. »Das war absolut, total das Richtige.«
    »M-hm, genau!« Emmy riss die Augen weit auf. »Denkt ja nicht, ich hätte irgendwelche Zweifel daran. Ist es zu fassen - dieses Arschloch hat die Frechheit, am Vorabend von meinem dreißigsten Geburtstag bei mir aufzukreuzen und mich zu fragen, ob ich ihn wieder in mein Bett kriechen lasse - ohne auch nur auf den Gedanken zu kommen, sich zu entschuldigen? Was für ein Kotzbrocken.«
    »War er immer schon.« Adriana nickte, bis sie Emmys komischen Gesichtsausdruck bemerkte. »Nein, nicht doch, ich hab’s nicht so gemeint. Ich wollte bloß sagen, dass ich seine Handlungsweise in diesem speziellen Fall auch besonders skandalös finde.« Herr im Himmel, was waren die Mädels doch manchmal für Mimosen!
    Eine überaus muntere, zuckersüße Kellnerin trat an den Tisch. »Haben die Damen heute etwas Besonderes zu feiern?«, fragte sie.
    Emmy schnaubte. »Was hat uns verraten? Die Krähenfüße oder die drei ringlosen Wunder, die da am Tisch sitzen, jetzt und in fünfzig Jahren?«
    »Die drei ringlosen Wunder? Das ist ja was ganz Neues.« Adriana verdrehte die

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