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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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geweigert, nach Manhattan zu kommen.«
    Henry hob den Kopf. »Aber ich dachte, er wohnt im West Village.«
    »Stimmt auch, aber weil er sich da angeblich nicht konzentrieren kann, hat er sich ein Haus in den Hamptons gekauft. Er geht ganz selbstverständlich davon aus, dass ich zu ihm rausfahre...« Leigh lachte.
    »Was Sie natürlich auch machen werden«, raunzte Henry, der nicht oft ruppig wurde.
    »Ach ja?« Leigh wunderte sich mehr über seinen Ton als über seine Antwort.
    »Ja. Wenn es sein muss, übertrage ich alle Ihre anderen Projekte jemand anderem. Von heute an bis zum Erscheinungstermin genießt Jesse Chapman bei Ihnen oberste Priorität - und wenn er sich im Zoo der Bronx mit Ihnen treffen will, weil er sich von Löwenbabys inspiriert fühlt. Hauptsache, das Manuskript wird rechtzeitig fertig und taugt etwas. Dafür können Sie von mir aus auch die nächsten sechs Monate in Tansania verbringen. Aber Sie müssen dafür sorgen, dass alles glattgeht.«
    »Ich verstehe ja, Henry. Wirklich. Sie können sich auf mich
verlassen. Und es wird nicht nötig sein, meine Autoren an die Kollegen weiterzugeben«, sagte Leigh. Sie dachte an den Memoirenschreiber mit den chronischen Erschöpfungszuständen, den Romanautor, der seit Ewigkeiten nicht mehr aus dem Überarbeiten herauskam, und an den Comedian, der mindestens dreimal in der Woche anrief und sie mit neuen Witzen behelligte.
    Henrys Telefon klingelte, ein Anruf von seiner Frau. »Vergessen Sie nicht, was ich Ihnen gesagt habe, Leigh«, sagte er, die Hand über der Sprechmuschel.
    Sie nickte und hatte es so eilig hinauszukommen, dass sie nicht einmal die brennenden Schmerzen in ihren Füßen spürte. Kaum war sie auf ihrem Schreibtischstuhl niedergesunken, überfiel sie auch schon ihre Assistentin mit einem Packen Nachrichten und Notizen.
    »Dieser Vertrag muss sofort unterzeichnet werden, damit ich ihn noch vor Geschäftsschluss per Kurier weiterleiten kann. Und Pablo aus der Herstellung sagt, dass er dringend den Klappentext für die Mathison-Memoiren braucht. Ach ja, und dann noch …«
    »Hat das vielleicht noch einen Augenblick Zeit, Annette? Ich muss erst telefonieren. Und machen Sie bitte die Tür hinter sich zu? In einer Minute kümmere ich mich um alles.« Leigh bemühte sich um einen möglichst gelassenen Ton, obwohl sie am liebsten laut losgebrüllt hätte.
    Annette, die Gute, nickte stumm und schloss beim Hinausgehen leise die Tür. Leigh war sich nicht sicher, ob sie jemals wieder die Kraft für diesen Anruf aufbringen würde, wenn sie ihn nicht sofort hinter sich brachte. Sie griff zum Hörer und wählte.
    »Das ging aber flott«, sagte Jesse. Es klang eine Spur mokant. »Womit kann ich Ihnen dienen, Ms. Eisner?«
    »Ich habe meine Termine überprüft. Ich komme zu Ihnen raus.«

    Er ließ sich kein Triumphgefühl anmerken, aber Leigh spürte, dass er grinste. »Ich bin Ihnen sehr verbunden, Leigh. Die nächsten vierzehn Tage bin ich auf einer Recherchereise. Würde Ihnen die zweite Augustwoche passen?«
    Leigh verzichtete darauf, in ihren Terminplaner oder auf den Schreibtischkalender zu blicken. Es war sowieso egal. Henry hatte ihr unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie auf Jesses Wünsche einzugehen hatte.
    Sie atmete tief durch und biss sich so fest in den Daumen, dass ihre Zähne einen Abdruck hinterließen. »Ich bin da«, sagte sie.

Mami säuft, weil ich so ein kleiner Schreihals bin
    Izzie betrat den Fahrstuhl als Erste und drückte auf den Knopf für den elften Stock. »Du willst mir also erzählen, dass du mit einem affenscharfen Australier nach heftigem Geflirte und Getanze einen Nachtspaziergang am Strand unternommen und - trotz des feierlichen Schwurs, den du dir selbst und den Mädels gegeben hast, mit jedem zu vögeln, der einen ausländischen Pass besitzt - nicht mit ihm geschlafen hast?«
    »Ja.«
    »Emmy, Emmy, Emmy.«
    »Ich konnte nicht, okay? Es ging einfach nicht. Wir lagen im Sand und haben rumgemacht. Er konnte küssen wie ein Weltmeister. Er hat sein Hemd ausgezogen, und dann … O Gott.« Emmy stöhnte und schloss die Augen.
    »Und dann? Bis jetzt klingt das doch alles noch recht vielversprechend.«
    »Und dann wollte er meine Jeans aufknöpfen, und ich hab die Panik gekriegt. Ich weiß selbst nicht, warum. Es war irgendwie so unwirklich. Da liegt ein Kerl auf mir und will mit mir verkehren, und ich kenne noch nicht mal seinen Nachnamen. Ich konnte es nicht.«
    Izzie schloss die Wohnungstür auf; Emmy folgte

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