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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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Leiche.
    »Äh, nein, ich bin eigentlich -«
    »Na, dann viel Glück beim Vorsprechen! Sind Sie nervös?«
    Seine Brauen kräuselten sich. »Es ist kein Vorsprechen. Ich bin eigentlich schon -«
    »Dean?«, unterbrach ihn Adriana mit einem holden Lächeln. »Würden Sie wohl dem Flugbegleiter ein Zeichen geben? Ich hätte für mein Leben gern noch ein Gläschen Schampus.«
    Er seufzte, winkte den Flugbegleiter herbei und bestellte neben Adrianas Champagner für sich einen Whisky und Gingerale. »Leben Sie in L. A.?«, erkundigte er sich, nun noch erpichter darauf, die Unterhaltung fortzusetzen, um ihre falschen Vorstellungen zurechtzurücken.
    »Ich? In Los Angeles? Niemals.« Adriana lachte. »Ich besuche nur übers Wochenende einen Freund.« Es ging ihn einen feuchten Kehricht an, dass der »Freund« in Wirklichkeit ihr Freund war, kein anderer als Toby Baron - ein Name, bei dem der arme Dean vermutlich nicht mehr wüsste, wo ihm der Kopf stand. »Nichts so Aufregendes wie ein richtiges Vorsprechen! Ist es fürs Fernsehen oder für einen Film?«
    Seine Miene zeigte an, dass er geschlagen war. Um ihre Annahme richtigzustellen, hätte er praktisch herausposaunen müssen, wer er war - was sein Ego niemals zulassen würde. Jetzt hatte sie ihn am Haken, da war sie sich sicher. So sicher, dass sie anfing zu zählen. Fünf, vier, drei, zwei, eins und ...

    »Hören Sie, Adriana, wie wäre es, wenn ich Sie zum Abendessen ausführe? Sie und Ihren Freund, falls Sie mögen. L. A. ist gar nicht so übel... wenn man die richtigen Lokale kennt.«
    Bingo. Sie hatte es immer noch drauf. Obwohl sie stramm auf die dreißig zuging, konnte sie immer noch jeden Kerl - na ja, fast jeden Kerl, aber das war vermutlich Yanis Schuld und nicht ihre - dazu kriegen, sie nach maximal zehn Minuten um eine Verabredung zu bitten. Ihre Arbeit war getan.
    »Ach, das würde ich nur zu gerne, Dean, aber ich bin für das Wochenende schon völlig ausgebucht.« Es bedurfte übermenschlicher Anstrengung, diesen Satz auszusprechen, aber sie befand sich nun mal in einer monogamen Beziehung. Erst letzte Woche hatte Toby verkündet, dass es für ihn keine sonstigen Verabredungen mehr gebe, und er erwarte von Adriana das Gleiche. Ihr erster ernsthafter, fester Freund - und dazu noch der ideale Heiratskandidat. Absolvent sämtlicher Elitebildungseinrichtungen an der Ostküste, Ruhm (und Reichtum) dank eines Kassenschlagers nach dem anderen, kaum dass er die renommierte Filmhochschule verlassen hatte, und derzeit einer der gefragtesten Regisseure Hollywoods. Mit diebischem Vergnügen malte sie sich den Knalleffekt aus, wenn sie ihren Freundinnen nach nur ein paar Monaten bereits die Verlobung verkündete. Und ihre Mutter erst! Die würde glatt in Ohnmacht fallen. Allein diese Gedanken verliehen ihr die nötige innere Stärke, um dem Leckerbissen von Mann neben sich eine Abfuhr zu erteilen.
    »Na, dann müssen wir es wohl auf New York verschieben«, sagte Dean, mit dreistem Selbstvertrauen und einem Wahnsinnslächeln.
    »Müssen wir wohl«, gab Adriana zurück, ohne eine Sekunde zu zögern. Was bleibt einem Mädel anderes übrig?, dachte sie. Ein Essen war nichts weiter als ein Essen, und bisher hatte sie sich als Tobys Freundin nun wirklich mustergültig aufgeführt. Der Typ neben ihr war einfach so irre süß.
    Den restlichen Flug brachten sie mit angenehmen Plaudereien
zu, und beim Ausstieg wusste Adriana exakt, was sie alles im Bett mit ihm anstellen würde. Erst in allerletzter Sekunde fiel ihr wieder ein, dass Toby bei der Gepäckausgabe auf sie wartete.
    »Dean, querido , ich muss mich noch ein bisschen frisch machen und verabschiede mich darum schon einmal.«
    »Ich warte gern so lange. Ich werde mit einem Wagen abgeholt, da kann ich Sie doch einfach bei Ihrem Freund absetzen«, sagte er und blieb mit ihr vor der Damentoilette stehen.
    »Nein, Herzchen, aber vielen Dank. Gehen Sie ruhig vor.« Sie senkte die Wimpern und blickte aus halbgeschlossenen Augen zu ihm auf. »Warten wir lieber bis New York.«
    »Mit dem größten Vergnügen«, sagte er und küsste sie auf die Wange. »Ich rufe Sie an.«
    »Tun Sie das«, schnurrte sie.
    Adriana schlüpfte in den Waschraum und schlug fünf Minuten mit Puderquaste und Lippenstift tot; danach spazierte sie, mit sich und der Welt zufrieden, zur Gepäckausgabe, um ihren Freund in die Arme zu schließen. Sie war nicht allzu bekümmert, als sie statt eines lächelnden Toby einen Chauffeur in Livree vorfand, der ein

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