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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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des erfolgreichen Entertainers
mit dem entsprechenden Ego - Adriana war mit genügend Schauspielern, Musikern, Comedians und Profisportlern ausgegangen, um sich auf diesem Gebiet als Autorität betrachten zu dürfen -, und jedes Mädel, das seine La Perlas wert war, wusste, dass sie nur auf eins, und zwar ausschließlich dieses eine, ansprangen: eine Herausforderung. Sie glichen eher kleinen Jungs als ausgewachsenen Männern, sagte Adriana immer; von daher war es durchaus erklärlich, dass sie immer nur verzweifelt das haben wollten, was sie nicht kriegen konnten - und genau aus diesem Grund tat Adriana so, als wäre ihr Sitznachbar Luft für sie.
    Sie hatte ihn sofort erkannt, als er den Gangplatz neben ihr belegte, sein höfliches Hallo jedoch nur mit einem »Hmm« erwidert. Die Zeit zwischen Einstieg und Start hatte sie mit munteren Schwätzchen per Handy gefüllt und, sobald die Benutzung von elektronischen Geräten wieder erlaubt war, ihren iPod in Gang gesetzt - bevor er sich entschloss, sie zuzudröhnen. Alles in allem fand Adriana, dass sie bisher eine gute Figur gemacht hatte. Und als der überaus gutgelaunte Flugbegleiter sich erkundigte, ob sie etwas zu trinken wünschte, eine Anfrage, die Mr. TV-Star für sie wiederholte, lächelte sie an ihm vorbei den Flugbegleiter an, bestellte ein weiteres Glas Champagner und stöpselte sich ihre Kopfhörer wieder ein.
    Kurz darauf zog er ein Skript heraus und machte großes Aufheben um das Deckblatt, das den Stempel von Hollywoods berühmtester Künstleragentur trug. Er fing an zu lesen, doch Adrianas Gefühl nach blätterte er die Seiten nur durch, um Eindruck zu schinden. Bei ihr natürlich - sie sollte vor Ehrfurcht erstarren. Sie verdrehte die Augen und gestattete sich ein Lächeln, auf das er unverzüglich reagierte. Was Adriana nicht im Mindesten überraschte. Schließlich wartete er ja nur auf einen Vorwand, um sie anzusprechen.
    »Hören Sie sich gerade etwas Lustiges an?«, fragte er und ließ seinerseits ein recht akzeptables Lächeln sehen.

    In Wahrheit hörte Adriana sich überhaupt nichts an. Der Kopfhörer war nur Staffage, ein demonstratives Zeichen dafür, dass sie kein Interesse an einer Unterhaltung hatte; und wie von ihr vorausgesehen, hatte er seine Aufgabe perfekt erfüllt.
    Sie warf ihrem Sitznachbarn einen Blick zu, wartete einen Augenblick und entfernte dann seelenruhig den linken Knopf aus ihrem Ohr.
    »Pardon?«, fragte sie und machte große Augen. »Haben Sie etwas gesagt?«
    »Ich habe mich nur gefragt, ob Sie sich etwas Lustiges anhören. Sie haben so nett gelacht...«
    Adriana ließ sich ein paar Sekunden länger Zeit als nötig, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, und trat dann zu seiner Rettung an. »Ach, wirklich? Nein, ich habe mich nur gerade an etwas sehr Lustiges erinnert.« Vage. Vielsagend. Geheimnisvoll. In allen drei Kategorien war Adriana Meisterin.
    Er grinste. Himmel, er war aber auch wirklich schnuckelig. »Na, davon würde ich gern etwas hören. Zeit haben wir ja schließlich mehr als genug«, sagte er und streckte die Arme aus. »Viereinhalb Stunden, um genau zu sein.«
    »Ich komme vielleicht später darauf zurück«, sagte Adriana. Gelassen strich sie sich eine Strähne hinters Ohr, ließ ihn ausgiebig ihre zarten, femininen Hände mit den eleganten schlanken Fingern, den blassrosa lackierten Nägeln und der makellosen Haut bewundern, um ihm dann die Rechte hinzuhalten. »Adriana«, sagte sie mit einer betont brasilianischen Nuance.
    »Dean«, gab er zurück und umschloss ihre Hand.
    Das wusste sie natürlich schon, aber Adriana ließ sich nichts anmerken. »Und, was führt Sie heute nach L. A., Dean?«, erkundigte sie sich ganz beiläufig.
    »Ach, nur ein paar Meetings. Mit ein paar Regisseuren und Studiomenschen, so in der Richtung.«
    »Sagen Sie bloß, Sie sind angehender Schauspieler? Wer hätte das gedacht!« Das war ein bisschen sehr dick aufgetragen,
aber anders ging es nicht. Selbstverständlich würde kein angehender Schauspieler in der ersten Klasse fliegen, doch der hier war zu schnell zu berühmt geworden. Wenn sie auch nur einen Zentimeter nachgab, würde sein Ego sie beide zermalmen. Und beim leisesten Anzeichen, dass sie wusste, um wen es sich bei ihm handelte, würde sie für ihn auf der Stelle von einer so sexy wie kultiviert wirkenden Brasilianerin aus New York zu einem speichelleckenden, starfixierten Fan mutieren, und was diese Möglichkeit anging, war eines klar: nur über ihre

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