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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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Rücksitz der Limousine. Sie war hochzufrieden mit sich, nicht nur wegen ihrer neuen Errungenschaft, sondern auch wegen dem, was dahinterstand: ein ernsthafter, fester Freund, der sie anbetete und mit Liebe und Zuneigung (und Kleinodien von Tiffany) überschüttete. Endlich begriff sie, warum all die anderen Mädels so sehr nach dieser Form von Stabilität gierten. Wer brauchte schon Hunderte von Männern mitsamt den dazugehörigen Kopfschmerzen, wenn sich einer finden ließ, der alles zu bieten hatte? Klar, Dean der Fernsehstar war zum Anbeißen, das ließ sich nicht leugnen, aber was bliebe davon übrig, wenn er seit fünf Jahren keinen Dreh mehr gehabt hätte und in irgendeiner billigen Absteige hauste? Gewiss, sie hatte den Chirurgen aus
Greenwich und den israelischen Spion und den Studenten aus Dartmouth in vollen Zügen genossen. Hatte jeden Einzelnen von ihnen und, um ehrlich zu sein, noch zahllose weitere ausgekostet. Aber das gehörte in eine vergangene Zeit, als sie noch das reinste Kind und keine erwachsene Frau mit den entsprechenden Wünschen gewesen war. Adriana befühlte die herabbaumelnden blauen Edelsteine und lächelte. Es würde das absolut perfekte Wochenende werden, da war sie sich ganz sicher.
     
    »Für Hausbesuche wirst du eigentlich nicht gut genug bezahlt«, murmelte Russell und strich sacht mit den Fingerspitzen über Leighs Rücken.
    »Wem sagst du das«, gab sie zurück und betete innerlich, dass er nicht aufhören würde. Sie schmiegte sich fester an seine breite, warme Brust, auf der kaum ein Härchen spross, und vergrub den Kopf in seiner Armbeuge. Sie hatte immer gern mit ihm gekuschelt, und das machte ihr auch jetzt Mut; selbst wenn ihr vielleicht nicht der Sinn nach Sex mit Russell stand, ekelte sie sich wenigstens nicht vor seinen Berührungen. Leigh erinnerte sich, dass Emmy das Gleiche mit Mark durchgemacht hatte, ihrem Freund vor Duncan. Sie behauptete, im Bett sei es mit ihm nie sonderlich berauschend gewesen, nicht mal ganz zu Anfang, aber nach und nach sei es immer schlimmer geworden - hauptsächlich in der Vorstellung, wie Emmy zugab -, bis sie jedes Mal angewidert zurückzuckte, wenn er den Versuch machte, sie anzufassen. Die Geschichte hatte Leigh seither nie losgelassen; schließlich konnte sie das Gefühl, vor einem Kuss zurückzuschrecken, voll und ganz nachvollziehen, aber eben darum fand sie diese Schmusestündchen so beruhigend. Sie würde doch nicht mit Russell in Löffelchenstellung nackt im Bett liegen wollen und seine Berührungen genießen, wenn irgendetwas nicht stimmte, oder? Nein, das war ein klares Anzeichen dafür, dass alles so war, wie es sein sollte. Welche Frau hatte denn nicht schon mal Stimmungsschwankungen in
puncto Sex? Laut dem Artikel in Harper’s Bazaar , den sie vorige Woche im Nagelstudio gelesen hatte, war die weibliche Libido höchst anfällig und wurde durch Stress, Schlafstörungen, Hormone und ungefähr eine Million weiterer Faktoren, die sich der Kontrolle der Frau entzogen, beeinflusst. Es brauchte nur ein wenig Zeit und viel Geduld - etwas, das Russell noch bis vor Kurzem überreichlich aufgebracht hatte -, so schwor der Artikel hoch und heilig, um die meisten Frauen wieder zum Normalzustand zurückfinden zu lassen. Sie würde es schlicht abwarten.
    »Wie ist er denn nun so?«, fragte Russell. »Ist er wirklich so verrückt, wie ihn alle hinstellen?«
    Leigh fragte sich, wann Russell Jesse gegoogelt hatte. »Was meinst du damit? Er wirkt wie... ich weiß nicht, wie ein Autor eben. Die ticken doch alle nicht richtig.«
    Russell drehte sich auf den Rücken und schützte mit dem Arm seine Augen vor der frühen Morgensonne, die an den Rändern der Jalousie vorbei ins Zimmer drang. »Ja klar, aber er hat fünf Millionen Exemplare verkauft, den Pulitzerpreis gewonnen und ist dann von der Bildfläche verschwunden. Sechs Jahre lang. War es tatsächlich ein Drogenproblem? Oder ist er einfach durchgedreht?«
    »Keine Ahnung. Wir haben bisher nur einmal zusammen Mittag gegessen; dabei hat er nicht gerade sein Seelenleben vor mir ausgebreitet.« Leigh versuchte, nicht allzu genervt zu klingen - keine leichte Aufgabe. »Hör zu, ich reiße mich auch nicht darum, da rauszufahren.«
    Das stimmte allerdings. Leigh konnte sich für die zwei freien Tage direkt vor dem langen Wochenende definitiv Schöneres vorstellen, als sie in den Hamptons zu verbringen.
    »Ich weiß, Süße. Lass dich bloß nicht von ihm rumschubsen, okay? Kann sein, dass er sich

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