Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
Vom Netzwerk:
Garderobe erfüllt diese Kriterien nicht.«
    Hal blickte an seiner ursprünglich einmal schneeweißen, mittlerweile jedoch völlig verschmutzten Fliegermontur herab, deren Brusttasche ein aufgesticktes schickes Logo verziert hatte. Jetzt erinnerte die Montur eher an einen gebrauchten Kaffeefilter, und das aufgestickte Logo hatte sich in ein Gewirr loser Fäden verwandelt.
    »Und der da trägt überhaupt keine Kleidung«, fügte der Türsteher hinzu und zeigte mit einem dicken Finger auf Klunk.
    »Er ist ja auch ein Roboter«, erklärte Hal geduldig. »Ich weiß, das kann man bei all der Bronze kaum erkennen, aber ich gebe Ihnen mein Wort darauf. Außerdem tragen Roboter nun mal keine Kleidung.«
    »Da drinnen schon«, sagte der Türsteher unbarmherzig.
    »Aber …«
    »Kein ›aber‹«, fiel der bullige Mann Hal mit einem geringschätzigen Schnauben ins Wort. »Und jetzt verpisst euch, ihr Clowns!«
    Hal machte resigniert kehrt und ging langsam die Stufen hinunter.
    Klunk warf ihm einen fragenden Blick zu. »Überlegen Sie sich gerade Ihre nächsten Schritte?«
    »Das waren meine nächsten Schritte. Jetzt denke ich über meine Zukunft nach, und die sieht nicht gerade vielversprechend aus.«
    »Haben Sie denn keine andere Kleidung an Bord Ihres Schiffes?«
    »Oh, sicher doch. Ich verfüge über eine reichhaltige Auswahl. Da hätten wir meine Sommerkollektion, meine Wintergarderobe, mein Frühjahrssortiment und mein Herbstensemble.«
    »Also, dann haben Sie ja keine Probleme, etwas Passendes zu finden.«
    »Das war ein Witz, Klunk.« Hal deutete auf seine Fliegermontur. »Ich habe zwei Paar davon, und der andere Overall ist völlig durchlöchert.«
    »Ihre Stiefel sind in Ordnung.«
    »Gar nicht schlecht, was?« Hal hob einen Fuß. »Die habe ich mir auf dem Orbiter besorgt. Das ist echtes Leder, sehr teuer.«
    »Echtes Leder?«
    »Ja. Von echten Kühen.«
    »Gut«, sagte Klunk voller Inbrunst.
    »Lass uns ein bisschen in der Gegend herumfahren«, schlug Hal vor. »Vielleicht entdecken wir ja irgendwas.«
    »Das erscheint mir nicht sehr aussichtsreich.«
    »Nein, aber es ist alles, was wir tun können.« Hal winkte einen der Bediensteten heran. Der junge Bursche, der angetrabt kam, war derselbe, der den Wagen zuvor geparkt hatte.
    »Ja, Sir?«
    »Ich möchte meinen Wagen zurückhaben.«
    Der Junge streckte eine Hand aus.
    »Du wirst nicht schon wieder bezahlt«, sagte Hal. »Ich war gerade einmal fünf Minuten weg.« Er hob die Brauen. »Und wieso grinst du eigentlich so breit?«
    »Weil Sie mir gerade 20 Kredite eingebracht haben.«
    »Wie das?«
    Der Bedienstete zwinkerte Hal zu. »Ich habe mit den anderen Jungs gewettet, dass man Sie mit diesen schmutzigen alten Klamotten nicht ins Casino lassen würde. Und ich habe gewonnen.«
*
    »Sie hätten das wirklich nicht tun sollen, Mr. Spacejock. Der arme junge Mann hätte an den Pflanzen ersticken können.«
    »Vergiss diesen kleinen Drecksack, halt lieber nach unserem Wagen Ausschau.«
    »Der könnte überall stehen. Ohne Hilfe …«
    »Von diesen Typen haben wir keinerlei Hilfe zu erwarten«, sagte Hal. »Also müssen wir uns selbst helfen.« Er schwang sich auf die Motorhaube eines Wagens und kletterte weiter auf das Plexiglasdach. Von seinem erhöhten Standpunkt aus konnte er Reihe um Reihe von Verdecken sehen, die im Licht der Straßenlaternen glänzten. Ganz weit hinten entdeckte er ein Fahrzeug ohne Dach, das aus der Menge der anderen Wagen hervorstach wie eine klaffende Zahnlücke in einem ansonsten makellosen Gebiss.
    »Können Sie ihn sehen, Mr. Spacejock?«
    Hal streckte eine Hand aus. »Da drüben.«
    Von irgendwoher ertönte leises Geschrei. Hal blickte nach unten. »Was war das?«
    »Die Jungs vom Parkservice. Ich habe Ihnen ja gesagt, dass sie uns folgen würden.«
    »Quatsch. Du phantasierst.«
    Wieder gellte ein Schrei auf, diesmal deutlich näher.
    »Mr. Spacejock, die Burschen haben gedroht, Ihnen den Kopf abzureißen und in den Hals zu pinkeln.«
    »Das war doch nur großspuriges Gerede.« Plötzlich sprang Hal vom Dach des Wagens und ließ sich auf alle viere sinken.
    »Was tun Sie da?«, fragte Klunk.
    »Halt die Klappe!«, zischte Hal. »Du holst den Wagen, ich warte hier.«
    Klunk musterte ihn skeptisch. »Soll ich ganz allein gehen?«
    »Nein, sondern in Begleitung aller Geister deiner Vorfahren. Natürlich gehst du allein!«
    »Und was tun Sie?«
    »Ich halte Wache.«
    Der Roboter tauchte zwischen den Wagenreihen unter. Ein oder zwei Minuten

Weitere Kostenlose Bücher