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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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wieder
hast und sie funktioniert. Aber wir dürfen jetzt nicht in unserer
Aufmerksamkeit nachlassen. Wir sind jetzt angreifbarer als je zuvor. Es sind
zwar kaum Jäger in der Stadt, aber das bedeutet nicht, dass wir jedem vertrauen
dürfen, der einfach so in unser Leben platzt.«
    »Findest du
wirklich, dass ich zu vertrauensselig bin? Nach allem, was passiert ist?«
    Er nickte.
»Seinen Nächsten vertrauen zu können, ist eine wunderbare Fähigkeit. Aber wie
du in der Vergangenheit gesehen hast, gibt es nur wenige, die so eines
Vertrauens auch würdig sind. Die meisten anderen haben ihre eigenen Pläne und
Wünsche und bedienen sich manchmal Lügen und Täuschungen, um sie zu
verwirklichen.«
    Ich streichelte
sein Gesicht. »Ich weiß, dass du in deinem Leben häufig verletzt worden bist.
Das heißt, so genau weiß ich das eigentlich nicht, weil du nicht gerade sehr
großzügig mit unterhaltsamen Anekdoten aus deiner Vergangenheit herumwirfst.
Aber ich glaube, dass dir, abgesehen von dem, was ich bereits weiß, noch eine
Menge schlimmer Dinge passiert sind. Aber wieso kann ich das Geschenk des Roten
Teufels nicht einfach als solches hinnehmen? Ein Geschenk von jemandem, dem es
nicht gleichgültig ist, ob ich lebe oder sterbe?«
    Thierry biss
die Zähne aufeinander. »Weil er nicht der Rote Teufel ist.«
    »Woher weißt
du das?«
    »Du hast
doch selbst gesagt, dass er ein Mensch und kein Vampir ist, richtig?«
    Ich zuckte
mit den Schultern. »Vielleicht habe ich mich ja getäuscht.«
    »Das glaube
ich nicht. Er ist ein Betrüger, der versucht, dich mit seinem Charme
einzuwickeln. Vielleicht erwartet er, dass du ihm ebenfalls einen Gefallen
erweist, weil er dir die Goldkette beschafft hat; nicht heute oder morgen,
vielleicht auch nicht nächste Woche, aber irgendwann.«
    »Dann werde
ich ihm diesen Gefallen nur zu gern tun.«
    Sein Lachen
klang kühl. »Einfach so?«
    »Sicher. Er
hat mir einen riesigen Gefallen getan. Wieso sollte ich mich nicht
revanchieren?«
    Er stieß
einen langen Seufzer aus. »Weil er nicht der Rote Teufel ist.«
    »Woher weißt
du das so genau?«, hakte ich nach.
    »Weil...« Er
überlegte. »Weil ich ... den echten Roten Teufel gekannt habe!«, stieß
er dann hervor. »Vor sehr langer Zeit.«
    Ich starrte
ihn an. »Okay, ich glaube, wir haben hier ein kleines Kommunikationsproblem.
Als ich dich zum ersten Mal auf genau dieses Thema angesprochen habe, hast du
gesagt, er sei eine Legende. Jetzt warst du auf einmal sein bester Freund? Was
stimmt denn nun?«
    »Er hat das
Geheimnis um seine Identität wohlgehütet, deshalb behalte ich es ebenfalls für
mich.«
    »Nach all
der langen Zeit?«
    »Ja. Der
echte Rote Teufel ist seit hundert Jahren nicht mehr aufgetaucht.«
    »Und wieso
nicht?«
    »Das hat
verschiedene Gründe.«
    »Zum
Beispiel?«
    Er seufzte.
»Zum Beispiel die Tatsache, dass sich die Welt verändert hat. Ein Mann allein
kann sie nicht mehr verändern. Es gibt zu viel Übel auf der Welt. Der Rote
Teufel war es leid, gegen die finsteren Mächte anzukämpfen, ohne dass sich
dadurch jemals etwas gebessert hätte.«
    »Ist er
umgebracht worden?«
    Thierry
zögerte. »Nein. Er ist noch sehr lebendig.«
    Ich
schüttelte den Kopf. »Also hat er hundert Jahre tatenlos zugesehen, wie all
diese furchtbaren Dinge geschehen sind, und keinen Finger krumm gemacht, um
etwas dagegen zu unternehmen?«
    »Ihm sind
gewisse ... Dinge widerfahren, die ihm keine andere Wahl ließen. Einige seiner
Entscheidungen hatten nur noch mehr Not und Elend für seine Spezies zur Folge.«
    »Ausreden«,
sagte ich und schüttelte den Kopf.
    Er hob die
Brauen. »Wie bitte?«
    »Es hört
sich an, als wäre der Kerl, wer auch immer es war, überhaupt nicht für diese
Arbeit geeignet. Ich weiß nicht viel über den Roten Teufel, aber eines weiß
ich. Andere Vampire haben in ihm ein Symbol der Hoffnung gesehen. Solange er
existierte, hatten sie etwas, an das sie glauben konnten, anstatt sich
pausenlos Sorgen um die Jäger zu machen.«
    »So ist es
absolut nicht.«
    »Er kommt
mir wie ein selbstsüchtiger Idiot vor. Und was ist der Unterschied zu dem Mann,
der sich heute für ihn ausgibt? Wenigstens tut der etwas. Er versucht, etwas zu
verändern. Allein die vage Vorstellung, dass er in der Stadt sein könnte, hat
alle gefreut. Das ist doch etwas wert.«
    Thierry
blickte mich finster an.
    Ich
blinzelte. »Was?«
    »Dieser Kerl
ist gefährlich und muss entlarvt werden.«
    »Nun, dann
musst du wohl deinem alten Kumpel eine

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