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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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E-Mail schicken und ihm sagen, dass er
seine Arbeit wieder aufnehmen muss, damit sie nicht von anderen Leuten erledigt
wird.« Ich schüttelte den Kopf. »Ich meine es ernst. Insbesondere jetzt, da
Gideon Chase tot und begraben ist, wäre der Zeitpunkt für die Vampire doch
perfekt, sich zusammenzutun und sich gemeinsam gegen die Jäger zu wehren.«
    »In ein paar
Wochen haben die Jäger den Tod von Gideon vergessen. Sie werden einen neuen
Anführer wählen, und die Dinge werden genauso sein, wie sie immer waren.«
    »Da bin ich
anderer Meinung.«
    »Das
überrascht mich nicht. Vielleicht wirst du in einigen Jahren, wenn du den Luxus
genießt, auf die Geschichte zurückblicken zu können, ebenfalls erkennen, dass
sich Leute oder Umstände nur selten wirklich grundlegend ändern.«
    »Das ist ein
vollkommen defätistischer Standpunkt.«
    Er lächelte
mich an. »Jedenfalls freue ich mich, dass du deinen alten Optimismus
wiedergefunden hast.«
    Ich glitt
von der Schreibtischkante und umarmte ihn. »Ich möchte nicht mit dir streiten.
Nicht heute Abend.«
    »Ich auch
nicht. Ich will nur, dass du in Sicherheit bist, Sarah. Ich mache mir Sorgen,
dass du dich durch deinen Optimismus und dein Vertrauen in Gefahr bringst.«
    Ich lehnte
mich zurück. »Du musst aufhören, dir so viele Sorgen zu machen. Davon bekommt
man Falten.«
    Sein Lächeln
verstärkte sich. »Können wir vielleicht das Thema wechseln?«
    Ich nickte.
»Klar.«
    »Ich habe
dir noch gar nicht gesagt, wie wundervoll du heute Abend aussiehst.« Er
musterte mich von oben bis unten.
    »Wirklich?«
Ich erwiderte sein Lächeln.
    »Und ich bin
sehr froh, dass du dich mit deiner Situation besser fühlst.«
    »Viel
besser. Irgendwelche Reisen nach Alaska sind damit offiziell auf Eis gelegt.«
    »Ist der
neu?« Er fuhr mit dem Finger über den Träger meines BHs.
    Ich nickte.
»Ich habe ihn auf der Einkaufstour erstanden, nachdem meine Wohnung in die Luft
geflogen war. Gefällt er dir?«
    »Sehr.« Er
hob eine dunkle Braue. »Auf einmal erscheinen mir irgendwelche Gedanken über
deinen mysteriösen Roten Wohltäter völlig belanglos.«
    »Mir
ebenso.«
    Wir küssten
uns. Ich stellte fest, dass auch ich diesen Roten ... wie hieß er noch gleich?,
völlig vergessen hatte. Ich verlor mich in dem Kuss, schlang meine Arme um
Thierry und hielt ihn fest, während er mich hochhob und zum Sofa trug, wo er
mich noch leidenschaftlicher und fordernder küsste. Fordernd genug, dass mir
unwillkürlich der Gedanke durch den Kopf schoss, dass er hoffentlich die Tür
abgeschlossen hatte, damit niemand hereinspazieren konnte. Mein jetzt wieder
regelmäßig schlagendes Herz pochte erheblich schneller, als er mit den Händen
über meinen Körper strich.
    Wie konnte
ich einen Mann, der das vollkommene Gegenteil von mir war, nur dermaßen
begehren? Wieso hatte ich mich überhaupt in ihn verliebt? Er war wie ein
seltsames Rezept, bei dem man Zutaten miteinander mischte, die überhaupt nicht
zusammenzupassen oder zu schmecken schienen. Man warf einfach alles hinein, was
gerade da war, schob es in den Ofen und zog eine Stunde später das köstlichste
Gericht der Welt heraus.
    Ja, das war
Thierry.
    Er war
vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber auf meinem Speiseplan stand er ganz
oben. Morgens, mittags, abends und obendrein als Mitternachtsimbiss.
    Ich hatte
einst an seinen Gefühlen für mich gezweifelt, und selbst jetzt hatte ich
manchmal noch so meine Zweifel. Sein undurchdringliches Äußeres war schwer zu
durchschauen. Aber ich wusste, dass er mich liebte, auch wenn er es nicht
gerade von den Dächern schrie. Er bewies es mir durch das, was er tat, wie er
sich verhielt, durch all die wortlosen Kleinigkeiten. Und er murmelte es mir
ins Ohr, wenn wir uns liebten.
    Er liebte
mich. Und ich liebte ihn. Und nichts würde uns auseinanderbringen.
    Wollte ich
irgendjemanden beißen? Nein.
    Fühlte ich
mich gut? Zum Teufel, und wie!
    »Ich störe
hoffentlich nicht«, gurrte eine kühle, weibliche Stimme.
    Thierry und
ich drehten uns zur Tür herum. Dort stand Veronique, hatte die Arme vor der
Brust verschränkt und tippte ungeduldig mit der Fußspitze auf den Boden. Eine
ihrer makellos gezupften Brauen hatte sie weit in die Stirn gezogen.
    Mist! Ein
paar Minuten später, und dies hier wäre nicht nur eine unangenehme und
peinliche Situation, sondern sogar extrem erniedrigend gewesen. Schließlich
fummelte ich mit ihrem Ehemann auf dem Sofa in seinem Büro herum.
    Und ich
wollte verflucht sein,

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