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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Nein, ich durchlebte
immer und immer wieder den Angriff mit dem Pflock und mein kurzes Geplänkel mit
dem Roten Teufel. Das genügte, und an Schlaf war nicht mehr zu denken.
    Amy hielt
einen knallblauen Super-Minirock mit einer perlenbestickten Borte hoch. Ich
winkte entrüstet ab. Sie legte den Tuchfetzen schmollend zur Seite. »Weißt du,
es ist wirklich völlig okay, wenn du dich von diesem Roten Kerl angezogen
fühlst. So wie du ihn schilderst, scheint er ja glühend heiß zu sein.«
    »Wer? Der
Rote Teufel? Du glaubst, ich fühle mich zu ihm hingezogen?«
    George und
sie sahen sich vielsagend an. »Aber klar. Er hat dich immerhin gerettet, und du
hast gesagt, er war wirklich sexy.«
    »Habe ich
das echt gesagt?« Ich runzelte die Stirn. »Hör zu, selbst wenn es Brad Pitt
gewesen wäre, würde das keine Rolle spielen. Ich bin mit Thierry zusammen.«
    Bei meinen
Worten verdrehte sie die Augen. Sie hatte ebenso große Probleme damit, dass ich
mit diesem, wie sie ihn nannte, »langweiligen, stoischen Idioten« zusammen war,
wie ich mit dem Mann, den sie sich als Ehegemahl ausgesucht hatte. Barry war
ein kleiner, widerlicher Typ von einem Vampir, der mich vom ersten Augenblick
an abgrundtief gehasst hatte.
    »Du weißt
doch, was man sich erzählt«, sagte George und nahm es auf sich, die Kissen in
meinem Rücken aufzuschütteln, damit ich es bequem hatte. »Es ist überhaupt
nichts dabei, woanders die Speisekarte zu studieren, solange man zu Hause
isst.«
    »Ich
studiere keine Speisekarten«, erwiderte ich nachdrücklich. »Weil ich nichts
mehr esse. Ich bin auf flüssige Nahrung umgestiegen. Außerdem trug die ›Speisekarte‹
einen Schal, so dass ich noch nicht einmal erkennen konnte, um was für ein
Restaurant es sich überhaupt handelte.«
    George zog
sich von mir zurück. »Ach du meine Güte! Das ist doch nur eine Redewendung,
kleine Miss Griesgram.«
    Ich seufzte.
»Ich weiß. Tut mir leid. Ich bin nervös.«
    »Was ist mit
dem hier?« Amy zog ein schwarzes Kleid mit ein bisschen Glitter am Hals hervor
und hielt es hoch.
    »Das ist
nicht schlecht.« Ich wandte mich wieder George zu. »Erzähl mir mehr von diesem
Roten Teufel. Wer ist er? Was hat er getan? Wo kommt er her?«
    Er kratzte
sich nachdenklich das Kinn. »Nun, abgesehen davon, dass er ein Held ist, weiß
ich eigentlich nicht viel über ihn. In der guten alten Zeit haben die Jäger
einmal versucht, ein ganzes Vampirnest auszuräuchern. Da tauchte der Rote
Teufel auf und hat sie allesamt gerettet.«
    Ich dachte
angestrengt nach. »Wieso habe ich noch nie von ihm gehört?«
    »Es gibt
eine Menge Geschichten, von denen du wahrscheinlich noch nie etwas gehört hast.
Du bist doch gerade erst zum Vampir geworden. Außerdem dachte ich, jedenfalls
bis zu dieser Nacht, dass er schon lange nicht mehr existiert. Ich habe seit
Jahren keine Gerüchte mehr über ihn gehört, und während meiner Lebzeiten ist er
nicht aktiv gewesen. Die richtig großen Nummern hat er viel früher
durchgezogen, zu Zeiten der Kreuzzüge. Der Typ muss über tausend Jahre alt
sein.« Er machte es sich auf Amys Sessel gemütlich. »Aber er ist immer noch
sexy.«
    Ich dachte
an meinen Helden mit dem Schal. »Ich kann mir das einfach nicht erklären. Was
will er ausgerechnet hier? Und wieso sollte er ausgerechnet mich retten?«
    George
zuckte mit den Schultern. »Vielleicht solltest du das Ganze nicht
überinterpretieren und dich einfach glücklich schätzen.«
    »Ja,
vielleicht.« Meine Stichwunde juckte, und ich rieb leicht darüber. »Ich hatte
noch nicht mal Gelegenheit, mich bei ihm zu bedanken.«
    »Eventuell
siehst du ihn ja eines Tages wieder«, flötete Amy tröstend. »Ach, wäre das
romantisch.«
    Ich sah sie
scharf an. »Du solltest wirklich aufhören, Nora-Roberts-Romane zu verschlingen,
Amy. Ich bin nicht .in ihm interessiert. Ich möchte mich nur gern bei ihm dafür
bedanken, dass er mir das Leben gerettet hat, aber ich bekomme wahrscheinlich
nie Gelegenheit dazu. Außerdem glaubt Thierry, dass es nur irgendein Kerl ist,
der sich als Roter Teufel verkleidet hat und versucht, jemanden zu spielen, der
er in Wirklichkeit gar nicht ist.«
    »Meine
Güte!«, seufzte Amy. »Wen interessiert denn, was dieser Kerl denkt? Da triffst
du einen fabelhaften Superhelden, der sein Leben für dich aufs Spiel setzt. Für dich , Sarah. Und du machst dir Gedanken, was dieser verklemmte Dummkopf
denkt?«
    »Ich weiß,
dass du es nicht glaubst, Amy, aber ich liebe Thierry. Liebe , Liebe.

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