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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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»Heb sofort diesen Fluch auf, Stacy.«
    »Nein.«
    Ich
blinzelte. »Heb ihn auf.«
    »Ich denke
nicht daran. Ach, und solltest du gerade versuchen, mein Bewusstsein zu
kontrollieren, das funktioniert bei mir nicht. Ich habe dir diesen Fluch
auferlegt. Du kannst ihn nicht gegen mich verwenden. Das ist eine der
Grundregeln.«
    Verdammt.
    Ich
blinzelte Tränen der Enttäuschung weg. »Hör zu, Stacy. Mir ist klar, dass du
schlimme Jahre an der Schule durchmachen musstest, aber das ist vielen Leuten
so gegangen. Auch für mich war das Leben keine pausenlose Party. Aber irgendwie
muss man damit fertig werden, versuchen zu vergessen und weitermachen.«
    »Willst du
mir etwa raten, dass ich genau das tun soll? Vergessen und weitermachen?«
    »Ja, genau.«
    »Danach
können wir vielleicht Freunde sein und die Vergangenheit ruhen lassen?« Es
klang, als würde sie sich über mich lustig machen.
    »Die
Tatsache, dass du all die Jahre damit verbracht hast, mich aus tiefster Seele
zu hassen, gibt mir Grund zu der Annahme, dass eine echte Freundschaft zwischen
uns wahrscheinlich nicht möglich ist.«
    Sie lachte,
und es klang kühl. »Glaubst du etwa, du bist die Einzige auf meiner schwarzen
Liste, Sarah?«
    »Was?« Ich
warf kurz einen Blick über meine Schulter und sah, dass George immer noch an
derselben Stelle stand und inzwischen von Kopf bis Fuß von einer feinen Schneeschicht
bedeckt war.
    »Ich habe
eine lange Liste mit Namen von Leuten, die mir übel mitgespielt haben, und du
stehst fast ganz unten. Bis ich endlich bei dir gelandet bin, hatte ich Zeit,
ein bisschen zu recherchieren. Der Zeitpunkt des Klassentreffens war ein
Zufall. Und die Tatsache, dass du schon ein Vampir warst, hat meine Rache nur
noch interessanter gemacht.«
    »Es gibt
eine Liste?«
    »Einige von
den anderen haben sich überhaupt nicht entschuldigt. Jonathan hat bis zum
letzten Atemzug nicht verstanden, wieso ich so sauer auf ihn war.« Sie
schüttelte den Kopf. »Er war ahnungslos. Vollkommen ahnungslos. Rückblickend
glaube ich, dass es wahrscheinlich gut war, dass wir nie zusammengekommen
sind.«
    Ich
unterdrückte den Impuls, nach Luft zu schnappen. »Du hast ihn umgebracht?«
    Sie war
entsetzt. »Nein, natürlich nicht. Ich bin doch keine Mörderin.«
    Ich seufzte
erleichtert auf. »Nun, das ist gut.«
    »Ich bin
keine Mörderin, weil ich das gar nicht nötig habe. Ich verfluche die Leute
lediglich, und das mache ich sehr gut. Allerdings enden die Flüche für die
Leute auf meiner Liste meist tödlich. Das ist eben Pech.«
    »Was hast du
mit ihm gemacht?«, wollte ich wissen.
    Sie kniff
die Augen zusammen. »Ich habe ihn beobachtet. Er hat gern seine Frau betrogen,
genauso wie er mit dir zum Abschlussball gegangen ist, obwohl er mit mir hätte
gehen sollen. Er hätte mir treu sein sollen. Ich habe ihn dazu
verflucht, dass er jedes Mal, wenn er etwas Falsches tut, dabei erwischt wird.
Und eines Tages, als er mit einer dieser Frauen zusammen war, ist ihr Mann mit
einer Waffe in der Tasche nach Hause gekommen.« Sie zuckte mit den Schultern.
»Er hat für sein Geld eine Menge geboten bekommen, wenn du weißt, was ich
meine.«
    »Wie ... wie
viele waren es?«
    Sie hob den
Blick zu dem bewölkten Himmel. »Du bist die glückliche Nummer sieben, und die
Einzige, die noch atmet, obwohl ich nicht ganz sicher bin, ob du als
Nachtwandlerin eigentlich noch atmen musst.«
    »Bitte brich
den Fluch.« Ich fand es schrecklich, wie schwach ich mich anhörte, ich fühlte
mich jetzt allerdings auch so. Schwach und müde, und ich wollte, dass das hier
vorbei war. »Ich kann so nicht leben.«
    »Genau das
ist der springende Punkt.« Sie legte den Kopf auf eine Seite und musterte mich.
»Ich weiß, dass du jetzt wirklich ehrlich bist. Vielleicht sollte ich dir etwas
Erleichterung verschaffen. Schließlich bist du nur ein paar Mal zickig zu mir
gewesen.«
    »Du wirst
ihn also aufheben?«
    »Das habe
ich noch nicht entschieden. Aber so viel kann ich sagen. Wenn ich es nicht tue,
wird er nach drei Tagen für immer bleiben. Du hast ihn erst einen Tag lang. Du
hast also noch zwei Tage Zeit, wenn du es überhaupt so lange durchhältst. Noch
ein weiser Rat: Die Symptome werden stärker, je länger du ihn hast.« Sie
grinste, und ihre Freude über mein Elend machte mich plötzlich sehr wütend.
    Ich trat
einen Schritt auf sie zu und bleckte meine Reißzähne.
    Sie hielt
den Pflock hoch. »Oh, und wenn du vorhaben solltest, mich zu verletzten, denk
nur daran, dass der

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