Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
Vom Netzwerk:
Sie denn nicht, wer ich bin?«
    Sie blickte
ihn verwirrt an. »Nein. Bitte sagen Sie es mir. Ich begehre Sie, ich will mit
Ihnen zusammen sein. Wir wären ein fantastisches Liebespaar.«
    Thierry
ignorierte ihre Worte und zog Veronique hinter sich her, bis sie aus der
schlimmsten Gegend heraus waren.
    »Gute Nacht,
Veronique«, sagte er und kehrte ihr den Rücken zu.
    »Nein,
warten Sie! Bitte! Woher kennen Sie meinen Namen?«
    Doch er war
gegangen und hatte sich nicht noch einmal umgesehen. Nachdem er hinter dem
nächsten Gebäude verschwunden war, hatte er die rote Maske abgenommen.
    »Herr?«,
krächzte eine alte Frau. »Möchten Sie etwas über Ihr Schicksal erfahren? Einen
Blick in die Zukunft werfen?«
    »Das
Schicksal interessiert mich nicht.«
    Er
versuchte, sich an ihr vorbeizudrängen, doch sie packte seine Hand und legte
sie in ihre eigene trockene Handfläche.
    »Ach.«
Dutzende von Falten erschienen um ihre hellen Augen, als sie lächelte. »Ein
Vampir.«
    »Wie...?« Er
runzelte die Stirn. »Woher wissen Sie das?«
    »Schh. Ich
werde Ihnen Ihre Zukunft voraussagen, und zwar umsonst.« Sie starrte hinunter
auf seine Handfläche. Er beobachtete sie aufmerksam. »Ich sehe ein sehr langes
Leben, doch da Sie ein Vampir sind, war das wohl nicht anders zu erwarten.« Ihr
Finger folgte einer Linie in seiner Haut. »Sehr viel Gefahr.«
    Er musterte
sie vorsichtig.
    »Ah, und ich
sehe eine Liebesgeschichte. Eine tiefe und dauerhafte Liebe, die Ihr Leben für
ewig verändern wird.«
    Thierry
lachte laut auf. Nachdem sie ihn als Vampir erkannt hatte, hatte er der alten
Frau einen gewissen Vertrauensvorschuss gegeben. Doch jetzt vergeudete sie
lediglich seine Zeit. »Ich habe noch nie jemanden geliebt. Und das werde ich
auch nicht.«
    »Nein«,
stimmte sie zu. »Noch nicht. Seit sehr langer Zeit nicht. Doch es wird eines
Tages jemand in Ihr Leben treten und die Spinnweben von Ihrer Seele wischen.
Sie wird Licht in Ihre Dunkelheit bringen. Trotz vieler Auseinandersetzungen
ist sie die Frau Ihres Lebens, und Sie werden um sie kämpfen.«
    »Ich habe
noch nie um eine Liebe gekämpft. Das ist es nicht wert.«
    Sie lächelte
ihn an und tätschelte seine Hand. »Sie werden kämpfen. Sie wird kommen, wenn
Sie am wenigsten damit rechnen. Sie wird erkennen, wer Sie hinter Ihren ganzen
Masken wirklich sind, und sie wird Ihr ganzes Leben verändern.«
    Er hob
leicht amüsiert eine Braue, griff in seine Manteltasche, holte ein paar Münzen
heraus und drückte sie der alten Hexe in die Hand. »Ich glaube nicht an
Märchen, alte Frau, aber haben Sie vielen Dank für das unterhaltsame
Schicksal.«
    Er ging weg,
um in der Menge und in der Nacht zu verschwinden.
    »Sie müssen
nicht an sie glauben«, rief sie ihm hinterher. »Vielleicht muss das Märchen nur
an Sie glauben.«
    Unsinn ,
dachte er. Obwohl er sich aufgrund des Schmerzes in seiner Brust gewünscht
hätte, dass er es hätte glauben können, verbannte er ihre Worte sofort aus
seinem Kopf.

12
     
    Der kleine
verschneite Park schräg gegenüber vom Haven erschien auf den ersten Blick
verlassen. Doch dann entdeckte ich Stacy. Die Hexe stand mit verschränkten
Armen und einem wenig freundlichen Gesichtsausdruck mitten im Park. Die
platinblonden Haare bildeten einen auffallenden Kontrast zu ihrem blutroten
Wintermantel.
    Sie war
allein. Ich suchte mit den Augen die direkte Umgebung ab. Soweit ich es sehen
konnte, waren nur wir drei da.
    »Sarah«,
sagte sie streng. »Ich dachte, ich hätte gesagt, keine Leibwächter.«
    »Er ist kein
Leibwächter.« Ich zuckte mit den Schultern. »George ist nur zur moralischen
Unterstützung mitgekommen.«
    Sie lächelte
breit. »Das habe ich auch nicht angenommen. Er wirkt nicht sonderlich massiv
oder widerstandsfähig.«
    »He«,
protestierte George. »Du hast nur gesagt, sie wäre gemein und fies. Dass sie
zudem unhöflich ist, hast du mit keinem Wort erwähnt.«
    Stacy kam
auf uns zu. »Das ist ein wunderschöner Abend, nicht wahr?«
    »Göttlich.
Aber lass uns bitte mit dem Geplauder aufhören.«
    Sie musterte
mich scharf. »Bist du bereit, dich zu entschuldigen?«
    »Ja.«
    Sie
lächelte. »Dann mache es aber richtig.«
    Ich holte
tief Luft und schluckte meine schlechten Gefühle hinunter. Okay. Sie hatte es
verdient. Wirklich.
    »Nachdem ich
über gewisse Tage der Schulzeit nachgedacht habe, ist mir wieder eingefallen,
wieso du mich wohl nicht sonderlich magst.«
    »Dich nicht mag ?«,
erwiderte sie. »Das ist ein bisschen

Weitere Kostenlose Bücher