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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Fluch für immer bleibt, wenn ich sterbe. Dann kannst du all
deine Designersonnenbrillen bei Ebay verkaufen, weil du die dann nämlich nicht
mehr brauchen wirst. Also keine krumme Tour. Vielleicht melde ich mich morgen.
Vielleicht aber auch nicht. Das hängt davon ab, wie ich mich fühle. Und ob du
und dein Freund überhaupt noch so lange lebt.«
    »Wage es
bloß nicht, Thierry etwas anzutun.«
    »Ich ihm
etwas antun? Im Traum nicht. Ich hatte gehofft, dass du ihn umbringen würdest.
Oder dass ein Jäger endlich einen Pflock in seine alte, staubige Brust stoßen
würde.«
    Ich biss die
Zähne aufeinander. »Ich glaube, du bist nicht sehr gut informiert, denn es sind
momentan überhaupt keine Jäger in Toronto. Die sind alle bei der Beerdigung von
Gideon Chase.«
    »Einige von
ihnen bestimmt.« Zwei schattenhafte Gestalten kamen von der anderen Seite des
Parks auf sie zu. Als sie bei ihr waren, gab sie einem von ihnen den Pflock.
»Aber nicht alle. Gute Nacht, Sarah.«
    Sie drehte
sich um und verließ den Park, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Ich hörte,
wie George hinter mir nach Luft schnappte, nachdem sie ihn aus seiner
Erstarrung befreit hatte.
    »Habe ich
etwas verpasst?«, fragte er, erblickte die nahenden Jäger und erschrak.
    Die Jäger
waren ganz in Schwarz gekleidet. Es waren gruselig aussehende Kerle in langen
Ledermänteln, eben ganz normale, durchschnittliche, tödliche Jägertypen.
    »Hallo ihr«,
sagte einer von ihnen. »Du bist der Vampir, richtig?«
    »Sarah«,
stieß George hervor und packte meinen Arm. »Wir müssen rennen. Oder muss ich
dich erst daran erinnern ... kein Leibwächter? Hallo?«
    Meine
Gefühle waren den ganzen Abend über Achterbahn gefahren. Es hatte Hochs und
Tiefs und alles dazwischen gegeben. Und jetzt, nach allem, was passiert war,
stand ich zu allem Überfluss zwei blutrünstigen Jägern gegenüber.
    »Wenn du
stillhältst, machen wir es kurz, Vampir.« Sie kamen beide ein Stück näher.
    Ich sah sie
an. »Ich wette, das sagt ihr zu allen Mädchen.«
    Da schwang
etwas in meiner Stimme mit, was ganz eindeutig keine Angst war. Ich war viel zu
wütend, um vor diesen Dummköpfen Angst zu haben. Diesen dummen, hirnlosen, menschlichen Jägern. Ich merkte, wie sich der Nebel über mein Bewusstsein legte, und Angst
war das Letzte, woran ich dachte. Sie waren diejenigen, die Angst haben
mussten.
    »Lasst eure
Pflöcke fallen!«, fauchte ich.
    Der Rechte
gehorchte beinahe erschrocken und runzelte die Stirn. »Was zum Teufel ist das ...?«
    Ich starrte
den anderen an. »Du auch.«
    Der zweite
Pflock fiel auf den Boden.
    Suggestion.
Diese Gabe war etwas Gutes. Es war die einzige Sache an diesem Fluch, die ich
eigentlich gern behalten würde.
    Als ich auf
die Männer zuging, stieg eine merkwürdige Wärme und Zuversicht in mir auf.
    »Sarah, was
zum Teufel hast du vor?«, flüsterte George dicht hinter mir.
    Ich warf ihm
einen kurzen Blick über die Schulter zu. »Geh zurück zum Club, George. Ich
komme hier schon klar.«
    »Ich lasse
dich nicht allein.«
    »Das ist süß
von dir, aber ich bestehe darauf.« Als er sich nicht vom Fleck rührte, erhob
ich die Stimme. »Sofort. Bitte geh.«
    »Ich hole
Thierry.« Mit einem letzten ängstlichen Blick drehte er sich um und rannte aus
dem Park.
    Ich wandte
mich wieder den Jägern zu und legte jedem eine Hand auf die Brust, damit ich
spürte, wie schnell ihre Herzen schlugen.
    »Ihre
Augen«, sagte der eine mit zittriger Stimme.
    »Sind sie
schwarz?«, fragte ich. »Ja, dazu neigen sie neuerdings. Da ich jedoch kein
Spiegelbild habe, stört es mich glücklicherweise nicht besonders. Und jetzt
frage ich euch, was ich wohl mit euch zwei bösen Buben anstellen soll, hm?«
    Sie sahen
sich furchtsam an. »Du könntest uns einfach laufen lassen.«
    »Oder du
könntest sie einfach umbringen«, ertönte eine andere Stimme hinter meiner
Schulter.
    Ich hob eine
Braue, drehte mich jedoch nicht um. »Lange nicht gesehen.«
    Der Rote
Teufel kam zu mir. »Ich habe dich beobachtet.«
    »Und, hat
dir die Vorstellung gefallen?«
    »Eigentlich
schon. Ich habe gehört, dass du die Schlächterin der Schlächter bist, aber ich
hätte nie gedacht, dass ich es einmal mit eigenen Augen sehen würde.«
    Einer der
Jäger wimmerte. »Die Schlächterin der Schlächter? Du...?«
    Der andere
Vampir wimmerte ebenfalls. »Wir hätten nach Vegas fahren sollen, ich hab’s dir
doch gesagt!«
    Der Rote
Teufel drehte ihnen sein mit dem Schal verhülltes Gesicht zu. »Wieso seid

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