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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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ihr
überhaupt in der Stadt? Ich hatte den Eindruck, dass alle Jäger im Süden bei
dem Begräbnis ihres Anführers wären.«
    »Nicht
alle«, erklärte der eine. »Etliche von uns sind froh, dass er endlich tot ist.«
    »Er war
ziemlich herrisch«, fügte der andere hinzu.
    »Halt die
Klappe«, sagte ich. Und sie schwiegen.
    Wenn es
nicht anders ging, könnte ich mich daran wirklich gut gewöhnen.
    Bei diesem
Gedanken verzog ich das Gesicht. Ich wollte mich nicht daran gewöhnen müssen.
    »Bring sie
um«, sagte der Rote Teufel. »Sie hätten dich ohne jegliche Gewissensbisse
getötet. Den Spieß umzudrehen, ist das Mindeste, wozu du ein Recht hast.«
    Seine Worte
irritierten mich. Die Jäger umbringen? Zugegeben, ich verhielt mich momentan
zwar wie ein blutrünstiger Nachtwandler, aber ich hatte nicht vor, irgendjemanden
zu töten. Nicht einmal einen Jäger.
    »Das finde
ich nicht«, erwiderte ich.
    »Nein? Aber
du bist die Schlächterin der Schlächter. Du schlachtest Schlächter ab. Oder
stimmt das nicht?«
    Ich ballte
die Fäuste und betrachtete die Jäger. »Ihr zwei. Macht kehrt, und verlasst
diesen Park. Wenn ihr euch auch nur einmal umdreht, komme ich über euch, und
dann kenne ich keine Gnade.«
    Die beiden
nickten. Sie hatten diesen verschleierten Blick, den ich als Markenzeichen
meiner neuen fantastischen Suggestionskraft erkannte.
    Nur rührten
sie sich nicht von der Stelle.
    Ich runzelte
die Stirn. »Habt ihr nicht gehört? Dreht euch um und verschwindet. Sofort.«
    Der eine
setzte sich schließlich in Bewegung. Mit einem benommenen Gesichtsausdruck
drehte er sich um und rannte aus dem Park hinaus, ohne auf seinen Freund zu
warten. Der dagegen stand weiterhin reglos da. Nur seine Miene wirkte so
angespannt, als versuchte er, etwas Schweres zu heben.
    »Er will
sich dir widersetzen«, erklärte der Rote Teufel. »Manche Menschen können sich
der Kontrolle durch einen Vampir widersetzen. Je stärker der Verstand, desto
leichter ist es.«
    »Hat er denn
wirklich einen starken Verstand?«, sagte ich und drehte mich um, um den Roten
Teufel anzusehen. »Das glaube ich kaum.«
    »Pass auf.«
    Der Jäger hatte
die Gelegenheit ergriffen, den Pflock vom Boden geschnappt und zielte damit auf
mich, direkt auf meine fast verheilte Brustwunde.
    Ich schlug
seinen Arm zur Seite, aber die Spitze kratzte über meine Haut.
    »Ich bringe
dich um«, knurrte er.
    Ich blickte
den Roten Teufel an.
    Er legte den
Kopf schief. »Ich glaube, ich werde mir das Gemetzel lieber aus sicherer
Entfernung ansehen.«
    »Großartig.«
    Obwohl ich
jetzt mehr Kraft besaß, was mir half, ihn mir vom Leib zu halten, war der Kerl
ein gut trainierter Jäger. Er wand sich aus meinem Griff los und versuchte,
mich aus einer anderen Richtung anzugreifen.
    »Du bist
tot, Schlächterin der Schlächter!«, bellte er und stürzte sich auf mich. Ich
ballte meine Hand zur Faust und schlug ihm so heftig in den Magen, dass ihm die
Luft wegblieb. Er krümmte sich und versuchte zu atmen. Ich entriss ihm den
Pflock und brachte ihn mit einem Tritt gegen die Brust aus dem Gleichgewicht.
Er landete unsanft mit dem Rücken auf dem schneebedeckten Boden.
    Ich
umklammerte den Pflock und starrte auf den Mann hinunter. Es war, als würde
jeder Nerv meines Körpers vor Energie sprühen.
    »Bitte töte
mich nicht!«, bettelte der Jäger.
    Ich drückte
den Pflock so fest gegen die Brust des Widerlings, dass er zusammenzuckte.
»Dann würde ich vorschlagen, dass du endlich verschwindest. Und wage nicht,
noch einmal in meine Nähe zu kommen. Kapiert?«
    Er nickte.
Ich stand wieder auf, er rappelte sich hoch und rannte aus dem Park.
    Der Rote
Teufel hatte die Arme verschränkt. »Hmm«, brummte er.
    Ich drehte
mich zu ihm herum. »Was, hmm?«
    »Ich bin
überrascht, dass du ihn nicht umgebracht hast. Angesichts deines Rufs.«
    »Vielleicht
bin ich heute Abend einfach großzügig gestimmt.«
    »Oder aber
dein Ruf ist nur eine maßlos übertriebene Legende.«
    »Oder das.«
Ich blinzelte. »Wie sehen meine Augen aus?«
    Er
betrachtete sie eine Sekunde. »Sie sind wieder normal.«
    »Danke für
deine Hilfe übrigens«, meinte ich dann trocken. »Ich dachte, du wärst so ein
berühmter Vampirheld.«
    »Es hat
nicht so ausgesehen, als ob du Hilfe gebraucht hättest.« Er spähte in den Park.
»Diese Frau von vorhin hat dich in einen Nachtwandler verwandelt, stimmt’s?«
    Ich nickte
und merkte, wie sich mir wieder der Hals zuschnürte. »Ich habe zwei Tage, um
sie davon zu

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