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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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mit
ihren Pflöcken erneut die Vampire, die tagsüber unterwegs waren. Es war ein
mühseliger Kampf, und es war kein Ende in Sicht.
    Aber das
Leben bestand nicht nur aus Arbeit. Es war auch für gewisse Ablenkung gesorgt.
    Elisabeth
schlenderte langsam weiter in den Raum. Sie hatte die Angewohntheit, alles
anzufassen und mit den Fingerspitzen über alles zu streichen, das ihr gefiel, auch
über einen Mann, selbst wenn er nicht ihr Ehemann war.
    »Du bist zu
viel allein«, erklärte sie ihm und verzog die roten Lippen zu einem Lächeln.
»Dieses einsame Leben ist nicht gesund.«
    »Ich fühle
mich aber sehr gut so.«
    »Nicolai hat
dich gebeten, auf mich aufzupassen, solange er unterwegs ist.« Sie schmollte.
»Ich fühle mich nicht sehr gut betreut.«
    Er rührte
sich nicht, als sie zu ihm kam und sich auf die Ecke seines Schreibtisches
setzte. »Was willst du, Elisabeth?«
    »Ist das
nicht offensichtlich?« Sie hob erstaunt eine Braue. »Ich will dich.«
    Bei diesen
Worten musste er laut auflachen. »Du willst mich? Ich bin ziemlich sicher, dass
Nicolai diese Aussage nicht schätzen würde.«
    »Nicolai
muss es ja nicht erfahren.« Sie wirkte etwas verstimmt. Sie stand wieder auf
und tigerte wie ein Tier im Käfig im Zimmer auf und ab. »Ich kann so nicht
leben. Ich fühle mich in diesem Gasthaus wie eingesperrt. Ich sehne mich
danach, wieder auf der Bühne zu stehen.«
    »Nicolai
möchte, dass du in Sicherheit bist und dich an das Leben eines Vampirs
anpasst.«
    »Sicherheit.«
Sie spie das Wort aus, als wäre es ein Fluch. »Sicherheit ist etwas für
Feiglinge. Ich möchte den Wind auf meinem Gesicht spüren. Den Applaus des
Publikums hören.« Sie kam wieder auf ihn zu. »Ich will die Hände eines
Liebhabers auf meinem Körper fühlen.«
    Er seufzte.
Trotz ihrer Schönheit fühlte er sich nicht zu ihr hingezogen. Es gab in seinem
Leben bereits eine wunderschöne Frau, für die er nichts empfand.
    Allein seine
geheime Identität als Roter Teufel verschaffte ihm eine Art Befriedigung, und
selbst das nahm allmählich ab. Frauen waren verwirrende und manipulierende
Wesen. Manchmal sehnte er sich nach jemandem, bei dem er sich nach einem so
langen Leben tatsächlich noch lebendig fühlen konnte, aber er hatte die
Hoffnung aufgegeben, dass die Wahrsagerin damals recht gehabt hatte und er
irgendwann seiner großen Liebe begegnen würde.
    Er stand
auf. »Elisabeth...«
    »Was ist
los?« Sie schnappte das Notizbuch, das vor ihm lag.
    »Gib das
her.«
    Sie
lächelte. »Ach, da habe ich also etwas, mit dem ich endlich deine
Aufmerksamkeit auf mich ziehen kann. Sehr interessant.«
    Bevor er es
greifen konnte, rannte sie aus dem Zimmer. Er folgte ihr. Sie schlug die
Schlafzimmertür zu und verschloss sie hinter sich.
    Er klopfte.
»Elisabeth, lass mich herein.«
    Er
unterdrückte das Gefühl von Panik, das seine Brust hinaufkroch. Wie blöd, ärgerte er sich. So ein gravierender Fehler. Ich war zu unaufmerksam .
    Er stieß die
Tür auf. Das Schloss splitterte.
    »Das kann
doch nicht sein.« Sie sah mit weit aufgerissenen Augen zu ihm auf. »Du ... du bist der Rote Teufel?«
    »Nein.«
    »Aber genau
das steht hier.«
    »Du irrst
dich.« Er kam zu ihr und nahm ihr das Tagebuch weg. »Es ist nur zu deinem
Besten, wenn du alles, was du gerade gelesen hast, wieder vergisst.«
    Er wandte
ihr den Rücken zu und ging zurück zu seinem Zimmer, wobei er insgeheim vor Wut
schäumte, weil er so nachlässig gewesen war. Der Auftrag heute Abend war nicht
so gut gelaufen, wie er gehofft hatte. In dem Lager waren Dutzende von Jägern
aufgetaucht. Die Vampire, die sie dort eingesperrt hatten, waren zwar schon
lange weg, weil Thierry sie befreit hatte, doch ein Jäger hatte ihn kurz
gesehen. Wegen der Maske hatte er ihn zwar nicht erkennen können, aber Thierry
machte sich Sorgen, dass die Jäger ihm trotz seiner Bemühungen, die Spuren zu
verwischen, zum Gasthaus gefolgt sein könnten.
    Den ganzen
Abend über hatte er sich angespannt gefühlt, doch da es jetzt bereits nach
Mitternacht war, konnte er sich wohl etwas entspannen. Was er auch getan hätte,
wären da nicht Elisabeths neugierige Blicke gewesen.
    Sie war ihm
in sein Zimmer gefolgt. »Ich werde keiner lebenden Seele etwas davon erzählen,
Thierry.«
    »Es gibt
auch nichts zu erzählen.« Der Gedanke, dass sie sein Geheimnis kannte, brannte
wie Essig in seinem Magen. Sie war eine geistlose, eitle und unmögliche Frau.
Er tolerierte sie, weil sie mit seinem besten Freund verheiratet

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