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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Schulter und bemerkte Butch, der mich immer noch finster ansah. Aus
der Musikanlage tönte Sinatras The Lady is a Tramp.
    »Ich weiß,
es klingt merkwürdig. Bitte tu mir den Gefallen. Ich weiß, dass du sie nie
trägst, also kann ich mir nicht vorstellen, dass es dir etwas ausmacht, sie mir
eine Weile zu borgen. Und ich würde dich nicht darum bitten, wenn es nicht
absolut lebenswichtig wäre.«
    »Absolut
lebenswichtig?«, wiederholte sie schwach.
    Ich runzelte
die Stirn. »Was ist das Problem?«
    »Kann es
denn gar keine andere Goldkette sein? Ich habe einige, die ich dir leihen kann.
Die meisten sind etwas tragbarer als diese.« Sie zögerte und fügte dann hinzu:
»Was nicht heißen soll, dass ich deine gute Absicht nicht zu schätzen gewusst
hätte. Versteh mich nicht falsch!«
    »Ich weiß,
dass du sie furchtbar findest. Das ist völlig okay. Und ich verspreche, sie
durch ein viel besseres verspätetes Geburtstagsgeschenk zu ersetzen. Aber ich
brauche genau diese Kette.«
    »Ach du
liebe Güte.«
    »Ach du
liebe Güte was?«
    Sie rang die
Hände und sah mich mit einem Ausdruck von ... Schuld an? »Genaugenommen
habe ich sie nicht mehr.«
    »Wie bitte?«
    Sie wickelte
sich ihre kurzen rosa Haare um den Finger. »Es tut mir so leid. Ich weiß, das
man so etwas nicht tut, aber ... mir war klar, dass ich sie niemals tragen
würde. Ich habe sie in meinen Schmuckkasten getan und jedes Mal, wenn ich ihn
geöffnet habe, starrte mich die Kette vorwurfsvoll an.«
    »Eine Kette
kann nicht starren.«
    »Ich hatte
jedenfalls das Gefühl, als würde sie das tun. Ich hätte niemals geglaubt, dass
du sie zurückhaben willst, und wenn du mich in ein paar Monaten oder Jahren
gefragt hättest, wieso ich sie nie trage, hätte ich gesagt, dass ich sie
verloren habe.«
    »Was hast du
mit der Kette gemacht, Amy?«, fragte ich energisch.
    »Nun, eines
Tages habe ich zu Hause Staub gesaugt. Der Fernseher war im anderen Zimmer, und
ich habe einen Werbespot gehört. Es war dieser Kerl, der sagte ...« Sie hielt
inne, und ihre Unterlippe bebte.
    »Der was
sagte?«, drängte ich.
    »Der sagte,
dass er einem Schmuck, den man nicht mehr möchte, gegen Bares abkauft.« Sie
schlug die Hände vor ihr Gesicht. »Ach, ich schäme mich ja so.«
    »Du hast die
Kette verkauft?«, stieß ich hervor. Ich traute meinen Ohren nicht. »Du hast sie
verkauft? Es war ein Geschenk!«
    »Ich hätte
sie doch nie getragen.« Sie berührte ihr Ohr. »Und von dem Geld, das der Kerl
mir gegeben hat, konnte ich mir diese Ohrringe kaufen. Es war erst vorgestern.«
    Ich merkte,
wie mir das Blut aus dem Gesicht wich. Einerseits war ich wütend, dass sie mein
Geschenk verkauft hatte, auch wenn es zugegebenermaßen gar kein richtiges
Geschenk gewesen war. Auf der anderen Seite ... waren das wirklich entzückende
Ohrringe.
    Sie hatte es
nicht gewusst. Zum Teufel, ich hatte ja selbst nicht gewusst, dass ich diese
Kette noch einmal brauchen würde. Ich wusste bis jetzt ja noch nicht einmal
genau, ob es der fragliche Gegenstand war, der mir helfen konnte.
    Ich konnte mich
nur auf meinen Bauch verlassen. Und mein Bauch sagte mir, dass ich diese
Goldkette brauchte - und zwar so schnell wie möglich.
    Ich legte
ihr eine Hand auf die Schulter. »Wo hast du sie verkauft?«
    »Es ist ein
Laden, der heißt Sie kommen mit Gold, Sie gehen mit Geld.«
    »Klingt
klassisch.«
    »Der Laden
ist wirklich nicht schlecht, nur ein bisschen ... chaotisch.«
    »Wie viel
hast du dafür bekommen?«
    »Fünfzig
Dollar.«
    Ich nickte.
Meine Chance auf ein normales Leben war für fünfzig Dollar an einen
heruntergekommenen Pfandleiher verschachert worden. Na toll.
    »Ist der
Besitzer ein Vampir oder ein Mensch?«, wollte ich wissen.
    Sie dachte
darüber nach. »Ich bin ziemlich sicher, dass der Kerl ein Mensch ist.«
    Thierry kam
zu uns, und ich erklärte ihm, was los war. Er schüttelte den Kopf. »Ich kenne
den Ladenbesitzer, seine Frau ist Stammkundin im Haven. Aber jetzt ist es zu
spät. Sie haben bestimmt schon geschlossen. Es ist beinahe Mitternacht.«
    »Nun, so
gern ich auch warten würde, bis die Geschäfte morgen früh öffnen, ziehe ich es
doch vor, nicht von der Sonne gegrillt zu werden, wenn ich den Bürgersteig
hinunterschlendere.«
    »Dann werde
ich mich morgen früh selbst dieses Problems annehmen.«
    Ich
schüttelte den Kopf. »Nein, tut mir leid. Ich will ja nicht ständig
widersprechen, aber ich brauche diese Kette jetzt. Ich kann nicht warten.«
    Thierry
betrachtete mich einen

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