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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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dass er die
Vitrine öffnen würde, stattdessen sah er auf einer Liste an einem Klemmbrett
nach.
    Dann hob er den
Blick und musterte Amy. »Vorgestern, sagten Sie?«
    »Ja.«
    Er fuhr mit
dem Finger die Seite hinunter. »Ja, da haben wir sie.« Er blätterte ein paar
Seiten weiter vor und legte dann den Kopf schief. »Hmm.«
    Ich schielte
kurz zu Thierry und versuchte, mir meine Unruhe nicht anmerken zu lassen.
    »Was meinen
Sie mit hmm?«, fragte ich. Hatte er die Kette nun gefunden oder nicht?
    »Eine
Sekunde bitte.« Er nahm einen Schlüssel, öffnete die Vitrine und zog ein paar
Ketten hervor. »Kommen Sie her, meine Dame.«
    Ich tat,
worum er mich gebeten hatte, und blickte auf die Ketten, die auf einem Stück
schwarzen Samtes auf dem Tresen lagen.
    Ich runzelte
die Stirn. »Was ist damit?«
    »Tut es eine
von denen auch?«, fragte er.
    »Ob es
eine von denen tut ?«, wiederholte ich etwas lauter, als nötig war. »Nein,
das tun sie nicht. Ich brauche die, die Amy hierhergebracht hat.«
    »Laut meinen
Aufzeichnungen war das eine einfache Goldkette, so wie diese hier. Jede dieser
Ketten wäre ein ausgezeichneter Ersatz...«
    »Wir wollen
keinen Ersatz«, unterbrach Thierry ihn. Ich spürte, wie er mir beruhigend die
Hand auf den Rücken legte. »Wir brauchen das Original.«
    »Tut mir
leid, aber das ist leider nicht möglich.«
    »Wenn es ums
Geld geht, wir sind bereit, jeden Preis zu zahlen, den Sie verlangen«, fuhr
Thierry fort.
    Hans
schüttelte den Kopf. »Ein großzügiges Angebot, doch ich fürchte, das ist nicht
der Punkt. Die Kette, nach der Sie suchen, habe ich heute verkauft. Ich hatte
es ganz vergessen, bis ich ins Kassenbuch gesehen habe.«
    »Verkauft?«
Ich quiekte fast vor Aufregung. »Machen Sie Witze?«
    »Nein,
leider nicht.«
    Ich spürte,
wie sich meine Brust langsam zusammenzog. Ich hielt es für Panik. Vielleicht
war es auch eine heftige Herzattacke. »Aber ... sie war doch hässlich. Wer sollte
sie denn gewollt haben?«
    »Ja,
dasselbe könnte man wohl auch über meine Frau sagen, und dennoch hat sie jemand
gewollt.« Hans nahm die Ketten, legte sie zurück in die Vitrine und verschloss
sie wieder. »Das war eine verrückte Situation. Einen Augenblick war ich mir
ganz sicher, dass ich ausgeraubt werde. Ein Mann kam in den Laden und hat sich
umgesehen. Dann ist er an den Tresen getreten und hat auf die Kette gezeigt.
Ich wollte schon den Alarmknopf drücken, als er tausend Dollar auf den Tisch
gelegt hat, mich bat, ihm die Kette auszuhändigen und ohne Quittung oder eine
Verpackung dafür wieder verschwunden ist.«
    Mir wurde
fast schlecht. Nein! Sie konnte doch nicht verkauft worden sein. Wer würde so
ein hässliches Ding kaufen, wenn ein Dutzend anderer, viel hübscherer Ketten im
Angebot war?
    »Ich
verstehe das nicht!«, stieß ich schließlich hervor. »Wieso dachten Sie, Sie
würden ausgeraubt?«
    »Der Mann
trug einen schwarzen Schal über dem Gesicht, und er nahm ihn nicht ab, als er
in das Geschäft kam. Ich dachte, es wäre ein Krimineller, und war sehr
erleichtert, als er es nicht war.«
    Einen
Schal über dem Gesicht ? Mir rutschte das Herz fast in die Hose.
    Der Rote
Teufel. Er hatte mir von der Kette erzählt, jedenfalls indirekt. Aber er hatte
sie vorher gekauft und so verhindert, dass ich sie wiederbekommen konnte.
    »Vielen
Dank, dass Sie sich für uns Zeit genommen haben«, sagte Thierry und führte mich
am Arm hinaus aus dem Geschäft und in die kalte Nachtluft.
    »Tausend
Dollar?«, fragte Amy. »Sie war einen Riesen wert? Und ich habe sie für fünfzig
Kröten verkauft. Da hätte ich mir ja echte Diamantohrringe statt dieser Imitate
leisten können.« Sie hüstelte. »Nicht dass das im Moment das Problem wäre.«
    »Vielleicht
ist sie gar nicht der Gegenstand, nach dem du suchst«, erklärte Thierry, als er
mein fassungsloses Gesicht sah.
    »Doch, das
ist sie.« Meine Stimme klang ausdruckslos. »Ich weiß, dass sie es ist. Und
jetzt hat sie der Rote Teufel.«
    »Dann wird
alles gut«, erklärte George mit einem breiten Grinsen. »Der Rote Teufel hilft
anderen Vampiren. Er hat offenbar vor, dir die Kette zu geben. Was für ein
toller Typ!«
    Vielleicht. Ich runzelte die Stirn. Vielleicht war das die Erklärung. Er wollte mir die
Kette geben, weil er so ein toller Typ war. Aber wenn das stimmte, wieso hatte
ich dann so ein ungutes Gefühl, weil er mir zuvorgekommen war? Und wieso hatte
er mir vorhin im Park nicht gesagt, dass er sie besaß?
    Und vor
allem: Wieso gab er

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