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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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meinen Schmuck
zusammengesucht und zu ihm gebracht hätte.
    Im Moment
wirkte er allerdings alles andere als freundlich. »Kommt rein«, knurrte er mit
einem unverkennbaren New Yorker Akzent. »Machen wir es kurz. Sie haben mich aus
einem sehr schönen Traum geholt. Das wird meine Frau mir büßen.«
    »Ihre Frau
ist eine sehr gute Kundin in meinem Club«, erklärte Thierry. »Hätte sie Sie
gezeugt, würde ich Sie ebenfalls mit Freuden jederzeit in meinem Club
willkommen heißen. Bedauerlicherweise sind Nicht-Vampire im Haven nicht
zugelassen. Ich bin sicher, Sie haben allein schon wegen des Sicherheitsrisikos
dafür Verständnis.«
    Der Mann
knurrte. »Ein Blutsauger ist wirklich das Letzte, was ich sein möchte. Die
nächtlichen Ausflüge meiner Frau sind allein ihre Sache.«
    »Sie sind
ein Mensch, und Ihre Frau ist ein Vampir?«, fragte Amy verblüfft.
    »Stimmt
genau.« Der Mann sah sie an. »Wir sind seit vierzig Jahren verheiratet.«
    Ich dachte
an meine Cousine Missy und ihren Mann. »Ich habe mich immer gefragt, wie das
wohl geht, wenn der eine nicht verwandelt werden will«, warf ich ein. »Das muss
doch schwierig sein. Haben Sie nie daran gedacht, auch unsterblich zu werden?«
    Hans
schnaubte verächtlich. »Unsterblich? Das Leben ist schon schwer genug, wenn man
weiß, dass man es siebzig oder achtzig Jahre aushalten muss, ganz zu schweigen
von hundert. Nein, ich wollte nie ewig leben.«
    »Aber Ihre Beziehung
ist solide?«
    »Wie man’s
nimmt. Wir lassen uns gerade scheiden.«
    Ich hob die
Brauen. »Das tut mir leid.«
    »Muss es
nicht. Diese Ehe war ein Fehler. Menschen und Vampire sollten sich nicht
aufeinander einlassen. Außerdem wird heutzutage sowieso eine von zwei Ehen
geschieden. Wissen Sie, wie viele Ehen zwischen Menschen und Vampiren mit einer
Scheidung enden?«
    Ich
schüttelte den Kopf.
    »Erheblich
mehr!«, stieß er hervor und räusperte sich. »Entschuldigen Sie. Ich wollte mich
nicht aufregen, aber diese Scheidungsgeschichte raubt mir den letzten Nerv.«
    »Wir sind
Ihnen jedenfalls sehr dankbar, dass Sie Ihren Laden um diese Nachtzeit für uns
öffnen«, erwiderte Thierry. »Ganz besonders in Anbetracht der Schwierigkeiten
mit Ihrer Frau.«
    Ich hatte nur
einen Wunsch, nämlich an die Goldkette zu kommen und dann wieder zu
verschwinden. Also versuchte ich, an dem Mann vorbei einen Blick in das
Geschäft zu erhaschen, doch Hans war ziemlich breit gebaut und blockierte den
Eingang.
    »Wo wir
gerade von Frauen sprechen«, meinte er. »Wie geht es eigentlich Veronique? Ich
habe sie zwar nur einmal kurz getroffen, aber ich habe sie als eine der
schönsten Frauen in Erinnerung, die ich jemals gesehen habe.«
    »Veronique
geht es gut«, antwortete Thierry.
    Hans
schüttelte den Kopf. »Wenn ich mit einer so erstaunlichen Frau verheiratet
wäre, würde ich mir womöglich auch überlegen, mich zum Vampir machen zu lassen.
Meine Frau mag aussehen wie dreißig, aber das macht sie nicht unbedingt
hübscher.«
    »Ich richte
Veronique das Kompliment gerne aus«, erwiderte Thierry.
    Hans blickte
mich an. »Sie sind also das Problem, hab ich recht?«
    »Wie bitte?«
    »Der Grund,
warum ich um diese Zeit mein Geschäft öffnen musste. Sie sind das Problem.«
    Irgendwie
klang das sehr passend. Veronique war eine überwältigende Schönheit, und ich
war ein Problem. Eigentlich jedoch war das nichts Neues, und vor allem war es
derzeit meine geringste Sorge.
    Thierry
berührte meinen Arm. »Sarah sucht eine Goldkette, die aus Versehen an Sie
verkauft worden ist. Wir möchten sie wiederhaben.«
    »Ich war
das«, gestand Amy. »Ich war vorgestern damit hier.« Sie zog den Kopf ein. »Ich
schäme mich ja so.«
    Hans
musterte sie. »Ich erinnere mich an Sie. Wie könnte ich diese Haarfarbe auch
vergessen? Sie sagten, Sie wollten diese hässliche Kette um jeden Preis
loswerden.«
    Amy warf mir
einen zerknirschten Blick zu und zuckte mit den Schultern. »Stimmt. Es tut mir
echt leid.«
    »Ich werde
sie bezahlen«, erklärte ich Hans. »Könnten Sie sie mir jetzt bitte geben?«
    Er zog eine
runde Brille aus der Bademanteltasche und setzte sie umständlich auf die Nase.
Als er mich ansah, hatte ich das Gefühl, als würde er mich durch ein Mikroskop
betrachten. »Ich sehe mal nach.«
    Ich wartete,
nervös und ungeduldig, während er zu dem Tresen ging, der aus einer Glasvitrine
bestand, in der alle möglichen Schmuckstücke ausgelegt waren. Im Rest des
Ladenraums stapelten sich andere Gegenstände. Ich erwartete,

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