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Ein schicksalhafter Sommer

Ein schicksalhafter Sommer

Titel: Ein schicksalhafter Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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er etwas zu verbergen hat. Und das ist sicher nichts Gutes“, schloss sie ihren Vortrag.
    „Ach, Unsinn“, sagte Luise. „Der Robert ist schon ganz in Ordnung. Hab ich dir nicht letztens erzählt, dass er dem lieben Otto sogar Schwimmunterricht gegeben hat?“
    „Ja, das hast du. Sie treffen sich immer sonntags, an seinem freien Tag“, wiederholte Sofia feierlich die Worte ihrer Mutter.
    „Nun, jetzt natürlich nicht mehr. Der Junge kann doch jetzt schon schwimmen. Das hat ihm der Robert doch schon längst beigebracht.“ Luise sprach die letzten Worte etwas lauter, damit Oma sie auch ja mitbekam. „Heute beginnen sie mit dem Bau seiner Hütte.“
    „Mutter, jemand muss dir die Augen öffnen-.“
    „Sofia“, unterbrach Georg, „hattest du deiner Mutter nicht etwas mitgebracht?“
    „Ach ja! Wie konnte ich das nur vergessen? Stellt euch vor, gestern waren Georg und ich in Düsseldorf.“ Sie machte eine Pause, wahrscheinlich, um diese Nachricht erst einmal sacken zu lassen. Nachdem ihre Mutter angemessen beeindruckt schien, sprach sie weiter. „Georg hat mir ein paar neue Kleider gekauft, und anschließend waren wir in einem Kaffeehaus.“
    „Sofia, was du rum kommst, Kind“, schwärmte Luise.
    „Ja, nicht wahr? Und da gab es Pralinen, Mama und Torten, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Echte Kunstwerke waren das. Ich musste direkt an dich denken, Mama. Das wäre was für dich gewesen.“
    „Und haben die Kunstwerke denn wenigstens geschmeckt?“, fragte Katrin neugierig.
    „Himmlisch. Und damit ihr euch selbst überzeugen könnt, haben wir euch auch was mitgebracht.“ Sie griff in ihren Beutel und zog eine kleine Schachtel heraus. „Hier, Mama, echte Pralinen für dich.“ Lächelnd überreichte sie ihrer Mutter den kleinen Karton. „Und für euch anderen sind sie natürlich auch“, fügte sie schnell noch mit einem Blick auf Oma und Katrin hinzu.
    „Ja, Kind, seid ihr denn verrückt geworden? Echte Pralinen.“ Luise hielt die kleine Schachtel in beiden Händen und sah andächtig darauf hinab. „Ihr sollt uns doch nicht immer etwas mitbringen.“ Vorwurfsvoll sah sie von Sofia zu Georg. „Mine, Katrin, seht euch an, was wir bekommen haben. Echte Pralinen.“ Luise sah wieder auf das Päckchen in ihrer Hand.
    „Ja, Mama“, lachte Katrin, „man kann die Schachtel aber auch aufmachen und die Pralinen essen. Willst du sie denn nicht mal probieren?“
    „Ja, nicht wahr?“ , lachte ihre Mutter. Sie riss die Packung auf und stellte sie auf den Tisch. „Da gönnen wir uns jetzt alle ein Stück. Wo sich nur euer Vater wieder herumtreibt? Na, da hat er eben Pech gehabt. So, jetzt schütte ich uns erst mal einen Kaffee auf. Möchtest du auch welchen, Mine?“
    „Nein, lass mal, ich bleib bei meinem Tee.“
    Eifrig und voller Vorfreude ging Luise den Hocker holen, um an den Kaffee oben auf dem Küchenschrank zu gelangen.
    Georg neigte sich zu seiner Frau hinüber . „Darf ich hoffen, dass es sich hierbei um echten Kaffee handelt?“, flüsterte er nicht allzu leise.
    „Georg“, flüsterte Sofia ärgerlich zurück und vergewisserte sich schnell, dass ihre Mutter Georgs Bemerkung nicht gehört hatte. „Du weißt doch, dass meine Eltern sich nur Kaffeeersatz leisten können“, fuhr sie wütend fort.
    Als er nur gequält den Mund verzog, ergriff sie seine Hand und flüsterte. „Zu Hause schütte ich dir gleich eine schöne Tasse echten Bohnenkaffee auf.“
    Katrin verzog angewidert den Mund, als sie dieses Schauspiel verfolgte. Sofia bemerkte ihre Miene und ließ verlegen Georgs Hand los. Sie lächelte Oma Mine an. „Und, Oma, wie geht es dir denn so bei der Hitze? Macht sie dir sehr zu schaffen?“, rief sie.
    „Ich will mich nicht beklagen, Sofia“, sinnierte Oma Mine.
    „So, gleich ist der Kaffee fertig.“ Luise stellte die Blechdose auf die Spüle und setzte Wasser auf. Katrin erhob sich, holte Geschirr aus der Anrichte im Esszimmer und deckte den Tisch. „Milch und Zucker, Georg?“, fragte sie kurz angebunden.
    „Ja, bitte. Den brauche ich unbedingt.“
    „Lieber, seit wann trinkst du denn Milch und Zucker im Kaffee?“, fragte seine Frau verwundert.
    „Im Kaffeeersatz immer, Sofia.“
    Katrin schnaufte gar nicht damenhaft. Sonst bekam er „das Zeug“ wahrscheinlich gar nicht hinunter.
    „Genug, Luise, danke“, beeilte er sich nun seine Schwiegermutter zu bremsen, kaum dass sie angefangen hatte, ihm von der braunen Brühe einzuschenken. „Dann lasst es euch mal

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