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Ein schicksalhafter Sommer

Ein schicksalhafter Sommer

Titel: Ein schicksalhafter Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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schmecken. Diese Pralinen sind beste Qualität.“
    „Ja, das glaub ich dir, Georg.“ Luise steckte sich eine Praline in den Mund und schloss gleich darauf für einen Moment genüsslich die Augen. „Was sind die lecker! Mine, willst du denn wirklich keine?“
    „Ich mag solch süßes Zeug nicht.“ Oma nippte an ihrem Tee und winkte ab.
    „Katrin, dann probier du wenigstens.“ Ihre Mutter hielt ihr die Schachtel unter die Nase.
    Katrin gab sich geschlagen und nahm sich eine Praline. Eigentlich wollte sie ja verzichten, nur um nicht zugeben zu müssen, dass sie gut schmeckten. Ihr war nicht entgangen, wie ihr Schwager in die leere Tasse gepustet hatte, angewidert den Kaffee betrachtet und später den kleinen Löffel abgewischt hatte, bevor er damit umrührte. Jetzt auch noch seine Pralinen essen zu müssen, verschlechterte ihre Laune nur noch.
    Obwohl die süßen Dinger wirklich köstlich schmeckten, wie sie jetzt beim Kauen bemerkte. Gut, eine konnte sie noch vertragen. Das war aber dann die Letzte, schwor sie sich. Sie schob sich gerade das zweite verzierte Kunstwerk in den Mund, als ihre Mutter verwundert feststellte, dass ihre Gäste gar nichts aßen.
    „Sofia, Georg, ihr nehmt euch ja gar nichts.“
    „Luise, wir haben die Pralinen für euch mitgebracht. Da werden wir sie euch doch jetzt nicht wieder wegessen“, klärte Georg seine Schwiegermutter auf. „Wir kommen ja schließlich öfter in den Genuss“, fuhr er fort. „Lasst ihr es euch nur schmecken. So etwas Gutes bekommt ihr ja schließlich nicht alle Tage. Sonst müsst ihr ja essen, was da ist, nicht wahr?“ Mitfühlend lächelte er Luise an.
    Die Praline in Katrins Mund verwandelte sich in Stroh, und sie bekam sie kaum noch hinunter. Für heute hatte sie genug von Georg Winter. Eine Menge Dinge kamen ihr in den Sinn, die sie ihrem Schwager liebend gerne gesagt hätte, doch ein Blick auf ihre Mutter zeigte ihr, dass diese von seinen Kommentaren unberührt zu sein schien. Da sie ihrer Mutter die gute Laune nicht verderben wollte, entschied sie sich, nach draußen zu gehen, ehe sie nicht mehr an sich halten konnte. „Ich geh melken.“ Damit stand sie auf und ging zur Tür.
    „Was , jetzt?“ Luise sah ihre Tochter erstaunt an.
    „Die Kuh muss ja schließlich mehrmals am Tag gemolken werden.“
    „Ja sicher. Aber muss das denn ausgerechnet jetzt sein? Das kann doch wohl warten, bis wir in Ruhe fertig Kaffee getrunken haben. Die Kuh ist erst in zwei Stunden wieder dran“, rief sie verständnislos.
    „Ich habe keinen Hunger mehr.“ Leise schloss Katrin die Tür hinter sich.
     
    Sofia seufzte innerlich. Sie wusste, dass ihre Schwester verärgert war und sie konnte sich auch denken, warum. Man musste Georg aber zu Gute halten, da ss er seine Worte bestimmt nur freundlich gemeint hatte, auch wenn sie zugegebenermaßen selbst ihr etwas gönnerhaft erschienen waren. Sofia ärgerte sich. Dass Katrin aber auch immer jedes Wort auf die Goldwaage legen musste. Dabei sollte sie doch beim Kaffee anwesend sein. Gleich würde doch die Überraschung eintreffen. Sie sah auf die Uhr. Na gut, dann musste sie Katrin eben zurückholen. „Ich bin gleich wieder da.“ Damit schob sie ihren Stuhl zurück.
    „Jetzt rennst du auch noch von der Kaffeetafel weg.“ Luise klatschte mit der flachen Hand auf den Tisch. „Ihr seid aber auch ungemütlich.“
    „Ich geh nur Katrin holen.“ Sofia machte, dass sie hinauskam.
    Sie ging über den Hof und blieb an der Stalltür stehen. „Katrin?“ Sie sah in den Stall.
    „Ich bin hier.“
    „Sag bloß, du willst jetzt wirklich melken.“
    „Natürlich. Besser, als deinem Mann zuhören zu müssen. Und das Euter ist voll.“
    „Aber du musst jetzt wieder rein kommen.“
    „Pfff.“
    „Katrin, jetzt komm doch. Ich kann nicht zu dir in den Stall kommen, ich hab neue Schuhe an.“
    „Dann geh doch wieder rein und lass mich in Ruhe melken.“
    Sofia fluchte. Es half alles nichts, sie musste wohl oder übel die Überraschung verraten. Widerstrebend ging sie langsam in den Stall. „Deinetwegen versau ich mir jetzt die Schuhe.“ Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen. „Ich hab eine Überraschung für dich“, sagte sie schließlich geheimnisvoll, als sie endlich bei ihrer melkenden Schwester angekommen war.
    „Eine Überraschung? Für mich?“ Erstaunt legte Katrin den Kopf in den Nacken und sah ihrer Schwester ins Gesicht.
    „Mmm .“ Sofia nickte feierlich. „Stell dir vor, gleich kommt noch mehr

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