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Ein schicksalhafter Sommer

Ein schicksalhafter Sommer

Titel: Ein schicksalhafter Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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machte sich daran, seine Pfeife zu stopfen.
    „Da hast du ja dann Gelegenheit, mit dem Karl zu tanzen, Katrin, hast du daran schon gedacht?“
    Katrin schloss resigniert die Augen. Diese leidige Sache mit Karl schien kein Ende zu nehmen. Natürlich wusste sie, dass Erntedank getanzt wurde. Mama hatte es seinerzeit lauthals verkündet. Und natürlich hatte sie sich ausgemalt, auf dem Fest zu tanzen. Allerdings mit Robert. Aber jetzt würde er mit ihr bestimmt nirgendwo mehr hingehen. Ob sie sich wieder versöhnen würden?
    „Kann ich auch mit zum Tanz?“, bettelte Otto.
    „Nein, Tanz ist abends, mein Junge. Du bleibst schön mit deiner Oma zu Hause.“ Oma Mine strich ihrem Enkel über den Kopf.
    „Och, Oma, ich war noch nie bei so einem Tanz.“
    „Der ist auch nichts für kleine Kinder.“
    „Erzählst du mir denn dann auch wieder eine von deinen Geschichten, wenn wir alleine hier bleiben müssen? Die von früher, als du klein warst?“
    „Natürlich. Ich glaub, ich erzähl dir die Geschichte von den Kobolden auf dem Nachbarhof“, überlegte Mine laut.
    „Kobolde auf dem Nachbarhof?“ Otto sah seine Großmutter mit offenem Mund an. „Auf welchem denn?“
    „Ach, das ist schon viele Jahre her, jetzt sind sie nicht mehr da.“ Oma faltete die Hände im Schoß und ließ ihre Daumen umeinander kreisen. „Aber wer weiß?“
    „Also Mine, jetzt hör doch mit den Schauergeschichten auf. Der Junge bekommt nachher wieder Alpträume von so einem Unsinn.“ Luise schüttelte tadelnd den Kopf.
    „Das ist kein Unsinn.“ Unbeeindruckt sprach Mine weiter und drehte weiter Däumchen. „Die Kobolde waren hier, ganz in der Nähe. Und böse waren die!“ Mit ihren wässrigen, alten Augen sah Mine in die Runde. „Den Bauern vom Teufelshof haben sie umgebracht. Und noch viel mehr Unheil haben sie hier über die Menschen gebracht. Lange Zeit. Sogar am Kirchturm haben sie sich vergriffen. Bis die Leute sie eines Tages vergraben haben. Am Siechenkreuz. Das kennst du doch, Otto, oder?“ Mine wartete, bis Otto zaghaft genickt hatte. „Fragt nur die anderen alten Leute hier, die werden euch sagen, dass ich die Wahrheit sage. Die alte Mora, die hat das alles sogar noch erlebt.“
    „Mutter, jetzt ist es aber genug. Otto ist schon ganz blass“, sagte Hermann.
    „Bin ich gar nicht“, murmelte Otto.
    „Ich lass mir von meinem eigenen Sohn doch nicht den Mund verbieten. Ich sag es so, wie es ist. Und meine Geschichten sind es nicht, die euch Angst einflößen müssen. Dann doch ganz bestimmt andere Dinge. Der Bauer, zum Beispiel, den die Kobolde dahingerafft haben, der wollte das Böse auch erst nicht sehen. Bis es zu spät war. Auch ihr tätet gut daran, eure Augen offen zu halten. Das Böse hat viele Gesichter. Wo ist der Heide eigentlich?“
    Es bestand kein Zweifel, wer gemeint war. Katrin lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. Jetzt fing Oma auch noch damit an. „Oma, Robert ist bestimmt kein Heide.“
    „War der schon mal mit uns in der Kirche? Hat der schon mal das Tischgebet mitgesprochen?“ Mine sah ihre Enkelin mit ihren alten Augen herausfordernd an.
    „Ja, Katrin, an dem, was die Oma da sagt, ist was dran.“ Luise rutschte unruhig auf ihrem Stuhl herum. „So ungern ich der Oma zustimme, wo sie Recht hat, hat sie Recht. Als es noch nicht klar war, dass Robert überhaupt längere Zeit hier leben würde, da war es ja nicht unsere Angelegenheit, ob er zum Gottesdienst geht oder nicht. Aber jetzt, wo es sicher ist, dass er noch bleiben wird, da muss er sonntags mit zur Kirche. Wir können doch keinen Heiden beherbergen. Was sollen die Leute denken? Und er da oben?“ Luise sah nach oben, um ihre Worte zu unterstreichen.
    „Was die Leute denken, kann ich euch sagen. Die reden schon lange darüber, dass er sich nicht in der Kirche blicken lässt“, warf Sofia ein.
    Katrin atmete schwer aus. Das fehlte ihr heute gerade noch, dass jetzt wieder alle anfingen, über Robert herzuziehen. Am liebsten hätte sie sich ins Bett gelegt.
    „Da haben wir es! Also, ab morgen geht er mit zur Kirche“, bestimmte Luise. Froh, zu einer Entscheidung gekommen zu sein, lehnte sie sich auf ihrem Stuhl zurück.
    „Auf den vermaledeiten Knecht haben uns sowieso schon so einige angesprochen. Georg sagt, das wirft auch auf ihn und das Geschäft ein schlechtes Licht, wo er jetzt mit uns verwandt ist.“
    „Ja, Georg hat auch schon lange nichts mehr gesagt.“ Katrin warf ihrer Schwester einen wütenden Blick zu.
    „Lass

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