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Ein Schlag ins Herz

Ein Schlag ins Herz

Titel: Ein Schlag ins Herz
Autoren: Ilkka Remes
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uns«, stellte Herman fest. Er wandte sich an Dominik und die anderen Männer. »Wir halten uns weiterhin an den ursprünglichen Plan.«
    Niemand widersprach.
     
    »Die Maschine hat den finnischen Luftraum erreicht«, sagte der Flugleiter.
    Timo sah den Mann erleichtert an. »Versuchen Sie schnell, Kontakt aufzunehmen   …«
    »
This ist 388, Captain Moisio speaking
«, tönte es aus dem Lautsprecher. »
Ich bin im Cockpit. Alle Geiseln sind wohlauf
…«
    »
Noch «
, fiel ihm eine andere Stimme ins Wort. McQuinn, erkannte Timo sofort. »
Falls sich jemand der Maschine nähert, werden Geiseln sterben. An unseren Forderungen hat sich nichts geändert. Niemand wird sich uns in den Weg stellen.«
    Die Verbindung brach ab.
    »Was machen die NAT O-Maschinen ?«, fragte Timo den Flugleiter.
    »Sie sind noch bei dem Airbus. Die Russen hingegen fliegen im Bogen nach Osten zurück. Unsere Hornets werden jeden Moment in der Region auftauchen. Offiziell handelt es sich hier um eine ernste Luftraumverletzung   …«
    Timo ließ sich auf einen Stuhl fallen. Rämö rief irgendwo an.
     
    Scharfe Augen verfolgten im Kontrollraum der AWAC S-Maschine einen Punkt auf dem Radarschirm. Der Radarbereich des Flugzeugs reichte über vierhundert Kilometer weit, weshalb es nicht dicht an sein Objekt heranfliegen musste.
    »Maßnahmen?«, fragte der Radaroperator.
    »Nur Flugroutenüberwachung«, antwortete der Oberstleutnant. »Wir fordern Luftbetankung an, das kann ein langer Flug werden.«
     
    »Bist du okay?«, fragte Patrik und setzte sich neben Sandrine.
    Sie nickte unsicher, noch immer schockiert von dem Sturzflug.
    »Geh auf deinen Platz!«, kommandierte Geir vom Gang aus.
    »Hör schon auf«, erwiderte Patrik erschöpft. »Und nehmt ihnen endlich die Fesseln ab«, sagte er mit einer Kopfbewegung nach hinten zu den Geiseln.
    Geir kam auf ihn zu. Herman rief von vorne: »Fessle ihm die Hände. Wir folgen dem ursprünglichen Plan. Und das Freilassen der Gefangenen gehört nicht dazu. Wenn ihr auf die Toilette müsst, bittet ihr darum. Dann wird man euch helfen.«
    »Haben wir einen langen Flug vor uns?«, fragte Sandrine.
    »Das wird sich beizeiten herausstellen.«
     
    Ein Zivilfahrzeug der Polizei schlängelte sich durch den morgendlichen Berufsverkehr im Zentrum von Helsinki. Es hatte aufgehört zu regnen, aber der Himmel war nach wir vor bewölkt. Abgesehen von einer Touristengruppe koreanischer Frühaufsteher war der Senatsplatz leer.
    Timo war auf dem Weg zur Staatsführung, um Bericht zu erstatten. Im Radio wurden die Nachrichten gesendet.
    »
Die Passagiermaschine in der Gewalt der Entführer befindet sich laut Informationen, die von der Nachrichtenagentur Reuters von verschiedenen Quellen zusammengetragen worden sind, derzeit über Rumänien, auf dem Weg nach Osten
…«
    Timo versuchte erneut, Michaels zu erreichen, der sich aber nicht meldete. Vor dem Treffen mit dem Ministerpräsidenten hätte er wenigstens einen kleinen Hinweis über die Absichten der Amerikaner haben wollen. Wahrscheinlich wollten sie mit ihren F-1 5-Jägern die Flugroute des Airbus verfolgen, ließen ihn landen, würden bei Bedarf ihre Hilfe bei der Befreiung der Geiseln anbieten und dann mit irgendwelchen Mitteln die Kapsel an sich bringen. Auch die Russen dürften versuchen, an die Kapselzu kommen, je nachdem, in welchem Land der Airbus landen würde.
    »
Die Regierung hat mitgeteilt, ein neutrales ausländisches Expertenteam einzusetzen, das die angeblichen Unregelmäßigkeiten bei der Planung des im Bau befindlichen Endlagerschachts in Olkiluoto klären soll
…«
    Das Auto fuhr in den Innenhof, und Timo stieg aus. Er wurde in den Kabinettssaal geleitet, wo Vertreter von Militär, Geheimdienst und die wichtigsten Minister des Landes versammelt waren.
    Der Ministerpräsident bat Timo, die Vorgänge zu erläutern. Timo schwieg einen Moment, dann antwortete er:
    »Was hier vorgeht, ist Folgendes: Finnland wird zum Schlachtfeld der Großmächte.«
    Dieser Satz ließ die Zuhörer schweigend auf Fortsetzung warten.
    »Die Männer, die im Botschaftsviertel die Amerikaner attackierten, waren keine Terroristen oder Söldner, sondern Soldaten der russischen Eliteeinheit Alfa.«
    Tiefe Stille erfüllte den Raum.
    »Soll das heißen, dass die russische Regierung eine militärische Operation auf finnischem Boden veranlasst hat?«, fragte der Ministerpräsident vorsichtig.
    »In Helsinki ist ein heimlicher Krieg der Großmächte ausgetragen worden. Auf
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