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Ein Schlag ins Herz

Ein Schlag ins Herz

Titel: Ein Schlag ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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eigene Haut zu retten. »Einige von ihnen haben vor   …«
    Pearson stürzte sich ohne zu zögern auf den Entführer. Im Augenwinkel sah er, wie Rozen sich im gleichen Momentauf den anderen Bewaffneten warf, dessen Aufmerksamkeit ebenfalls auf McLelland gerichtet war.
    Pearson konnte noch den überraschten Blick des Entführers, der McLelland unter Druck gesetzt hatte, registrieren, als er versuchte, den Lauf der Maschinenpistole auf ihn zu richten, aber Pearson hatte die Waffe bereits fest im Griff.
    In dem Moment löste sich ein Schuss. McLelland starrte ungläubig auf seine Brust. Sein Hemd färbte sich rot. Die anderen Geiseln stürzten los, um Pearson und Rozen zu helfen.
    McLelland sank leblos zu Boden. Pearsons Herz hämmerte. Der nervöse McLelland hatte getan, was er sollte: Er hatte die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und damit Pearson die Chance zum Angriff geboten.
     
    Patrik horchte auf. Ihm war, als hätte er im Inneren des Schiffs einen Schuss gehört.
    Von seinem Versteck aus behielt er unablässig das Rettungsboot im Auge, er wusste, dass Börjesson sich dort aufhielt. Hatte er Kontakt zu den Behörden bekommen?
    Patrik umklammerte die Maschinenpistole und blickte zu Sandrine hinüber, die hinter einer Metallkiste hervorspähte. Börjesson hatte sie in den Gebrauch der Waffen einführen wollen, aber Sandrine hatte gesagt, sie brauche keine Anleitung. In den Flüchtlingslagern in Afrika hatte sie alles Nötige zur Selbstverteidigung gelernt, einschließlich den Umgang mit Waffen.
    Patrik blickte erneut aufs Deck. Falls dort ein Entführer auftauchen sollte, würden sie zunächst versuchen, dessen Aufmerksamkeit anderswohin zu lenken. Die Waffen wollten sie nur gebrauchen, wenn Börjesson entdeckt würde.
    Plötzlich registrierte Patrik etwas auf der Treppe zurKommandobrücke. Dort stieg derselbe Mann hinauf, der ihn auf dem Gang zum Werkzeuglager angehalten hatte. Offenbar war sein Wachdienst gerade zu Ende. Er blieb stehen, ließ die Waffe sinken, zündete sich eine Zigarette an und stützte sich beim Rauchen lässig auf die Reling.
    Patrik richtete den Blick auf das Rettungsboot und bereitete sich darauf vor, Börjesson zu warnen, damit er das Boot nicht verließ.
     
    Dominik stand auf der Kommandobrücke und hörte die Radionachrichten. Es war von nichts anderem die Rede als von dem Bilderberg-Kongress und der Schiffsentführung auf der Ostsee. Aber die Polizei schien nur spärliche Informationen herauszugeben, was Dominik ärgerte. Er hätte gerne erfahren, was man an Land wusste oder vorhatte.
    Er blickte auf die Koordinaten, die anzeigten, auf welcher Position sich die
Sigyn
befand. Trotz Hermans Widerstand hatte er beschlossen, Wolfs Anweisung Folge zu leisten und die im Frachtraum versteckte schwarze Kapsel wie verlangt an den genannten Ort zu bringen. Der Gedanke, Wolfs Befehl nicht zu befolgen, kam ihm nahezu unmöglich vor.
    Ursprünglich war Wolf einer der Kontakte seines Vaters gewesen. Aber heute war sein Vater zu nichts mehr zu gebrauchen, das Gefängnis hatte ihn kaputt gemacht, er war ein bedauernswerter Nostalgiker geworden, der sich an die Vergangenheit klammerte und sich für großartig hielt. Freilich glaubte Dominik nicht, dass der Charakter seines Vaters ohne die Haft eindrucksvolle Leistungen zugelassen hätte; der Mann war einfach viel zu weich. Nur die Reden, die er schwang, waren knallhart. Schon vor langer Zeit hatte Dominik sich vorgenommen, dass man niemals so hinter seinem Rücken lachen sollte, wie man es bei seinem Vater tat.
    »
Die Drei ruft die Brücke
«, erklang Bronislaws Stimme im Kopfhörer, und Dominik fuhr aus seinen Gedanken auf.
    »Zur Stelle.«
    »
War das gerade eben ein scharfer Knall? Wie ein Schuss?«
    »Hier oben ist nichts angekommen. Wo bist du?«
    »
Im Maschinenraum. Ich sehe mich hier ein bisschen um.«
    Dominik studierte wieder die Seekarte. Nachdem die Kamera lahmgelegt worden war – wahrscheinlich durch die Geiseln   –, hatte die Anspannung unter den Männern zugenommen, und er hatte Doppelwache in der Gefangenenkabine angeordnet.
     
    Pearson drückte den Lauf der Waffe in den Händen des Entführers zur Decke. Der Mann trat nach dem Firmenchef im weißen Hemd, der neben ihm aufgetaucht war, worauf dieser zu Boden stürzte. Aber immer neue Hände griffen nach der Waffe. Im Eifer der Männer vereinigten sich Verzweiflung, Hass und die Entladung angestauter Spannung.
    Plötzlich ließ Pearson abrupt die Waffe los und schlug dem

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