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Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Titel: Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
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interessieren, ob ihnen eventuell bekannt ist, ob es in ihrer Familie Erbkrankheiten des Gehirns gab oder gibt.« Aufmerksam schaute der Arzt Hendrik an, der sich urplötzlich nicht mehr so recht wohlfühlte.
    »Mein Vater ist daran gestorben. Sehr wahrscheinlich mein fünf Jahre älterer Bruder auch, was aber nur auf Vermutungen basiert, da er eines Tages einfach so verschwunden ist. Obwohl die Familie nach ihm suchen ließ, blieb die Suche bislang vergebens.« Unruhig faltete Hendrik die Hände über seinem Kopf.
    »Ja, das ist in der Tat traurig zu nennen. Leider wurden auch sie nicht von dieser todbringenden Krankheit verschont, das haben uns die Bluttests klar und deutlich angezeigt.« Wie erstarrt, buchstäblich wie von Sinnen, blickte Hendrik sein Gegenüber an.
    »Es tut mir in der Tat sehr Leid Herr Maurer, dass ich ihnen diese Hiobsbotschaft überbringen musste. Glauben sie mir, leicht ist es mir bestimmt nicht gefallen.«
    »Wie lange noch?«, kam es tonlos über Hendriks Lippen.
    »Drei Jahre? Eventuell auch fünf, so genau kann man es bei diesem Krankheitsverlauf leider nicht sagen.«
    »Kein Wort darüber zu meiner Frau und meiner Familie. Ich möchte sie nicht unbedingt in Sorge stürzen. Gewiss werden sie früher oder später von ganz alleine bemerken, dass sie es mit einem Wahnsinnigen zu tun haben.« Der Arzt fragte sich, woher Hendrik in dieser ausweglosen Situation nur diesen Sarkasmus nahm.
    »Ganz wie sie wünschen Herr Maurer. Selbstverständlich werden wir uns an die uns auferlegte Schweigepflicht halten.«
    »Gut, dann wäre ja alles geklärt. Bestimmt haben sie nichts dagegen einzuwenden, wenn ich nun meinen Koffer packe und ihr gastfreundliches Heim verlassen werde.« Dr. Heinze war doch sehr über Hendriks aufrechte Haltung verwundert, weil gewiss so mancher bei der Mitteilung eines so folgenschweren Befundes zusammengebrochen wäre …
    Hendrik, der inzwischen im Taxi saß, da er so schnell wie möglich zurück in sein Zuhause wollte, war am überlegen. Wäre es nicht besser, wenn er sich zuerst bei Ludger zurückmelden würde? Er würde ihn mit Sicherheit mit offenen Armen in Empfang nehmen, während er sich bei Sandra nicht ganz so sicher wäre …
     
    Mit seiner ledernen Reisetasche in der Hand haltend, lief Hendrik erschöpft durch die belebte Fußgängerzone. Er war regelrecht erleichtert, als er an Ludgers Stammplatz angekommen war. Müde ließ er sich auf der braunen Holzbank nieder. Er hoffte inständig, dass er nicht allzu lange auf Ludger warten musste …
     
    »Papa, was machst du denn hier? Ich dachte du wärst im Krankenhaus?« Schwerfällig öffnete Hendrik die Augen. Verschwommen nahm er ein blondes weibliches Wesen wahr.
    »Verschwinde«, zischte er wütend seiner entsetzten Tochter zu.
    »Papa. Was soll das? Du tust ja geradeso als ob du mich nicht kennen würdest.«
    »Muss ich mich erst wiederholen, damit ich endlich meine wohlverdiente Ruhe bekomme? Verschwinde und lass mich endlich in Ruhe.« Perplex blickte Anna-Lena auf ihren Vater nieder, der über ihr unverhofftes Treffen noch nicht mal den kleinsten Funken Freude zeigte.
    »Was bist du gemein«, schluchzte Anna-Lena. »Auf so einen Alten wie dich, kann ich echt verzichten.«
    »Wenn du nicht zusiehst, dass du endlich von hier verschwindest, dann wirst du mich kennenlernen, du ungezogenes Gör.« Schon war Hendrik auf den Beinen.
    »Hendrik«, alleine schon der Klang von Ludgers Stimme, ließ Hendrik augenblicklich lahmfromm werden. Überaus erfreut schaute er sich nach dem Freund um. Der ihn sogleich freundschaftlich umarmte.
    »So ist das also«, dachte Anna-Lena aufgebracht, »der Alte hat sich tatsächlich in den bärtigen Schmuddeltyp verguckt. Aus diesem Grund soll ich auch die Fliege machen. Schließlich soll es ein Geheimnis bleiben.« Wütend ging sie auf die beiden Männer zu.
    »Du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie sehr ich dich hasse«, schleuderte sie Hendrik schonungslos ins Gesicht. »Ab sofort, möchte ich mit meinem schwulen Alten nichts mehr zu tun haben.« Schluchzend rannte sie davon.
    »Wer war das?«, fragte Ludger, obwohl er sich es denken konnte. Denn die Ähnlichkeit des jungen Mädchens mit Hendriks Frau war frappierend.
    »Keine Ahnung«, entgegnete Hendrik achselzuckend, dabei sich seine Arme wie so oft, wie hilfesuchend über seinen Kopf legten.
    »Okay, Themawechsel«, lächelte Ludger, obwohl er wusste, dass Hendrik weshalb auch immer log. »Was machst du eigentlich hier?

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