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Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Titel: Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
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    Aufgeregt wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal Straßenbahn fuhr, saß er auf einem der Sitze. Mit glänzenden Augen schaute er durch das nicht wirklich saubere Fenster nach draußen. Ludger konnte sich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann er zum letzten Mal in so einem Gefährt gesessen hatte. Auf jeden Fall war es schon sehr, sehr lange her …
    Doch unruhig geworden, stieg er am Hauptbahnhof aus und begab sich mit weichen Knien ins Innere des gut besuchten Gebäudes. Noch kurz einen heimlichen Blick auf den von Hendrik wohl behüteten Schlüssel, danach verschwand er schleunigst wieder in Ludgers Hosentasche.
    »Nummer 25«, murmelte er konzentriert. Er hoffte inständig, dass sein Vorhaben ohne irgendwelche unliebsamen Zwischenfälle verlaufen würde …
    Ludgers Hand zitterte wie Espenlaub, als er den Schlüssel ins Schloss steckte. Noch schnell ein Stoßgebet zum Himmel und schon drehte er den Schlüssel ohne zu zögern im Schloss um. Für einen Moment hielt er mit seinem Tun inne, dann aber öffnete er nervös die Tür. Nur zögerlich fasste seine Hand nach der von Hendriks beschriebenen Sporttasche. Wenn das wirklich stimmte, was Hendrik ihm über den Inhalt der Tasche erzählt hatte, dann war er soeben zum Mitwisser geworden …
    Hendrik sah nun zu, dass er von dem menschenbelebten Ort wegkäme. Er war schon jetzt mächtig gespannt, was sich in dieser geheimnisvollen Tasche tatsächlich befand …
     
    In seinem Zimmer angekommen, setzte er sich angespannt aufs Bett, dabei die Tasche immer noch krampfhaft in seinen Händen haltend. Es kostete ihn eine große Menge an Überwindung, bis er endlich soweit war um den Reißverschluss der schwarzen Sporttasche zu öffnen.
    Ludger quollen vor Fassungslosigkeit beinahe die Augen aus dem Kopf. Der Inhalt war in der Tat ungeheuerlich. Verunsichert fragte er sich, was er nur machen sollte? Hendrik zu verraten das kam definitiv nicht in die Tüte. Das Beste wäre wohl, wenn er zuerst mit Hendrik darüber reden würde, danach konnte er noch immer entscheiden was zu tun wäre … Besorgt verstaute er die Tasche im Schrank, schloss dessen Tür ab und versteckte den Schlüssel unterm Kopfkissen … 
     
    Nur gut, dass er Hendrik so oft es ihm danach war, besuchen durfte, somit konnte er ihn schon am folgenden Tag wieder aufsuchen …
    »Wie weit bist du?«, wurde Ludger, sobald er das Zimmer betreten hatte, aufmerksam gefragt.
    »Habe alles, was du von mir verlangt hast, weitgehend erledigt.«
    »Das heißt?«
    »Zimmer gemietet, Auto umgeparkt … ja und am Bahnhof … war ich auch.«
    »Das ist ja wunderbar«, freute sich Hendrik. »Dann kann ich dich ja sofort mit anderen Aufträgen behelligen.«
    »Wie??? Noch mehr???«
    »Genau. Spitz deine Ohren Ludger und hör mir haargenau zu.«
    Ludger war regelrecht erstaunt, was Hendrik, der in der Tat ein absolut seriöses Auftreten an den Tag legte, während seiner heilen Tage, durch Betrug zur Seite geschafft hatte. Und nun sollte er zusehen, dass er das Geld nach hier schaffen würde.
    »Um Himmelswillen Hendrik, wozu brauchst du nur das viele Geld? Hier, in der Psychiatrie wirst du es bestimmt nicht ausgeben können.«
    »Ich möchte, so lange es zumindest einigermaßen noch geht, in Freiheit leben und mein Leben so angenehm wie nur möglich gestalten. Und du wirst mir dabei behilflich sein.«
    »Ich würde dir wahrhaftig sehr gerne helfen. Die Frage ist nur wie?«
    »Sieh zu, dass du so schnell wie möglich in die Schweiz kommst. Selbstverständlich wirst du mit dem Wagen fahren, da sehr wahrscheinlich die Durchsuchung deines Gepäcks somit doch unwahrscheinlicher ist, als mit dem Flieger oder dem Zug. Und danach werden wir weitersehn. Auf jeden Fall kann ich dir schon jetzt so viel verraten, dass wir beide schon sehr bald in Alaska Lachse fangen werden.«
    »Alaska????« Ludger fehlten wahrhaftig die Worte.
     
     
    Vierzehn Tage später machte sich Ludger in Hendriks BMW auf den Weg in die Schweiz. Zwar hätte er Hendriks Meinung nach schon eher losfahren sollen. Er wollte absolut keine Zeit zu verlieren, aber zur allgemeinen Sicherheit hatte er zuerst ein paar Fahrstunden genommen …
     
    Sich zur Ruhe mahnend betrat Ludger betont lässig eine Bank nahe der deutschen Grenze. Nach dem er höflich, sehr seriös aussehend sein Anliegen vortrug und augenblicklich, ohne lange gefragt zu werden eine unterzeichnete Vollmacht seines Bruders vorlegte, wurde er von einem jüngeren Bankangestellten zu einem

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