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Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Titel: Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
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hinter Gitter liegenden Raum gebracht. Ludger musste sich sehr zusammenreißen, damit man ihm nicht anmerkte, dass er von all dem was sich hier verbarg definitiv keine Ahnung hatte. Insgeheim fragte er sich, wie groß das Vermögen nur sein könnte, das sich hier, hinter den vielen kleinen Türen neugierigen Blicken entzog …
    Nach dem der Bankangestellte sich diskret zurückgezogen hatte, öffnete Ludger die Tür des Faches und entnahm daraus einen schwarzen Kasten der quasi so groß wie das Schließfach war. Seine Hände zitterten als er den Behälter, den er auf einem Tisch abgestellt hatte, öffnete. Wieder einmal war Ludger über den Inhalt mehr als nur erstaunt. Augenblicklich fragte er sich, wie schon des Öfteren in letzter Zeit, wie Hendrik nur an so viel Geld gekommen war. Was sich bloß in seinem Gehirn  die ganzen Jahre über abgespielt hatte? Obwohl Ludger Hendriks Vorgehensweise absolut verwarf, verspürte er dennoch ein gewisses Maß an Hochachtung für seinen Bruder und seine offensichtlich genialen Schachzüge.
    Ludger spürte wie ihm beim Anblick der gebündelten Banknoten der Schweiß ausbrach. Er hoffte inständig, dass man an der Grenze weder ihn noch sein Gepäck kontrollieren würde. Wäre nicht auszudenken, wenn Hendrik auf seine baldige Rückkehr vergebens warten musste …
    So schnell er konnte packte er das Geld in die eigens dafür mitgebrachte Aktentasche. Diese würde er so gut es nur ginge im Wageninneren verstecken. Eventuell hätte er ja Glück und er käme, alleine schon Hendrik zuliebe, ungeschoren davon … 
     
    Bereits 10 Kilometer vor dem Grenzübergang hatte sich schon eine lange Autoschlange gebildet. Ludger war sich durchaus bewusst was das bedeutete. Sehr wahrscheinlich käme er nicht ohne kontrolliert zu werden über die Grenze. Jetzt half wahrhaftig nur noch eines. Hoffen und beten …
    Schweißüberströmt hatte Ludger, trotz aller Bedenken, ohne jegliche Kontrolle die Schweizer Grenze passiert. Nun war zu erhoffen, dass die deutschen Grenzbeamten ebenso wie ihre Schweizer Kollegen reagieren werden …
     
    »Ihren Ausweis bitte«, Ludger glaubte bei der Aufforderung des jungen Beamten einem Herzinfarkt zu erliegen. Wenn nicht noch irgendein Wunder geschah, dann würde er Hendrik so schnell nicht mehr besuchen können. Eventuell würde er ihn sogar nie mehr lebend sehen, noch an seinem Begräbnis teilnehmen können. Umständlich kramte er seinen Pass aus der ledernen Brieftasche.
    »Sven«, konnte er einen anderen Grenzbeamten rufen hören. »Komm doch bitte mal her. Ich glaube wir haben soeben einen richtig guten Fang gemacht.«
    »Sie können weiterfahren«, schon war Ludger nicht mehr interessant. Ohne zu zögern fuhr Ludger mehr als nur erleichtert weiter.
     
    Zuhause angekommen, ließ sich Ludger erschöpft auf sein Bett sinken. Er hatte die ganze Strecke ohne jegliche Pause durchgefahren, daher war es auch kein Wunder, dass er fix und alle war. Mit geschlossenen Augen ließ er all das, was er leichtsinnigerweise im Auftrag seines Bruders tat, nochmals Revue passieren. Hendrik, der absolut seriös erschien, war gewissermaßen ein Gauner. Einer der einige wohlhabende Menschen um ihr sicher geglaubtes Geld gebracht hatte. Wie konnte es bloß sein, dass bisher niemand einen Verdacht hegte? Irgendwie kam Ludger das alles doch sehr merkwürdig vor. Die Wahrheit würde er sehr wahrscheinlich nie erfahren, da Hendrik, wenn es um diese Dinge ging, sich ihm gegenüber doch sehr reserviert gab. Auf jeden Fall würde er am kommenden Tag Hendrik einen Besuch abstatten. Er hoffte nur, dass er ihn nicht mit noch mehr Aufträgen solcher Art beauftragte. Immerhin hatte er sich zwischenzeitlich schon mehr als strafbar gemacht … 
     
     
    »Und wie ist es gelaufen?«, wurde Ludger augenblicklich als er das Zimmer betrat, nervös gefragt.
    »Gut, wäre es nicht so, dann stände ich jetzt mit Sicherheit nicht hier.«
    »Das ist ja wunderbar«, Hendrik war absolut zufrieden. »Dann können wir ja sofort zur nächsten Tat schreiten.«
    »Oh, nein, nein, nicht schon wieder. Langsam reicht es mir nämlich. Ich möchte nämlich nicht unbedingt meinen Hintern riskieren.« Ludger hatte definitiv die Schnauze voll.
    »Und ich dachte du würdest dabei helfen, mir meinen Traum zu erfüllen«, schrie Hendrik völlig außer sich. Nicht mehr Herr seiner Sinne schlug er wild um sich.  »Verdammt noch mal ich möchte hier raus. Kannst du das denn nicht verstehen. Aber wie mir scheint hast du

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