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Ein schmutziges Spiel

Ein schmutziges Spiel

Titel: Ein schmutziges Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Keskinen
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spontan die Strategie geändert. Er hat eine bessere Möglichkeit erkannt, eine Gelegenheit, das Verbrechen als die Tat eines Psychopathen hinzustellen.«
    »Da hat er verdammt gute Arbeit geleistet. Die Cops haben nur noch Danny Armenta im Blick. Soweit ich gehört habe, wurde die Verhandlung für Ende der Woche anberaumt.«
    »Warum können die das Offensichtliche nicht zugeben? Dem Mord an Lili liegt kalter, berechnender Zorn zugrunde.« Ich ließ mich wieder auf meinen Stuhl fallen, legte den Kopf in den Nacken und starrte die Risse in der verputzten Decke an.
    »Aber wissen Sie was?«, sagte Gabi leise. »Ich begreife nicht, wie irgendjemand so wütend auf Lili sein konnte.«
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht«, gestand ich. »Vielleicht hat sie einfach jemandem die Stirn geboten. Vielleicht hat sie sich gewehrt, und ihre Gegenwehr hat den Mörder wütend gemacht.«
    »Tja, ich hänge immer noch an der Frage fest, wie Lili überhaupt in das Gildelager gekommen ist.« Mike zuckte mit den Schultern. »Solange wir …«
    »Oh. Das ist eines der Dinge, von denen ich dir erzählen wollte«, fiel ich ihm ins Wort. »Ich habe rausgefunden, wie Lili dort hingekommen ist. Jared Crowley hat sie gefahren.«
    »Was? Wie zum Teufel hast du das rausgefunden?«
    »Durch Shawna Sprague, Jareds Freundin. Aber schau, Mike, mir ist klar, dass das so aussieht, als stünde Jared im Zentrum des Geschehens, doch daran habe ich meine Zweifel. Beispielsweise weiß ich genau, dass er Lili abgesetzt hat und sofort zum Park zurückgefahren ist. Er hatte einfach nicht genug Zeit, um all das zu tun, was der Mörder getan hat.«
    »Was soll’s, ich tue einfach mal so, als hättest du recht. Wer macht sich als Mörder besser als Crowley?«
    »Ich wünschte, ich könnte dir diese Frage beantworten. Alle anderen haben ein Alibi.«
    »Sehen wir uns deine anderen Verdächtigen mal an.« Mike stand auf und ging zur Küchentür. »Da wären Stellato, Frayne, Wiederkehr – alles mächtige Männer in dieser Stadt. Du weißt ja, wie es so schön heißt: Macht verdirbt den Charakter. Und dann ist da noch der, auf den ich mein Geld setzen würde, dieses eklige kleine Arschloch Crowley.« Mike legte eine Pause ein. »Und als Letzter Stellatos Sohn, richtig? Wie passt der da rein?«
    »Lance Stellato hat Lili Molina vor ungefähr eineinhalb Jahren zum Sex genötigt.«
    »Oh nein!«, keuchte Gabi.
    »Oh ja. Und zumindest dafür werde ich ihn festnehmen lassen. Er …«
    »Mike, nicht. Er muss nur behaupten, es wäre einvernehmlich gewesen, und du wirst nie eine Verurteilung bekommen. Wir müssen uns darauf konzentrieren, Lilis Mörder zu finden.«
    »Tja, nun, wenn jemals jemand ein verdammt gutes Motiv hatte, dann wohl er.« Mike verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an den Türrahmen. »Was hast du mir sonst noch verschwiegen?«
    »Da könnte tatsächlich noch etwas sein. Mike, diese Befragungen, die die Polizei durchgeführt hat – ich muss mir die Originalaufnahmen anhören.«
    »An dem Punkt waren wir schon mal, Jaymie. Du weißt, dass ich das nicht tun kann.«
    »Hör einfach zu, ich erkläre es dir«, bettelte ich. »Danny geht es allmählich besser, ja? Er bekommt Gott sei Dank wieder seine Medikamente, und er überwindet langsam das Trauma. Letzte Nacht hat er mit mir gesprochen und mir ein bisschen über das erzählt, was an dem Nachmittag passiert ist.«
    Gabi stellte ihr Glas ab und beugte sich vor. »Hat mein Neffe etwas gehört?«
    »Ja, Danny hat die Stimme des Mörders gehört. Er ist in die Garderobe gegangen, weil ein Mann seinen Namen gerufen hat.« Ich griff nach meiner Tasche, zog das Spiralbuch heraus und blätterte in den Seiten.
    Jemand hat mich gerufen … ein Mann. Das war kein Junge, es war ein Mann. Er hatte eine komische Stimme. Er hat gesagt: Danny, komm her. Lili braucht deine Hilfe.
    Ich hielt eine Hand hoch. »So, nun lese ich es noch mal in dem Ton vor, den Danny benutzt hat.« Ich senkte meine Stimme um ein paar Oktaven. »Danny, komm her. Lili braucht deine Hilfe.«
    Gabi stand halb von ihrem Stuhl auf. »Mike, Sie müssen ihr die Aufnahmen beschaffen. Das ist ein wichtiger Beweis.«
    »Nein, es ist kein Beweis. Und ja, es könnte wichtig sein.« Mike durchquerte den Raum und stellte sein leeres Glas auf dem Schreibtisch ab. »Jaymie, wie gesagt, ich werde dir nichts übergeben. Ich sehe mir die Sache selbst an. Aber diese neueste Entwicklung musst du für dich behalten.«
    »Aber ich will

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