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Ein schmutziges Spiel

Ein schmutziges Spiel

Titel: Ein schmutziges Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Keskinen
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das Blatt. »Ihre Rückerstattung beläuft sich auf achttausendundeinundzwanzig Dollar.«
    »Nein, Ms Zarlin.« Darlene strich sich eine blonde Locke von der Wange. »Soweit es mich betrifft, sind wir quitt.«
    » Sie mögen so denken. Die Sache ist die, Mrs Richter: Es gibt da einen kleinen Jungen, der das ganz anders sieht.« Ich wollte den Aktenschrank öffnen, fand ihn aber verschlossen vor. »Gabi, würden Sie bitte das verdammte Ding aufschließen und mir mein Scheckbuch geben?«
    »Was meine Chefin eigentlich meint«, sagte Gabi und trat vor, »ist, dass …«
    »Ich weiß genau, was Ihre Chefin meint.« Darlene Richters grüne Augen glühten förmlich. »Keine Sorge, ich will Ihren Scheck nicht. Den können Sie beide dazu nutzen, mal shoppen zu gehen und sich neu einzukleiden.«
    Gabi keuchte auf. »Meine andere Chefin, Mrs Victoria Terbell, hat mir diese Kleider gegeben. Sie hat sie bei Saks gekauft und nur zweimal getragen, einmal bei …«
    Aber Darlene Richter hatte sich längst abgewandt. »Wissen Sie, Ms Zarlin, ich hatte Ihnen etwas zu sagen«, verkündete sie, als sie die Fliegengittertür öffnete. »Aber bei nochmaliger Überlegung …«
    Die Tür krachte hinter der Frau und ihrem Hund zu. Sie aber drehte sich noch einmal um und musterte mich finster durch das Fliegengitter. »Bei nochmaliger Überlegung … können Sie sich einfach zum Teufel scheren.« Mit der Fingerspitze strich sie über den Türrahmen.
    »Die Tür ist schmutzig. Wie ist Ihr Name – Gabi? Wäre ich Ihre Chefin, hätte ich Sie längst gefeuert.«
    »Ich arbeite hier nicht als Putzfrau«, kreischte Gabi. »Ich bin eine PA !«
    »Ach, und übrigens, Victoria Terbell ist weithin bekannt für ihren Geschmack – den schlechtesten in der ganzen Stadt.«
    Darlene Richter hatte mir also etwas sagen wollen. Etwas über den Mord an Lili? Unwahrscheinlich, dass dabei viel herauskäme. Andererseits brauchte ich, um ehrlich zu sein, jede Hilfe, die ich kriegen konnte.
    Doch bis ich meinen Stolz heruntergeschluckt hatte und auf die Straße gegangen war, waren Minuet und ihr Frauchen bereits verschwunden.
    Als der Tag zu Ende ging, musste ich dringend abschalten, und meine beiden Vertrauten halfen mir mit Freude dabei.
    »Sangria, die verdammt beste Errungenschaft der Sechziger«, sinnierte Mike.
    Ich setzte mich auf den Stuhl, den ich aus der Küche geholt hatte, und drehte den Stiel meines Weinglases zwischen Daumen und Zeigefinger. »Weißt du, ich musste über das nachdenken, was du kürzlich gesagt hast, Mike. Du hast recht, ich darf nicht so viel für mich behalten. Wenn mir etwas passiert, wird niemand wissen, was ich bisher herausgefunden habe.«
    »Klopf auf Holz!«, kommentierte Gabi tadelnd und pochte auf den Schreibtisch. »Ihnen wird nichts passieren. Sagen Sie so was nicht.«
    »Es wird nichts passieren, wenn du vorsichtig bist«, fügte Mike hinzu. »Aber ich will es trotzdem hören, also raus damit.«
    »Wo soll ich anfangen?«
    »Fang bei Dex an.« Mike lehnte sich in dem Craigslist-Sessel zurück. »Der Angriff auf deinen Hund war eine Warnung, Jaymie. In einem Punkt können wir sicher sein: Der Angreifer war Lilis Mörder.«
    »Es war eine Warnung«, stimmte ich zu. »Und die Person, die Dexter verstümmelt hat, könnte der Mörder sein. Oder …« Ich holte tief Luft. Der süße ölige Geruch eines nahen Klebsamenstrauchs wehte zum offenen Fenster herein.
    »Oder …«, soufflierte Gabi.
    »Oder der Killer hat jemand anderen dazu gebracht, ihm die Drecksarbeit abzunehmen.«
    »Ja, so könnte es auch gewesen sein.« Mike beugte sich vor, balancierte eine geräucherte Auster auf einem Cracker und krönte sie mit einem Brocken Cheddar. »Aber warum sollen wir nach einer komplizierten Antwort suchen, wenn es auch eine einfache gibt?«
    »Ich sehe das wie Mike.« Gabi nippte an dem blutroten Sangria in ihrem Glas. »Warum sollte der Mörder das nicht alles selbst getan haben? Das wäre sicherer für ihn.«
    »Weil bei dem Kerl alles mehrschichtig ist. Merkt ihr das nicht? Nichts geht den unkomplizierten Weg, und genau so will er es haben. Komplikationen vermitteln ihm ein Gefühl der Sicherheit.« Ich stand auf und ging zwischen meinem Platz und der Tür auf und ab.
    »Passt auf, da gibt es einen entscheidenden Punkt: Ich bin ziemlich sicher, dass der Mörder ein Insider war, der es aussehen lassen wollte, als hätte ein Fremder Lili vergewaltigt und ermordet. Als ihm klar wurde, dass Danny im Gebäude war, hat er

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