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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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… entschlossen , kann man sagen. Ich fand sie schon immer ein wenig zu temperamentvoll. Das ist im Gefecht natürlich nicht von Nachteil. Solange man den Kopf nicht verliert, heißt das.«
    »Dem stimme ich zu, Sir. Andererseits ist temperamentvoll nicht genau das Attribut, mit dem ich die Flaggkommandantin beschreiben würde. Es ist zu … zu schwach , wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Vielleicht ist es das.« Wieder zeigte Young die Zähne. Einen Offizier zu ermutigen, seine Vorgesetzten zu kritisieren, war alles andere als schicklich. Andererseits war Houseman nicht irgendein Offizier. Er war der Stabschef eines Commodores, mit dem Harrington regelmäßig zu tun hatte, und van Slyke mußte schon ein Übermensch sein, um sich von der Meinung seines Stabschefs über die Flaggkommandantin nicht beeinflussen zu lassen.
    »Im Grunde haben Sie recht, Commander«, fuhr er daher fort und machte es sich für eine längere – und profitable – Unterhaltung bequem. »Ich erinnere mich, daß sie schon auf Saganami Island die Neigung hatte, die Leute herumzuschubsen. Natürlich stets innerhalb der Grenzen des Reglements, aber ich fand immer …«
     

23
    Durch die augenfreundliche Dämmrigkeit im Zentralen Kommandoraum, seinen Bewohnern besser unter dem Namen ›die Grube‹ bekannt, zirpte ein leiser Signalton. Admiral Caparelli hob den Kopf, um dem Hauptdisplay am anderen Ende des Raumes die Position des neuesten Zwischenfalls zu entnehmen, den das Signal angekündigt hatte. Danach rief er mit seinem Terminal die Details auf und überflog die Daten.
    »Schlimm?« fragte Admiral Givens leise über das kleinere Hologramm einer Quadrantenkarte hinweg. Der Erste Raumlord zuckte die Schultern.
    »Eher ärgerlich als bedrohlich, glaube ich. Noch eine Grenzverletzung im Talbot-System. Rein und wieder raus. Aber natürlich« – Caparelli lächelte freudlos – »ist der Bericht bereits sieben Tage alt. Möglicherweise ist die Lage dort mittlerweile mehr als nur ›ärgerlich‹.«
    »Hm.« Patricia Givens schürzte die Lippen und brütete weiter über dem Hologramm zwischen ihr und dem Ersten Raumlord. Ihr Blick konzentrierte sich auf etwas, das nur sie allein sehen konnte, und Caparelli wartete geduldig ab, bis sie den Gedanken zu Ende verfolgt hatte. Sekunden vergingen und summierten sich zu einer Minute, während denen Caparelli den leisen Hintergrundgeräuschen der Grube lauschte. Schließlich schüttelte Givens sich und sah über die winzigen holographischen Sterne zu ihm.
    »Ist Ihnen etwas eingefallen?«
    »Weniger ein Einfall, mehr eine allgemeine Beobachtung.«
    »Na, bleiben Sie nicht darauf sitzen, bis das Küken schlüpft, Pat.«
    »Jawohl, Sir.« Sie bedachte ihn mit einem flüchtigen Grinsen und wurde sofort wieder ernst. »Mir ist gerade in den Sinn gekommen, daß die Havies eigentlich raffinierter sind als gut für sie ist. Um genau zu sein, kreist mir dieser Gedanke schon seit einigen Tagen im Kopf herum.«
    »Die Havies zu raffiniert?« Caparelli stellte den Stuhl auf die Hinterbeine und wölbte die Augenbrauen. »Wie das?«
    »Ich glaube, Haven versucht sich an einer zu sehr verfeinerten Koordination.« Givens wies mit einer wedelnden Handbewegung auf das Display. »Seit Wochen steigern die Haveniten beständig den Druck, den sie auf uns ausüben. Zuerst gibt es geheimnisvolle ›Raider‹, die wir nicht eindeutig identifizieren können, später, als wir eindeutig wissen, daß es sich um Havies handelt, kommt es zu keinem Gefecht. Dann beginnen sie plötzlich, unsere Patrouillen aktiv zu beharken. Nun schlagen sie gegen Konvois und Vorpostenschiffe mit Hit-and-Run-Taktiken. Aber jedesmal, wenn sie etwas beginnen, das das Vorhergehende übertrifft, startet es zunächst an einem Punkt und setzt sich nach Norden und Süden fort.«
    »Und worauf deutet das Ihrer Meinung nach hin?«
    »Daß jeder Anstieg im Druck erst nach ausdrücklicher Genehmigung durch einen zentralen Kommandoknoten erfolgt. Werfen Sie einen Blick auf den zeitlichen Ablauf, Sir.« Sie streckte den Arm in das Hologramm und fuhr mit dem Finger die Grenze auf und ab. »Angenommen, jede neue Eskalation wird an einem Ort genehmigt, der etwa fünfzig oder sechzig Lichtjahre innerhalb der havenitischen Grenze liegt – wie zum Beispiel das Bamett-System. Die Zeitunterschiede im Auftreten des neuen Schemas entsprechen dann recht genau den Unterschieden in den einzelnen Reisezeiten von Barnett zu den Orten der Zwischenfälle.«
    Sie zog die Hand

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