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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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können.«
    »Die Teufeleien, die er sich so ausdenkt, kennen keine Grenzen.« Honor ergriff ein frisches Handtuch, um sich das nasse Haar trockenzufrottieren. »Sie sollten ihn mit einer Frisbeescheibe erleben«, sagte sie durch die Handtuchfalten. »Wir haben hier nicht genügend Platz, als daß er seine Meisterschaft wirklich unter Beweis stellen könnte, aber Sie können ja mal in der Hauptturnhalle vorbeisehen, wenn er in Topform ist. Aber vergessen Sie bloß nicht, sich einen Stahlhelm aufzusetzen.«
    »Anschauen würde ich’s mir schon gern. Mike sagt, sie glaubt immer noch nicht, was er mit einem dieser Dinger zustandebringt.«
    »Ich glaub’s oft auch nicht«, entgegnete Honor düster. Sie war mit dem Trocknen der Haare fertig und schlang sich das Handtuch um den Nacken. »Wie kommen wir mit Fusion Drei voran?« wechselte sie das Thema. »Ich bin gerade erst von der letzten Übung des Admirals zurück und habe noch gar nicht mit Mike gesprochen.«
    »Wir kommen besser voran, als ich geglaubt hatte«, erklärte Tankersley mit zufriedenem Unterton in der Stimme. »Commander Ravicz’ Vorschlag, von unten an den Reaktor heranzugehen, spart uns wahrscheinlich ein paar Wochen. Wir müssen uns auf diese Weise zwar durch mehr Decks schneiden, und die Reparatur der durchtrennten Kabelbäume und Wartungsschächte bereitet mir bereits jetzt Alpträume, aber daß wir die Panzerung umgehen, beschleunigt die Sache enorm.« Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß, daß die Regeln vorschreiben, von der Seite hineinzugehen, damit die Kontrolleitungen unbeschadet bleiben, aber dieses Kapitel ist geschrieben worden, bevor es die neuen Legierungen gab. Wenn wir BuShips erst einmal unsere Berichte eingereicht haben, wird es da wohl einige Veränderungen geben, ohne daß man groß darüber diskutieren muß. Auf unsere Weise führen wir nicht nur die Reparatur schneller aus, wir können auch die Nacharbeiten viel früher abschließen, und daß, obwohl wir neu verkabeln müssen.«
    Honor nickte zustimmend. Der allerneuste Panzer, den die Forschungs- und Entwicklungsleute sich hatten einfallen lassen, bestand aus einem komplizierten Verbundmaterial aus Keramik und Metallegierungen, das angesichts seines Volumens und seiner Festigkeit unglaublich leicht war und schon beim Bau des Rumpfes an Ort und Stelle und nicht erst später angebracht wurde. Dadurch erhielt die Panzerung einen wesentlich besseren Widerstand gegen Beschädigung, doch das Verfahren bedingte andererseits, daß es keine Rumpfplatten mehr gab, die man nach Belieben abnehmen konnte, falls man Reparaturen vorzunehmen hatte. Panzerung belegte jedoch, ganz gleich, wie leicht sie war, noch immer Masse. Kein Kriegsschiff konnte es sich leisten, Masse zu verschwenden, und da der Impellerkeil eines Kriegsschiffs es gegen Beschuß von oben und unten schützte, panzerten die Konstrukteure von BuShips die inneren Zonen der Schiffsober- und -Unterseite nur leicht oder auch gar nicht, um an anderen, exponierteren Stellen die Panzerung um so dicker machen zu können.
    Die Nike war kein Schiff für den Schlachtwall, und trotzdem konnten dadurch, daß ihre Ober- und Unterseite ungepanzert blieben, ihre Flanken an den kritischen Zonen mit zwölf Zentimeter dickem Seitenpanzer geschützt werden. An den lebenswichtigen Bereichen, wie zum Beispiel längs der Fusionskraftwerke, stieg die Panzerdicke auf einen Meter.
    So viel Panzerstahl konnte dem Naheinschlag einer Atombombe im Megatonnenbereich widerstehen – und die Bemühungen eines Schneidlasers rangen ihm nur ein kaltes Lächeln ab. Selbst mit modernen Chemokat-Schneidern war es ein Alptraum, durch Panzerstahl zu schneiden.
    Wegen alledem war sie über Ravicz’ Vorschlag so erfreut gewesen, und ebenso froh war sie, wenn auch nur im Stillen, über Tankersleys Reaktion darauf. Werftheinis waren nicht gerade dafür bekannt, positiv auf Vorschläge von Schiffsoffizieren zu reagieren. In der Regel waren sie einfach zu sehr damit beschäftigt, sich eifrige Wichtigtuer vom Leib zu halten, während sie ihren Job verrichteten, als daß sie erwägen konnten, ob dieser oder jener Vorschlag gut oder schlecht sei. Tankersley hingegen hatte Ravicz’ Idee bereitwillig aufgegriffen. In seinen Berichten hatte er den Leitenden hoch gelobt, und das konnte den Chancen Ravicz’ auf eine Beförderung nicht schaden.
    »Wie war die Übung?« fragte Tankersley schließlich.
    »Eigentlich ganz gut.« Honor zog nachdenklich die Stirn kraus. »So langsam

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