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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Konteradmiral, hätte ihn am liebsten für seine Insubordination abgelöst und zusammen mit Harrington nach Hause geschickt, aber das konnte er nicht tun. Und tief in seinem Innersten wußte er, daß auch sein Temperament dabei eine Rolle spielte, sein Ärger und seine Frustration. Nicht nur darüber, daß er sich mit Harrington abfinden mußte, sondern auch, daß er sich selbst in eine Lage gebracht hatte, die diesem arroganten Schnösel gestattete, ihm einen Vortrag über militärische Umgangsformen zu halten – und damit auch noch recht zu haben, verdammt noch eins!
    »Also gut, Admiral Sarnow«, fragte er schließlich nach endlosen Minuten brütenden Schweigens, »was stellen Sie sich denn so vor? Was soll ich Ihrer Meinung nach tun?«
    »Sir, ich bitte Sie lediglich darum, daß Sie Captain Harrington den gleichen Respekt entgegenbringen und die gleiche Gelegenheit zur Beteiligung an Verbandsoperationen geben wie allen anderen Flaggkommandanten auch, die unter Ihrem Befehl stehen.«
    »Ich verstehe.« Parks zwang seine Muskeln dazu, sich zu entspannen, und bedachte den Konteradmiral mit einem kalten Blick bar jeder Sympathie. Dann atmete er tief durch. »Nun gut, Admiral Sarnow. Ich werde Captain Harrington Gelegenheit geben zu beweisen, daß ich mich getäuscht habe, was sie betrifft. Und um Ihrer beider willen hoffe ich, daß sie es schafft.«
     

13
    Drei von Präsident Harris’ Leibwächtern traten aus dem Aufzug. Während sie den Korridor überprüften, wartete er mit einer Geduld, wie man sie nur durch lange Übung erlangt. Als Legislaturist – und besonders als Harris – war man von Geburt an gewöhnt, von Sicherheitskräften umgeben zu sein. Harris hatte nie anders gelebt, und als er schließlich das Präsidentenamt erbte, hatten sich nur die Intensität seiner Bewachung und die Bewacher geändert. Die Bewacher deswegen, weil die Sicherheit des Präsidenten der Volksrepublik zu wichtig war, um sie Bürgern der Republik anzuvertrauen.
    Die Präsidentenschutztruppe setzte sich aus Söldnern zusammen, die in Regimentsstärke vom Planeten Neu-Genf angeworben wurden; Neu-Genfer Berufssöldner gehörten zur Spitzenklasse und waren in der gesamten von Menschen besiedelten Galaxis für ihre Loyalität gegenüber ihren Arbeitgebern bekannt. Diese Loyalität bildete das wichtigste Handelsgut Neu-Genfs und war der eigentliche Grund, weshalb die Regierung ihnen die hohen Honorare zahlte, anstatt sich auf die eigenen Bürger zu verlassen – und darüber hinaus eliminierte die Tatsache, daß sie aus eigener Sicht und aus Sicht der VRH-Bürger Außenseiter waren, jede Möglichkeit, daß die Loyalität sich umkehrte und die PST-Leute sich gegen den Präsidenten wandten, den mit ihrem Leben zu schützen sie geschworen hatten.
    Unglücklicherweise bedingte dies auch, daß die PST beim heimischen Militär nicht sonderlich beliebt war, denn (zu Recht) vermutete man, die Anwesenheit der Neu-Genfer bedeute, daß die eigene Regierung dem Präsidenten nicht ganz vertraue.
    Der Anführer von Harris’ persönlicher Sicherheitsabteilung lauschte den Stimmen, die aus seinem Ohrhörer drangen. Als das Vorauskommando den Korridor gesichert meldete, nickte er seinem Schützung zu, weiterzugehen. Ein Brigadier des Marinecorps salutierte, als Harris aus der Aufzug kam. Der General bewahrte höfliche Miene, doch Harris konnte unter der Oberfläche die Ablehnung spüren, die er den PST-Leuten als Eindringlingen in seine Domäne entgegenbrachte. Und in gewisser Weise hat der Mann sogar recht , überlegte Harris. Es war sehr unwahrscheinlich, daß im hoch aufragenden schwarzen Turm des Oktagons, des Nervenzentrums der militärischen Operationen der VRH, Attentäter lauerten. Andererseits war Harris Kummer gewöhnt, und der Groll eines Marinecorpsoffiziers mehr oder weniger berührte ihn kaum. Seit der Frankel-Ermordung überließ die PST nichts mehr dem Zufall. Doch das mußte Harris dem Mann nicht unter die Nase reiben; er streckte ihm vielmehr die Rechte entgegen, als der Brigadegeneral nach der Ehrenbezeugung die Hand sinken ließ.
    »Willkommen, Mr. President«, sagte der Offizier ein wenig steif.
    »Vielen Dank, Brigadier … Simpkins, nicht wahr?«
    »Jawohl, Sir.« Erfreut, daß das Staatsoberhaupt sich an ihn persönlich erinnern konnte, lächelte Brigadier Simpkins. Harris erwiderte das Lächern – als ob die PST jemals zuließe, daß er, durch welchen Zufall auch immer, jemandem begegnete, über den er nicht zuvor in

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