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Ein Schnupfen hätte auch gereicht. Meine zweite Chance

Ein Schnupfen hätte auch gereicht. Meine zweite Chance

Titel: Ein Schnupfen hätte auch gereicht. Meine zweite Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Köster
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lassen: Die Fernsehauftritte kamen auch, sie waren auch gut – aber irgendwie kamen wir doch nicht so richtig aus den Puschen. Töne und Jonas haben weiterhin alles versucht, aber irgendwo war immer eine Tür erst mal zu.
     
    Mittlerweile war Gaby Köster auch zu MTS gewechselt. Sie hatte Töne, seinen ersten Künstler und Freund Atze Schröder bei »7 Tage, 7 Köpfe« kennengelernt und war begeistert von Tönes Geschäftsgebaren und seinem Humor. Was verständlich ist, denn Töne ist wirklich ein Unikum: Der Mann ist nicht nur ein begnadeter Manager, sondern auch ein phantastischer Autor und ein toller, lustiger Typ.
    Gaby wollte nun nach all den Jahren »im Fernsehen« wieder auf Tournee gehen und ein neues Soloprogramm spielen. Für dieses gewagte Unternehmen schien ihr Töne der richtige Mann zu sein. Sie hatte auch schon ein paar gute Texte für ihr Programm, aber Töne war der Ansicht, dass da noch ein bisschen lustiger Wahnsinn fehlte. Also rief er mich an und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, für Gaby Köster ein paar Nummern zu schreiben. Ich kannte Gaby auch nur von »7 Tage«, und eigentlich hatte ich keine richtige Meinung von ihr. Sie war mir bis dahin einfach nicht so aufgefallen, da ich »Ritas Welt« oder »7 Tage« einfach nicht geguckt habe. Aber – ich hatte noch jede Menge Texte aus meinem ersten Soloprogramm, die wirklich ziemlich gut waren, und da ich diese Texte ja praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit gespielt hatte, konnte ich sehr schnell drei komplette Nummern für sie überarbeiten und ihr bedenkenlos anbieten. Zu meiner grenzenlosen Überraschung fand Gaby die Geschichten auch sehr lustig und wollte sofort mehr. Sie ließ sogar über Töne anfragen, ob ich sie denn nicht mal mit Töne besuchen kommen wollte. Dann könnte man ja doch zu dritt auch noch an den anderen Texten arbeiten und sie ordentlich überpolieren. Warum nicht?, dachte ich angenehm überrascht und fuhr also eines schönen Tages mit Töne nach Köln, um die sehr populäre und beliebte Gaby Köster kennenzulernen.
     
    Als wir endlich vor Gabys Haus standen, klingelten wir, und sofort ging hinter der Eingangstür die Hundekläffrandale los. Vielleicht haben wir aber auch gar nicht geklingelt und der Alarm ging schon vorher los, so genau weiß ich das jetzt auch nicht mehr.
    Gaby höchstpersönlich machte uns auf und begrüßte mich gleich sehr herzlich.
    Wir tranken erst mal schön gemütlich Kaffee, aßen Kuchen und arbeiteten dann sehr entspannt an ein paar Texten, und zu meiner großen Überraschung waren wir wirklich von Anfang an auf einer Wellenlänge. Wir lachten uns über denselben Mist kringelig und konnten uns auch ansatzlos über die gleichen Sachen aufregen. Und was mir besonders aufgefallen war, weil ich gerade zu dieser Zeit auch sehr unsicher war: Sie behandelte mich von Anfang an auf Augenhöhe. Sie kannte Till & Obel, und in ihren Augen war ich einfach immer noch ein berühmter Künstler. Sie war ein »Star«, aber in ihren Augen war ich auch ein »Star«, und es war ihr keksegal, ob ich gerade erfolgreich war oder nicht!
    Das war Balsam für meine empfindliche Künstlerseele, und ich habe sie allein dafür von diesem Tag an sehr verehrt und als Mensch geschätzt. In unserem Geschäft gibt es so wenig Menschen mit einem guten Herzen am richtigen Fleck, aber Gaby ist eine leuchtende Ausnahme. So oft hat sie mich liebevoll ermahnt, ich sollte mich nicht klein machen und mein Licht nicht unter den Scheffel stellen. Mit Erfolg.
     
    So lernte ich also Gaby kennen. Schnell trafen wir uns immer öfters, und irgendwann sperrten wir uns für ein paar Tage mit Töne in einem Hotel in Ostwestfalen ein und probten für die Premiere ihres neuen Bühnenprogramms »Gaby Köster Live.« Das waren unvergessliche Tage. Was haben wir gelacht und Spaß gehabt. Gabys Lieblingspruch unter Lachtränen war immer: »Till, du musst mir versprechen, dass wir zusammen ins Altenheim gehen!« In diesen Tagen hat sich unsere Freundschaft zementiert, und sie hat mir den Spitznamen »der Graf« verpasst. Was ich jetzt nicht erkläre, weil es mir dann zu privat wird, okay?
    Wir haben vor allem festgestellt, was uns so verbindet: Wir sind beide Schütze – ich habe am 1. Dezember Geburtstag und sie einen Tag später. Wir lieben Kaffee und die Rolling Stones! Wir sind beide, was unsere Persönlichkeit angeht, sehr extrem und haben eigentlich überhaupt keine Mitte. Was wir beide aber auch nicht unbedingt bedauern,

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