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Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Bamford. Wäre das möglich?«
    »Schätze schon, aber ich könnte es nicht beschwören!«, fauchte Garton.
    »Ich erinnere mich nicht genau! Hören Sie, was soll das eigentlich alles?« Er leckte sich mit der Zunge über die Unterlippe.
    »Es war ein Abend wie jeder andere auch. Möglich, dass ich auf einen Drink ausgegangen bin, aber ich erinnere mich nicht, in welchem Pub ich war. Ich habe keine Stammkneipe.«
    »Haben Sie je dieses Mädchen gesehen?« Lynnes Eltern hatten der Polizei das Foto gegeben. Es war ein paar Monate vor ihrem Tod aufgenommen worden, vom Schulfotografen, und es zeigte sie in Uniform, ohne Make-up, mit sauber nach hinten gekämmtem und zu einem Pferdeschwanz gebundenem Haar. Sie sah genauso alt aus, wie sie tatsächlich war, keinen Tag älter, und ihr Lächeln war strahlend und zuversichtlich. Gartons Hand zitterte, als er Markby das Bild zurückgab.
    »Nein! Ich kenne sie nicht!« Markby steckte Notizblock und Bild wieder weg.
    »Wir würden gerne einen Blick auf Ihren Wagen werfen. Haben Sie Einwände? Wir behalten ihn nur für einen Tag.«
    »Einen ganzen Tag? Was soll ich ohne Wagen machen?« In Garton stieg Panik auf.
    »Wofür brauchen Sie meinen Wagen?«
    »Ich möchte, dass die Spurensicherung einen Blick darauf wirft, Mr. Garton.« Markby wusste, dass er seinen Mann hatte. Er hatte es in dem Augenblick gewusst, als Garton ihnen die Tür geöffnet hatte. Doch er brauchte Beweise. Gartons Gedanken spiegelten sich auf geradezu lächerlich leicht durchschaubare Weise auf seinem Gesicht: Er fragte sich, ob die gründliche Reinigung, die er seinem Wagen hatte angedeihen lassen, wirklich ausreichend war.
    »Also schön«, sagte er zögernd.
    »Und wir müssen Sie um Proben Ihrer Körperflüssigkeiten bitten.« Gartons Gesicht wurde grau.
    »Ich weigere mich! Das ist ein verdammter Eingriff in meine Bürgerrechte!«
    »Nein, ist es nicht, und nein, Sie können sich nicht weigern«, sagte Markby sanft. Garton funkelte ihn an.
    »Warten Sie’s ab! Ich werde mich mit meinem Anwalt in Verbindung setzen!« Er hatte seinen Wagen nicht gründlich genug gereinigt. Sie fanden Spuren von Blut, Haut und Haaren, und er hatte die Reifen vergessen. Dank einer DNS-Untersuchung konnten sie die Spermaspuren auf dem Leichnam und der Kleidung von Lynne Wills positiv als von ihm stammend identifizieren. Er hatte sogar den dummen Fehler begangen, den Kerzenstumpf im Mausoleum mit den Fingern auszudrücken und deutliche Fingerabdrücke im weichen Wachs zu hinterlassen. Später, als man ihm einen derart überwältigenden Berg von Indizien präsentierte, brach er zusammen. Fortan gab Garton nur noch das Bild einer jämmerlichen, erbärmlichen Gestalt ab, die immer wieder versuchte, sich selbst zu rechtfertigen, und die ihr schlimmes Schicksal beweinte.
    »Ich wusste nicht, dass sie so jung war! Sie sah an diesem Abend überhaupt nicht aus wie auf dem Bild, das Sie mir gezeigt haben! Ich schwöre, dass ich sie für über achtzehn gehalten habe, und das hätten Sie auch! Es war allein ihre Idee. Sie war ein richtiges kleines Miststück! Sie hat mich angemacht und mich zu irgendeiner verlassenen Kapelle dirigiert! Es war ein schauriger Ort! Ich hab sie gefragt, warum wir ausgerechnet dorthin mussten! Wir hätten meinen Wagen nehmen können. Aber sie bestand drauf! Sie meinte, es wäre ein Gag! Ein Gag! Ich fing an zu glauben, dass sie nicht ganz richtig hier oben war.« Er tippte sich an die Schläfe.
    »Aber wir hatten einen Preis ausgehandelt, und ich hatte ihr das Geld schon gegeben, den ganzen Betrag und in bar. Dann hat sie versucht, noch mehr Geld aus mir herauszupressen. Sie hat behauptet, minderjährig zu sein, und gesagt, dass sie mir Schwierigkeiten machen könnte. Sie war eine kleine verdammte Erpresserin, das war sie! Nicht, dass ich ihr geglaubt hätte. Ich hab Ihnen schon gesagt, sie sah älter aus. Ich hab die Geduld verloren. Ich war schon genug aufgebracht wegen dieser schauerlichen Gruft und allem. Ich hab sie gepackt, und wir haben gerungen, und dann ist sie hingefallen. Es war ein Unfall! Ich wollte sie nicht töten! Ich wollte ihr nicht einmal wehtun! Ich wollte ihr nur klarmachen, dass sie sich den Falschen für ihre dummen Tricks ausgesucht hat. Ich wollte ihr einen Schrecken einjagen. Aber dann bekam ich es mit der Angst zu tun, verstehen Sie? Als ich sah, dass sie tot war, heißt das. Ich hab eine Heidenangst bekommen. Ich hab sie einfach in meinen Wagen geworfen und beim Sportplatz

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