Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
rausgeworfen, weil ich dachte … na ja, weil ich dachte, es würde Sie von meiner Spur abbringen.«
    »Und was ist mit dem anderen Mädchen?«, fragte Markby. Garton starrte ihn aus hervorquellenden, blutunterlaufenen Augen an.
    »Was für ein anderes Mädchen? Heh, Sie meinen doch wohl nicht die kleine Conway? Das hängen Sie mir nicht an! Ich hab sie in meinem ganzen Leben noch nie gesehen! Ich hab in der Zeitung über ihren Tod gelesen, und ich weiß, dass die Polizei glaubt, es gäbe eine Verbindung zu … zu dieser Wills, aber ich habe nichts damit zu tun, hören Sie! Ich weiß, wer die Conways sind! Ich hätte mich nie in die Nähe von Matthew Conways Tochter gewagt! Ich bin doch nicht verrückt!« Garton zögerte und holte tief Luft.
    »Ich will jetzt mit meinem Anwalt sprechen!«
    »Selbstverständlich«, sagte Markby.
    »Er wäre besser zugegen, wenn wir Sie wegen Mordes an Lynne Theresa Wills festnehmen.« KAPITEL 19
    »Was sind wir Menschen doch für selbstsüchtige Kreaturen!«, sinnierte Barney.
    »Was ich im Augenblick am stärksten verspüre, ist Erleichterung, dass das, was ich in jener Nacht beim Mausoleum gehört habe, nur Garton war, der den Leichnam des armen Dings weggeschleift hat, und nicht der Geist von irgendeinem alten Devaux, der aus seinem Grab auferstanden ist, um zu spuken. Selbstsüchtig und dumm sind wir!«
    »Und Sie glauben nicht«, fragte Markby ihn,
    »dass Ihre Aktion mit Meredith, nachts in Kneipen herumzustreunen und nach Garton Ausschau zu halten, auch ein wenig selbstsüchtig und dumm gewesen sein könnte, wie Sie so schön sagen?«
    »Wir haben den Mörder für dich gefunden!«, rechtfertigte Meredith sich von ihrem Platz am Herd aus. Der Duft von heißer Schokolade erfüllte die Luft, als sie die Kasserolle über der Kochplatte schwenkte.
    »Und nur durch reines Glück habt ihr ihn nicht frühzeitig gewarnt! Ihr hättet mich gleich im Crossed Keys anrufen sollen! Um aller guten Geister willen, Barney! Wenn Sie sich so gut an den Burschen erinnern konnten, warum haben Sie uns dann nicht gleich eine bessere Beschreibung geliefert? Sie und dieser Reeves waren so vage, dass wir nicht einmal genug Informationen zusammenbekommen haben, um ein Phantombild anzufertigen!« Barney blickte verlegen drein.
    »Markby, ich möchte ein Geständnis ablegen. Schon mein ganzes Leben lang verspürte ich eine tiefe Abneigung dagegen, in die Mühlen der Bürokratie zu geraten. Ich hab Ihnen gesagt, dass ich gesehen habe, wie der Kerl mit dem Mädchen weggegangen ist. Ich habe meine Bürgerpflicht nicht missachtet! Und ganz offen gestanden, ich konnte mich anfangs wirklich nicht so gut erinnern wie hinterher. Und ich hatte die Hosen gestrichen voll am Mausoleum, wissen Sie noch?« Er zögerte und fuhr dann verlegen fort:
    »Hauptsächlich, schätze ich, hatte ich Angst vor einer Gegenüberstellung. Auf irgendeinen unglücklichen Burschen zeigen, ein Formular ausfüllen und was weiß ich nicht noch alles! Also dachte ich mir, besser, wenn ich den Mund halte, ich hab meinen Teil getan. Aber dann, als Katie starb, wusste ich, wie falsch ich gelegen hatte!«
    »Und warum sind Sie dann nicht zu mir gekommen und haben mir alles erklärt? Ich hätte es sicher verstanden!«, rief Markby voller Frustration.
    »Die halbe Bevölkerung denkt genauso wie Sie, Barney! Wahrscheinlich noch mehr. Niemand will in offizielle Untersuchungen verwickelt werden! Ich weiß, dass die Leute entweder Angst vor Racheakten seitens der Halunken haben oder einfach nur nichts mit der Polizei zu tun haben wollen. Gott weiß, warum! Aber fast jeder, der so denkt, ist in jeder anderen Hinsicht ein mustergültiger Bürger!«
    »Es tut mir Leid«, sagte Barney störrisch.
    »Es tut mir wirklich Leid, aber ich hab es nun einmal getan, und ich kann es nicht mehr ungeschehen machen. Ah!« Er begrüßte die heiße Schokolade mit übertriebener Überschwänglichkeit.
    »Der Kakao! Gott segne Sie, meine Liebe. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal heiße Schokolade getrunken habe!« Er schob Meredith die drei bereitstehenden Becher hin. Meredith füllte sie vorsichtig und setzte sich zu den beiden Männern an ihren Küchentisch. Sie spürte, dass Alan sie tadelnd ansah – er war bereit, Barney sein amateurhaftes Detektivspiel zu verzeihen und seine weitschweifigen Ausflüchte hinzunehmen, weil Barney ein unzuverlässiger Charakter und sein Gehirn in Scotch getränkt war. Doch Meredith, so sagten seine Blicke deutlich, hätte es

Weitere Kostenlose Bücher