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Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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jegliche Beteiligung«, sagte Markby düster.
    »Und wir können ihm nicht das Gegenteil beweisen. Sein Wort steht gegen das Nikkis. Dom ist ein leidenschaftlicher Freund von Horrorvideos und allen möglichen nekrophilen Spielereien. Die Wohnung ist vollgestopft mit Videos. Der elektronische Kram wurde legal gekauft und bezahlt. Wir haben es überprüft. Die Mutter arbeitet sich den Rücken krumm, um die Familie mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen, und Dom gibt sein ganzes Geld für jeden Schnickschnack aus, der ihm gerade in den Sinn kommt. Der Vater ist längst verschwunden. Dom ist außerdem der einzige Freier, den Nikki bisher namentlich genannt hat, und das auch nur, weil sie ihm die Schuld dafür in die Schuhe schieben will, dass sie das Devaux-Mausoleum für ihre Tête-à-têtes benutzt haben.«
    »Er war einmal dort draußen beim Mausoleum, als er mit dem Reinigen der Büros fertig war. Das alte Gemäuer muss ihn fasziniert haben, und ihm kam die Idee, es als nächtliches Liebesnest zu nutzen«, erklärte Meredith.
    »Die beiden Mädchen waren begeistert. Nikkis Mutter hat sicherlich auch ein paar alte Geschichten über das Mausoleum beigetragen. Sie beschlossen, mit ihren Freiern dorthin zu gehen. Den Schlüssel zu bekommen, war ganz leicht. Lynne war eine geborene Erpresserin. Sie drohte Katie, ihren Eltern alles zu erzählen, was sie in der kurzen Zeit unter dem Einfluss der beiden Mädchen angestellt hatte, wenn sie ihnen den Schlüssel nicht besorgte. Katie bestand darauf, dass sie den Schlüssel zurückbrachten, weil sie Angst hatte, Prue könnte sein Fehlen bemerken. Doch niemand kam auf den Gedanken, das Mausoleum zu überprüfen. Nachdem die Tür aufgeschlossen worden war, blieb sie unverschlossen. Und dann wurde Lynne dort umgebracht … womit wir wieder bei den Geräuschen wären, die Sie gehört haben, Barney. Sie haben sich erschreckt, aber wenn Sie nicht dort gewesen wären und die Geräusche nicht gehört oder das Licht nicht gesehen hätten …«
    »Ich schätze«, sagte Barney düster,
    »Garton scheidet als Katies Mörder aus, oder? Er hat Lynne umgebracht. Kann er Katie denn nicht auch ermordet haben?« Barney setzte sich ruckhaft auf.
    »Ich hab’s! Er hat Katie allein auf der Landstraße gesehen und angehalten, in dem Glauben, dass sie immer noch vom ›Gewerbe‹ sei. Sie hat ihm gesagt, dass sie damit aufgehört hätte, doch er wollte ihr nicht glauben. Er verlor genauso die Geduld wie bei der jungen Lynne, es kam zum Streit, und er hat sie umgebracht! So war es. So muss es gewesen sein!« Markby starrte ihn nachdenklich an.
    »Es wäre wirklich sehr bequem, und Norris wäre höchst erfreut, Barney. Aber ich fürchte, Garton kommt als Täter nicht infrage.«
    »Warum denn nicht?«, fragte Barney starrköpfig.
    »In meinen Ohren klingt es höchst einleuchtend.«
    »Weil Garton ein Alibi für den Tag hat, an dem Katie ermordet wurde.«
    »O Mist«, sagte Barney untröstlich.
    »Und Sie sind ganz sicher?«
    »Absolut sicher. Er war auf einer Geschäftsreise in Nottingham. Er ist um acht Uhr morgens losgefahren und erst um zehn Uhr abends zurückgekehrt. Er hat Tankquittungen, Namen von Geschäftspartnern, mit denen er sich in Nottingham getroffen hat, und eine Quittung des Rasthofs, wo er auf dem Heimweg gegessen hat. Auf dem Kassenbon steht die Uhrzeit. Nein, Garton hat Katie nicht ermordet.«
    »Aber jemand hat es getan«, sagte Meredith. Barney stellte seinen Becher mit heißer Schokolade ab und sagte ernst:
    »Sie wissen, dass ich es nicht war, Markby?« Markby und Meredith starrten ihn an, er verblüfft und sie erstaunt.
    »Ich meine, ich weiß, dass ich sie gefunden hab und alles, aber ich hätte bis zu diesem Augenblick nicht gedacht, dass Sie mich verdächtigen könnten.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich das tue«, entgegnete Markby.
    »Ja, trotzdem«, sagte Barney aufgeregt.
    »Sie haben verdammt noch mal auch nie gesagt, dass Sie es nicht tun.« In der Nacht regnete es in Strömen. Als Matthew Conway zum Frühstück nach unten kam – er frühstückte stets mit Prue in der Küche –, fand er einen morgendlichen Besucher vor. Mutchings saß verlegen auf einem Holzstuhl und umklammerte mit seinen knorrigen Händen einen Becher Tee. Er hatte die Stiefel unter dem Vordach gelassen, und seine großen Plattfüße in den derben Socken sahen auf dem gefliesten Steinboden aus wie zwei Flundern, zumal er die Hacken zusammengepresst und die Zehen nach beiden Seiten ausgestreckt

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