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Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Und ich will in diesen neuen Antiquitätenladen. Vielleicht finde ich dort einen walisischen Küchenschrank. Die alten sind schwieriger zu kriegen, als ich dachte.«
    »Dann kauf doch einen neuen!«
    »Alan! Ich will keinen neuen, ich will einen alten! Ich weiß genau, wie er aussehen muss! Das Holz glatt vom langen Gebrauch, und eine hübsche honigfarbene Patina.« Markby schüttelte zweifelnd den Kopf und nahm einen Schluck von seinem Bier. An jenem Abend erschien Barney Crouch nicht im Silver Bells. Niemand von den übrigen Gästen erkannte das Mädchen auf dem Bild. Markby brachte Meredith nach Hause. Vor ihrer Tür warf er einen gehetzten Blick zur Vorderseite von Mrs. Prides Haus.
    »Dein Sergeant schläft im Hinterzimmer«, sagte Meredith.
    »Ich weiß, dass Mrs. Pride nach vorne schläft; sie reißt jeden Morgen sämtliche Fenster auf. Niemand spioniert uns hinterher.«
    »Ich muss morgen arbeiten«, sagte Markby düster.
    »Wir müssen dieses Mädchen identifizieren.«
    »Also hat es wohl keinen Sinn, dich noch auf einen Kaffee nach drinnen zu bitten.« Meredith öffnete die Wagentür und schwang die Beine hinaus.
    »Ich denke, es war für uns beide ein langer Tag. Wir sehen uns – nun ja, ruf mich an, wenn du am Sonntag Zeit hast vorbeizukommen.«
    »Gut, mach ich.« Sie küssten sich vorsichtig.
    »Wir werden nicht beobachtet!«, zischte Meredith.
    »Ich habe aber das Gefühl!«
    »Alan, wenn das so weiter geht, entwickelst du noch eine Neurose!«

    »Du hättest es ihm sagen sollen, Terry!«, sagte Daphne Reeves zu ihrem Mann, als sie am Abend das Lokal abschlossen.
    »Er ist Polizist! Ich bin sicher, dass dieses Mädchen mit dem Burschen in der Tweedjacke mitgegangen ist.«

    »Das wissen wir nicht genau, Daphne, okay? Wir haben nur gesehen, wie sie sich unterhielten.« Reeves legte seiner Frau die Hände auf die Schultern.
    »Sieh mal, Süße, jeden Abend reißen irgendwelche Typen irgendwelche Frauen auf. Das ist schließlich kein Verbrechen! Es ist nicht nötig, dem Polizisten mit diesen Sachen das Ohr blutig zu quatschen. Genauso wenig wie mit irgendwelchen anderen Dingen, was das angeht. Wenn der gute Mann kommt und Fragen stellt, dann antwortest du nur mit ja oder nein. Du gibst nichts freiwillig zum Besten, klar?«

    »Warum denn nicht?«
    »Weil alles, was du sagst, dich tiefer in die Sache verwickelt, Liebling. Wir haben jeden verdammten Penny in dieses Lokal gesteckt. Ich will nicht, dass es hier von Polizisten wimmelt.«
    »Ist das der Grund, warum du ihn zu dem armen alten Barney Crouch geschickt hast?«
    »Sicher. Damit er uns nicht mehr im Nacken sitzt! Barney wird sagen, dass er sich an nichts erinnern kann, und der Polizist wird aufgeben, verstehst du? Wenn seine Nachforschungen hier nichts ergeben, schnüffelt er woanders weiter.« Seine Zuversicht machte keinen Eindruck auf Daphne. Sie blieb vor ihm stehen und wickelte eine Strähne blonden Haars um den Finger.
    »Aber warum hat dieser Markby nach dem Mädchen gefragt? Da ist nämlich noch etwas, das mir Sorgen macht, Terry, bitte lach mich nicht aus!«
    »Und was?«, fragte der gequälte Reeves resignierend.
    »Dieses Foto hat so merkwürdig ausgesehen. Warum hatte das Mädchen ein Tuch oder was auch immer über der Schläfe?«
    »Ja, ich weiß, was du meinst. Ich hab auch darüber nachgedacht«, gestand er.
    »Es war richtig komisch. Ich hatte ein eigenartiges Gefühl. Ihr Gesicht sah merkwürdig aus, ganz besonders die Augen. So ausdruckslos. Wie tot.« Sie hielt den Atem an.
    »Terry? Du glaubst doch wohl nicht … ich meine, dieser Markby hat doch nicht gesagt …?«
    »Nein, hat er nicht, Liebes, weil auch er nichts freiwillig herausrückt. So wird das Spiel nun einmal gespielt, Daph, siehst du?« KAPITEL 6 Er war ein gut aussehender junger Mann. Römische Nase, olivfarbene Haut, langes, gewelltes Haar, das im Nacken zusammengebunden war. Er trug einen goldenen Ohrring und einen Anzug, der nicht ganz Armani war. Meredith dachte unwillkürlich an Ninive und Tyre.
    »Ein walisischer Schrank?«, wiederholte er mit übertriebener Lippenbewegung. Merediths Vision von Ur von den Chaldäern verblasste. Er sprach mit einem enttäuschenden Bermonder Dialekt.
    »Meinen Sie ’nen Küchenschrank oder einen echten walisischen?« Meredith nahm die Herausforderung an.
    »Ich meine ein Küchenmöbel mit Regalen oben und Schubladen unten, entweder auf Beinen oder mit einem Unterschrank.« Seine Augenbrauen zuckten.
    »Diese Schränke sind

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