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Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Meredith.
    »Prima. Josh hat viel Spaß gehabt. Er hat selbst eine Gitarre und würde gerne in einer Band spielen. Er ist ziemlich gut. Aber es gibt zu viele Gitarristen.« Sie arbeiteten eine Weile weiter, bevor Meredith von der Leiter stieg.
    »Ich bekomme einen steifen Hals. Kaffee? Aber ich habe nur Pulverkaffee.« Katie richtete sich auf. Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn und verzierte ihren Haaransatz mit Sonnenstrahlgelb.
    »Ich könnte ihn machen, wenn Sie mögen.« Meredith legte die Pinsel in Lösungsmittel und setzte den Deckel auf die Dose, während Katie Kaffeewasser kochte.
    »Ah, das tut gut«, sagte sie dankbar, als Katie ihr den dampfenden Becher reichte. Katie lächelte sehnsüchtig.
    »Es muss wundervoll sein, wenn man unabhängig ist. Sie haben ein eigenes Haus und richten sich so ein, wie Sie es wollen.«
    »Ich möchte einen walisischen Küchenschrank«, sagte Meredith.
    »Aber alte Stücke sind so selten wie Zähne bei Hühnern, wie es scheint! Ja, ich mag mein altes Haus. Nach allem, was ich höre, ist es ein ganzes Stück kleiner als das deiner Familie.« Katies Gesicht verschleierte sich.
    »Park House war schon immer im Besitz der Devaux. Ich würde es jederzeit gegen etwas wie dies hier eintauschen! Ein gemütliches kleines Haus, ein anständiges, normales Heim und ganz normale Eltern!« Aha!, dachte Meredith. Ist sie gescholten worden? Was gefällt ihnen nicht? Der Junge, Josh? Oder dass sie nachts ausgeht und Rockkonzerte besucht?
    »Sind Sie gut mit Ihren Eltern ausgekommen, Meredith?« Die Frage klang so unschuldig, dass Meredith sie nicht als ungehörig empfand. Außerdem hatte Katie sich nun auch die Nase mit gelber Farbe beschmiert.
    »Ich bin ganz gut mit ihnen ausgekommen, ja. Aber sie waren schon alt. Bei manchen Dingen hat es geholfen; sie haben mir sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Aber sie sind gestorben, als ich gerade Anfang zwanzig war, und das war nicht so gut.«
    »Haben Ihre Eltern noch gelebt, als Sie nach Übersee gegangen sind? Hatten sie Einwände?« Meredith zögerte.
    »Vielleicht hatten sie Bedenken, aber ich hatte mich so entschieden, und meine Eltern haben es akzeptiert.«
    »Das ist es!«, platzte Katie heraus.
    »Es war Ihre Wahl! Sie haben Ihre Entscheidung respektiert! Ich habe gar keine Chance, eine eigene Entscheidung zu treffen!« Ach du meine Güte, jugendliche Rebellion!, dachte Meredith ironisch und ein wenig alarmiert. Sie spürte kein Verlangen, in Familienangelegenheiten der Conways verwickelt zu werden.
    »Gib ihnen Zeit, sich an die Vorstellung zu gewöhnen, dass du erwachsen wirst, Katie. Es ist auch für deine Eltern schwierig.«
    »Aber sie sind nicht wie andere Eltern! Wie auch, wenn sie in einer Villa wie Park House leben! Alles fällt in sich zusammen! Mit Ausnahme der Räume, die Vater für sein Geschäft abgegrenzt hat! Mama ist ständig krank, und Dad …« Sie zögerte.
    »Daddy hat jemand anderes gefunden.« Das war dünnes Eis, und es wurde von Minute zu Minute dünner.
    »Hör mal, Katie, das geht mich alles nichts an«, sagte Meredith entschieden.
    »Ich bin gerne bereit, mit dir über allgemeine Probleme zur reden, aber nicht über das Privatleben deiner Eltern!«
    »Wenn Sie die grässliche Maria kennen würden, könnten Sie mich verstehen! Die Stimmung zu Hause ist in diesen Tagen einfach schrecklich! Ich kann es überhaupt nicht beschreiben!« Katie setzte ihren Kaffeebecher ab.
    »Ich glaube, meine Mutter versucht auf ihre Weise, damit zurecht zu kommen. Ihre Lösung besteht darin, mich für ein Jahr nach Paris zu schicken, zu einer alten französischen Freundin von ihr!«
    »Klingt doch gar nicht schlecht!«
    »Nicht zu Mireille! Außerdem bin ich kein Möbelstück, das man einfach aus dem Weg schieben kann! Maria ist diejenige, die gehen müsste! Sie ist der Grund für all die Schwierigkeiten! Manchmal wünschte ich, sie würde einfach tot umfallen!«
    »Das klingt nach einer schwierigen Situation«, unterbrach Meredith sie.
    »Aber du sagst, dass deine Mutter auf ihre eigene Weise versucht, damit fertig zu werden. Warum hilfst du ihr nicht? Geh nach Paris. Vielleicht gefällt es dir.«
    »Ich werde nicht gehen!«, widersprach Katie störrisch.
    »Natürlich würde ich gerne durch die Welt reisen wie Sie. Aber auf meine Weise!« Unter dem besorgten Äußeren dieser jungen Dame verbirgt sich offensichtlich ein eiserner Wille, stellte Meredith fest. Matthew Conway war ein erfolgreicher Geschäftsmann.

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