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Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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durchbrach ein Schweigen, das peinlich zu werden gedroht hatte.
    »Ja. Und Sie sind Meredith Mitchell. Mrs. Pride …« Helen brach ab und errötete ein wenig.
    »Mrs. Pride hat Ihnen von Alan und mir erzählt.« Helen verzog das Gesicht.
    »Tut mir Leid. Sie ist eine nette alte Dame, aber ein wenig geschwätzig.« Das verlegene Schweigen kehrte zurück, während die beiden Frauen sich misstrauisch beäugten. Wie albern, dachte Meredith. Helen ist fremd in Bamford und eine Nachbarin. Ich kann zumindest versuchen, freundlich zu sein!
    »Gehen Sie jetzt rüber zur Wache?«, fragte sie.
    »Ich gehe zur Wache, ja, aber unterwegs wollte ich noch in der Stadt halten und sehen, ob es vielleicht ein paar kleine Cafés gibt. Mrs. Pride versorgt mich mit Frühstück und Abendessen, aber um das Mittagessen muss ich mich selbst kümmern. Die Bamforder Polizeikantine ist ein wenig dürftig.«
    »Ich wollte auch in der Stadt zu Mittag essen«, sagte Meredith.
    »Ich bin nämlich dabei, meine Küche zu streichen, und der Gestank macht mir zu schaffen. Vielleicht könnten wir irgendwo zusammen eine Kleinigkeit essen? Mögen Sie Fisch und Chips?«
    Alan Markby war bereits früh am Morgen auf den Beinen gewesen und hatte dem Silver Bells seinen angekündigten Besuch abgestattet. Um acht Uhr fünfzehn, als er aus dem Wagen stieg, sah er, wie die Tür des Lokals geöffnet wurde. Als er sich näherte, schlug ihm der Geruch von schalem Bier und kaltem Rauch entgegen, was wohl den Grund für das Lüften erklärte.
    Er betrat das Lokal. Die Stühle waren auf die Tische gestapelt, und mitten im Laden stand einsam und verlassen ein Staubsauger. Niemand war zu sehen.
    »Hallo?«, rief Markby.
    »Jemand zu Hause?«
    Aus dem hinteren Teil des Ladens kam ein polterndes Geräusch, und eine weibliche Stimme schimpfte los. Daphne Reeves tauchte in einer Tür hinter dem Tresen auf und wischte sich die Hände an einem Geschirrtuch ab. Als sie Markby sah, schien sie zu erschrecken.

    »Oh, Mr. Markby! Sie sind sehr früh. Terry ist mit dem Kombi unterwegs, um Sachen zu besorgen. Er ist in ungefähr zwanzig Minuten wieder zurück.«

    »Schon in Ordnung«, erwiderte Markby freundlich.
    »Ich werde warten, wenn Sie nichts dagegen haben.« Er setzte sich auf einen Barhocker, stützte die Ellbogen auf die feuchte Theke und lächelte sie an.
    Glück spielte bei der Aufklärung von Verbrechen oft eine entscheidende Rolle. Wie beispielsweise Daphne allein anzutreffen. Von den beiden Reeves’ war sie ohne Frage die weniger starrköpfige – oder zumindest diejenige, die sich Gewissensfragen gegenüber leichter erweichen ließ.
    Sie musterte ihn nervös.
    »Möchten Sie vielleicht etwas trinken, Mr. Markby?« Sein Blick schweifte hinter dem Tresen zu der Stelle, wo die große Kaffeemaschine leise vor sich hin blubberte. Der Einbau dieses Monsters musste einige alte Stammgäste schockiert haben. Er stellte sich vor, wie sie dagegen gewettert hatten.
    »Kaffee in einem Pub? So ein moderner Unsinn!«
    »Ich hätte gerne eine Tasse davon«, sagte Markby.
    »Danke sehr.« Sie war überrascht, doch sie bewegte sich bereitwillig zur Maschine, froh, dass sie etwas tun konnte.
    »Ich hatte die Maschine sowieso gerade eingeschaltet, damit Terry Kaffee trinken kann, wenn er erst wieder zurück ist.« Sie brachte Markby eine Tasse; das Geschirr war klein und aus Plastik.
    »Trinken Sie keinen?«, fragte Markby, während er die Sahne umrührte.
    »Sieht aus wie harte Arbeit, so ein Pub«, fügte er hinzu.
    »Das können Sie laut sagen!«, antwortete Daphne mit Nachdruck. Sie nahm sich eine Tasse und kam zu ihm.
    »Terry ist bestimmt bald zurück.« Sie wünschte sich immer noch ihren Mann herbei, doch sie war nicht mehr so nervös wie zu Beginn.
    »Das Geschäft schien ziemlich gut zu gehen gestern Abend. Ich nehme an, Sie haben eine Weile benötigt, um so viel Kundschaft anzuziehen?« Vorsichtig nippte er an seinem Kaffee. Gar nicht so übel.
    »Es wird langsam besser. Die Wochenenden sind meistens voll. Die Montage und die Donnerstage sind schwach. Deswegen mussten wir unbedingt dafür sorgen, dass wir Essen anbieten können. Wenn man eine anständige Kleinigkeit zu vernünftigen Preisen anbieten kann, spricht sich das bald herum. Man bekommt vernünftige Kundschaft. Sie wissen schon, gut angezogen und so.«
    »Trotzdem kommen viele junge Leute – jedenfalls haben Sie das gestern Abend gesagt.« Ihre Gesichtsmuskeln arbeiteten erneut.
    »Wir fragen sie nach ihrem Alter,

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