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Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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umsah.
    »Tatsächlich? Ich habe schon öfters überlegt, ob ich mir nicht einen von diesen kleinen Laptops zulegen soll. Wirklich sehr nützliche Maschinen.«
    »Die Art von Technologie, mit der wir handeln«, sagte sie in vernichtendem Tonfall,
    »ist hauptsächlich für große institutionelle Forschungseinrichtungen oder Krankenhäuser bestimmt. Wenn Sie einen Augenblick warten würden, ich sehe nach, ob Mr. Conway Zeit hat.« Sie klapperte auf ihren Stilettos davon. Unwillkürlich blieben Markbys Blicke auf den langen, schwarz bestrumpften Beinen haften, und er wusste, dass sie es wusste. Einige Sekunden später war sie zurück.
    »Mr. Conway wird Sie empfangen. Hier entlang bitte.«
    »Könnte ich bitte meinen Dienstausweis zurückhaben?« Er streckte die Hand aus.
    »Oh, selbstverständlich.« Purpurne Krallen ließen die kleine Plastikkarte in seine Handfläche fallen wie ein Stück Abfall, das eigentlich für den Papierkorb bestimmt gewesen war.
    Conway erhob sich zur Begrüßung hinter seinem Schreibtisch, als Markby eintrat. Er war ein attraktiver, leicht übergewichtiger Mann mit einem grauen Haaransatz an den Schläfen. Er kam Markby müde vor, doch er begrüßte seinen Besucher freundlich.

    »Danke sehr, Maria. Kommen Sie herein, Chief Inspector! Was kann ich für Sie tun? Wären Sie so freundlich, Maria, uns Kaffee zu bringen? Oder ziehen Sie Tee vor?«

    »Tee, bitte.« Markby spürte seinen noch immer aufrührerischen Magen, und er wusste, dass sein Atem wahrscheinlich nach Pfefferminz roch. Besser nach Pfefferminz als nach Schweinen.
    »Es tut mir wirklich leid, dass ich Sie belästigen muss. Ich fürchte, wir haben auf einem Teil Ihres Grundbesitzes zu tun. Ich hätte Sie schon früher aufgesucht, doch ich musste vorher dringend nach Bamford zurück. Wir werden versuchen, Ihnen so wenig Unannehmlichkeiten wie möglich zu machen. Unglücklicherweise sieht es ganz danach aus, als wäre das Devaux-Mausoleum am Donnerstagabend Schauplatz eines Kapitalverbrechens gewesen. Wir haben das Gelände abgesperrt, was bedeutet, dass Sie für eine Weile nicht dorthin können. Ich hoffe doch, dass es keine allzu großen Unannehmlichkeiten bereitet?«
    Matthew blinzelte verwirrt.
    »Unmöglich! Ich meine, was denn für ein Verbrechen? Dieses grässliche Gewölbe ist abgesperrt, und das seit Jahren! Wir gehen nie dorthin. Niemand geht je dorthin!«

    »Irgendjemand schon. Die Tür war nicht abgesperrt, und das Schloss ist frisch geölt.« Matthew schüttelte noch immer ungläubig den Kopf.
    »Ich kann das einfach nicht glauben. Sie meinen doch wohl nicht …« Er hantierte mit den Papieren auf seinem Schreibtisch.
    »… Schwarze Messen? Satanische Riten vielleicht? Pentagramme und dieser ganze Unsinn?«
    »Keinesfalls.« Markby musterte ihn neugierig.
    »Wie kommen Sie auf diesen Gedanken?«
    »Na ja, wegen … eben weil es ein Mausoleum ist. Man liest ja so viel in den Zeitungen …«
    »Ich verstehe. Nein, leider viel schlimmer, fürchte ich. Es hat einen Todesfall gegeben.«
    »O mein Gott!«, flüsterte Conway.
    »Sie reden doch wohl nicht von Mord?« Hinter ihnen ertönte das Klappern von Porzellan. Markby wandte den Kopf. Maria stand in der Tür und hielt ein Tablett mit Tassen. Sie hatte die Unterhaltung offensichtlich mitbekommen, wirkte aber nicht überrascht. Markby vermutete, dass eine ganze Menge nötig war, um die eiserne Gelassenheit dieser Lady ins Wanken zu bringen. Sie wirkte allerdings misstrauisch – und neugierig zugleich. Als sie bemerkte, dass beide Männer sie anstarrten, setzte sie sich rasch in Bewegung und brachte das Tablett herbei. Markby schätzte, dass die Tassen echte Coalports waren, doch eine Teekanne fehlte. Stattdessen baumelten dünne weiße Schnüre mit Etiketten von den Tassenrändern, und in den Tassen bemühten sich kleine Beutelchen nach Kräften, dem Wasser eine goldene Färbung zu verleihen. Es gab ein Milchkännchen und Zitronenscheiben sowie ein paar winzige Tütchen mit Süßstofftabletten. Markby war ein Anhänger echten Tees, mit einem Löffel pro Tasse plus einem für die Kanne, und das Ganze gründlich ziehen lassen, und er warf einen düsteren Blick auf das Tablett.
    »Danke sehr, Maria«, sagte Conway schwer. Sie machte Anstalten zu gehen, doch Markby rief:
    »Warten Sie, einen Augenblick bitte. Vielleicht könnte Ihre Assistentin ein paar Minuten bleiben? Ich habe ein paar Fragen, und jeder von Ihnen kann mir möglicherweise weiterhelfen. Fangen wir damit an,

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